17.12.2018

Hamburg stärkt die berufliche Bildung und investiert deshalb kräftig in die Zukunft seiner berufsbildenden Schulen. Rund 100 Millionen Euro pro Jahr investiert der Senat für Sanierungs- und Bauprojekte an den staatlichen berufsbildenden Schulen. Die Höhe der jährlichen Investitionen hat sich im Vergleich zu vor 10 Jahren mehr als verzehnfacht.

14 der 32 berufsbildenden Schulen sind bereits saniert oder neu gebaut, 14 weitere werden in den kommenden Jahren folgen. Bis 2027 wird Hamburg 720 Millionen Euro investieren. Aktuell fertig gestellt ist die Berufliche Schule City Nord (BS 28) im Tessenowweg. Dort lernen unter anderem angehende IT-Kaufleute. Zur Ausstattung der Schule zählt eine hervorragende digitale Infrastruktur durch An-schluss ans Glasfasernetz, flächendeckendes WLAN, fachspezifische Endgeräte und LCD-Boards zum interaktiven Austausch mit mobilen Endgeräten.

Bildungssenator Ties Rabe: „Mit den Baumaßnahmen stärken wir maßgeblich den Ausbildungsstandort Hamburg: Die Schülerinnen und Schüler an den Berufsschulen lernen für die Praxis. Entsprechend fachspezifisch sind ihre Unterrichtsräume ausgestattet, sei es im Bereich Gastronomie mit einer Show-Küche für Systemgastronomen oder mit einem Hochregallager im Bereich Logistik oder mit einem schuleigenen Fitness-Studio für die Sport- und Fitnesskaufleute. Die Azubis sollen in der Berufsschule ihre Fähigkeiten erproben und ergänzend zur praktischen Ausbildung im Betrieb weitere nötige Kompetenzen erlernen. Ihre Lehrerinnen und Lehrer sind Experten für die jeweiligen Berufs-felder, sie haben maßgeblich ihr Wissen in die Gestaltung der neuen Räumlichkeiten eingebracht und nutzen diese nun, um die jungen Menschen ideal aufs Berufsleben vorzubereiten.“

Moderne IT, flexible Räume, Mediatheken und Mensen

In den vergangenen fünf Jahren hat Hamburg die berufsbildenden Schulen grundlegend neu organi-siert und nahe verwandte Berufe zur Verbesserung der Qualität an 32 Standorten gebündelt. Zeitgleich wurde ein Bauinvestitionsprogramm in Höhe von 720 Millionen Euro bis 2027 gestartet. Die Baumaßnahmen wurden durch den Landesbetrieb SBH | Schulbau Hamburg oder durch die HEOS Berufsschulen Hamburg GmbH, einer Projektgesellschaft des Hamburger Bauunternehmens Otto Wulff und der STRABAG Real Estate GmbH, in öffentlich-privater Partnerschaft realisiert.

Ziele sind eine moderne IT-Infrastruktur, flexible Unterrichtsräume, eine gute Ausstattung für den Ganztagsunterricht sowie attraktive Mensen und Mediatheken. Zu den Großbauprojekten zählte unter anderem das neue Zentrum zur Ausbildung im Einzelhandel für rund 4.000 Schülerinnen und Schüler an der Anckelmannstraße, bestehend aus der Beruflichen Schule Anckelmannstraße (BS 01) sowie der Beruflichen Schule für Wirtschaft und Handel Hamburg-Mitte (BS 02). Realisiert wurde der Berufsschulcampus für rund 70 Millionen Euro. Die neue Berufliche Schule Fahrzeugtechnik (BS 16) wird im bundesweiten Vergleich künftig eine der modernsten Schulen in diesem Segment sein. Besonders die umfassende Ausstattung mit IT, die modernisierte Lernwerkstatt sowie die Klassengebäude sind nach Abschluss aller Baumaßnahmen auf hohem Niveau, die Investitionen liegen bei 21 Millionen Euro.

Moderner Berufsschulcampus in der City Nord

Rund 2.600 Schülerinnen und Schüler lernen an der aktuell fertig gestellten Beruflichen Schule City Nord. Dort werden Kaufleute für Büromanagement, Veranstaltungskaufleute, IT-Kaufleute, Kaufleute im Gesundheitswesen sowie Sport- und Fitnesskaufleute ausgebildet. Zudem umfasst das Angebot der Schule auch eine Höhere Handelsschule, ein Berufliches Gymnasium mit Schwerpunkt Wirtschaft sowie Klassen der Ausbildungsvorbereitung für Flüchtlinge.

Der Neubau enthält neun Unterrichtsbereiche (Kompartments) mit je 500 Quadratmetern auf drei Etagen. Ein Kompartment ermöglicht individualisierten, praxisnahen Unterricht. Es lässt sich flexibel wie ein einziger zusammenhängender Raum nutzen und umfasst in der Regel vier für den Unterricht nutzbare Bereiche sowie Flure, die ebenfalls mit Möbeln und fest installierten Computern als Arbeitsplätze ausgestattet sind. „Mit diesem Neubau schaffen wir zeitgemäße Lernumgebungen. Gut gestaltete und ausgestattete Schulen wie die Berufliche Schule City Nord sind die Voraussetzung für guten und praxisnahen Berufsschulunterricht“, sagt Dr. Sandra Garbade, Geschäftsführerin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung.

Auch das benachbarte und bislang von der Schule genutzte Hochhaus wird derzeit modernisiert, dort entstehen auf allen acht Stockwerken Kompartments. Die Investitionen für die BS 28 liegen bei 31 Millionen Euro. Ebenfalls im Dezember wird in Hammerbrook die Berufliche Schule für gewerbliche Logistik und Sicherheit (BS 27) für 1.800 Schülerinnen und Schüler fertiggestellt, Kosten: 28 Millionen Euro.

Ausblick: Berufsschulstandorte in Bergedorf und Wilhelmsburg 2019 erneuert

Ab Sommer 2019 werden die berufsbildenden Schulen in Bergedorf und Wilhelmsburg ihre neuen Gebäude nutzen können: Die Berufliche Schule Wirtschaft, Verkehrstechnik und Berufsvorbereitung (BS 07) in Bergedorf ist dann saniert und umgebaut, auch dort entstehen moderne und flexibel nutzbare Kompartments. In das Gebäude wird auch die berufsbildende Schule aus den bisherigen Bergedorfer Standorten Wentorfer Straße und Chrysanderstraße einziehen, Kosten: rund 31 Millionen Euro.

Die Berufliche Schule Anlagen- und Konstruktionstechnik (BS 13) in Wilhelmsburg erhält unter anderem neue Unterrichtsräume mit Atrium und einsehbarem Abwasserlabor für die Ausbildung im Bereich Sanitär, Heizung und Klima. Zugleich entsteht eine neue Mensa, die alle drei berufsbildenden Schulen auf dem Campus der Elbinsel nutzen werden, Kosten: rund 27 Millionen Euro. SBH Schulbau Hamburg-Geschäftsführer Ewald Rowohlt: „Jede berufsbildende Schule hat besondere Ansprüche an ihre Gebäude. Deshalb ist jede Baumaßnahme eine individuelle Aufgabe für die Planer, für uns als Bauherrn, aber auch für die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer. Deshalb sind wir froh, im HIBB und den Schulen aufgeschlossene Partner zu haben, die gemeinsam mit uns kreative Lösungen entwickeln.“