12.07.2019

Gesucht sind die besten Ideen für exzellente berufliche Bildung – Hamburgs Konzept überzeugt Jury.

Gesucht sind die besten Ideen für exzellente berufliche Bildung – Hamburgs Konzept überzeugt Jury

Ab Sommer 2021 soll es mit der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) ein neues, attraktives Ausbildungs- und Studienangebot in der Freien und Hansestadt geben. Die studienintegrierende Ausbildung beinhaltet sowohl eine duale Berufsausbildung als auch ein Bachelor-Studium. Die Studierenden können somit zwei Abschlüsse in nur vier Jahren erlangen. Mit dieser Form der ganzheitlichen Qualifizierung geht Hamburg neue Wege auf dem Ausbildungsmarkt. Das Konzept zum Aufbau eines Qualitätsmanagements für die Berufliche Hochschule Hamburg überzeugte die Jury des Innovationswettbewerbs „InnoVet“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Das BHH-Projekt erreicht damit die nächste Runde des Wettbewerbs.

Bildungsstaatsrat Rainer Schulz: „Die Wahl der Jury ist eine sehr erfreuliche Bestätigung des innovativen Weges, den Hamburg in der beruflichen Bildung geht. Die Berufliche Hochschule Hamburg vereint Studium und Ausbildung in einem Bildungsangebot. Die drei Lernorte Betrieb, Berufsschule und Hochschule sind gleichberechtigte Partner. Damit betritt Hamburg Neuland. Diese systematische Verzahnung der beruflichen und akademischen Lernorte bedarf eines kontinuierlichen Qualitätsmanagements, das insbesondere die Kooperation der Lernorte in den Blick nimmt. Es geht darum, dass sich die Vorteile der beruflichen und akademischen Ausbildung für die Betriebe und Lernenden im innovativen Bildungsangebot voll entfalten können. Daran werden wir konsequent arbeiten.“

 Bachelor und Berufsabschluss in vier Jahren
Innerhalb von vier Jahren können interessierte junge Menschen zwei berufsqualifizierende Abschlüsse in einem Bildungsgang erwerben. Dabei werden inhaltliche Doppelungen reduziert und Leistungen an den drei Lernorten (Betrieb, Berufsschule und Hochschule) gegenseitig anerkannt. Damit wird die Qualifizierungsdauer gegenüber anderen Modellen verkürzt. Zudem entstehen weder Studierenden noch Unternehmen Studiengebühren. Neu ist, dass die Lernenden nach 18 Monaten erfahrungsbasiert und unterstützt durch ein Coaching über ihren weiteren beruflichen Weg entscheiden: Fortführung von Ausbildung und Studium oder ausschließlich Absolvieren der Ausbildung.

Die Doppelqualifizierung bietet jungen Menschen neue Karrierechancen. Sie erhalten für die Zukunft Perspektiven auf ausgezeichnete Beschäftigungsmöglichkeiten und eine umfassende Persönlichkeitsbildung. Unternehmen haben die Chance, leistungsstarke Auszubildende bzw. Studierende zu gewinnen und als dauerhafte, breit qualifizierte Fachkräfte an sich zu binden.

Die BHH soll 2020 als Einrichtung der Behörde für Schule und Berufsbildung gegründet werden und ihren Studienbetrieb dann 2021 aufnehmen. Wer sich für eine studienintegrierende Ausbildung in 2021 interessiert, bewirbt sich rechtzeitig vor Ausbildungsbeginn bei einem Unternehmen, das Ausbildungsplätze in Verknüpfung mit einem Studium an der BHH anbietet. Voraussetzung für eine Berufsausbildung mit BHH-Studium ist eine Hochschulzugangsberechtigung. Zunächst soll es die studienintegrierende Ausbildung für Berufe im kaufmännischen Bereich und in der Informatik geben. Weitere Angebote an der BHH sind insbesondere im Handwerk in Kombination mit einem betriebswirtschaftlichen Studium geplant. Im nächsten Schritt befassen sich Bürgerschaft und Senat detailliert mit dem Gründungskonzept, das im Herbst 2019 beschlossen werden soll.

Neue Ideen für die berufliche Bildung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im Januar 2019 mit dem Ziel, neue Konzepte für exzellente berufliche Bildung zu fördern, den Innovationswettbewerb „InnoVet“ ausgerufen. Es gingen 176 Förderanträge ein. Die von einer 10-köpfigen Jury ausgewählten 30 innovativen Konzepte haben ab August 2019 ein halbes Jahr Zeit, ihre umfassenden Förderanträge weiter auszuarbeiten und einzureichen. Die Jury wählt dann die überzeugendsten Konzepte aus, die mit einer Fördersumme von insgesamt 82 Millionen Euro 2020 bis 2024 umgesetzt und erprobt werden.

Rückfragen der Medien 

Dr. Angela Homfeld
Hamburger Institut für Berufliche Bildung, Stabsstelle
Telefon: 040/428 63 2842
E-Mail: angela.homfeld@hibb.hamburg.de
Internet: https://hibb.hamburg.de/

Pressestelle
Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB)
Telefon: 040/428 63 2003
E-Mail: pressestelle@bsb.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bsb
Twitter: @hh_bsb