22.11.2012

Festakt mit Bürgermeister Scholz am 22. November 2012

Im Jahr 2007 wurde das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) als Landesbetrieb der Behörde für Schule und Berufsbildung gegründet. Hamburgs Bürgermeister Scholz gratulierte anlässlich des Festaktes „5 Jahre HIBB“ am 22. November: „Die berufliche Ausbildung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass junge Erwachsene ihren Weg ins Arbeitsleben finden. Deshalb hat sich der Hamburger Senat das Ziel gesetzt, sicherzustellen, dass allen jungen Leuten der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung gelingt. Das Hamburger Institut für Berufliche Bildung nimmt mit seinem staatlichen Bildungsauftrag eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahr.“

Die aktuellen Hamburger Maßnahmen zur Reform der beruflichen Bildung und die derzeit laufende Schulentwicklungsplanung berufsbildender Schulen dienen dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der berufsbildenden Schulen hinsichtlich der beruflichen und gesellschaftlichen Integration der Jugendlichen weiter zu steigern. Zum einen sollen der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung verbessert und individuelle Angebote geschaffen werden, die Jugendliche zügig in Ausbildung begleiten. Zum anderen dienen die Maßnahmen dazu, die duale Ausbildung attraktiver, durchlässiger und anrechenbarer zu gestalten, indem zum Beispiel parallel zur Ausbildung höhere Bildungsabschlüsse erlangt werden können. Mit der in diesem Herbst gestarteten HIBB-Tranche werden bis zum Jahr 2017 an acht Standorten durch den Neu- und Umbau von 15 Schulen deutliche Verbesserungen der räumlichen und pädagogischen Voraussetzungen für weiterentwickelte und gute Schule geschaffen. Rainer Schulz, der Geschäftsführer des HIBB, sagte in seiner Festrede: „Berufliche Bildung muss sich zukünftig dem demografischen Wandel, dem Fachkräftebedarf und internationalen Marktbedingungen anpassen. Sie muss sozial gerecht sein, sich am Individuum orientieren und Ausgrenzung vermeiden. Kurz gefasst: Oberstes Ziel bleibt gute Schule! Deswegen wird das HIBB auch in den kommenden fünf Jahren in gemeinsamer Verantwortung mit allen an beruflicher Bildung beteiligten Akteuren für dieses Ziel arbeiten.“

Rund 55.000 Schülerinnen und Schüler werden an den staatlichen berufsbildenden Schulen in Hamburg unterrichtet. Neben der Ausbildung im dualen System wird Jugendlichen eine staatlich anerkannte Berufsausbildung in vollqualifizierenden Berufsfachschulen vermittelt. Weitere Schulformen vermitteln die (Fach)-Hochschulreife (Berufliches Gymnasium, Fachoberschule, Berufsoberschule) oder eine berufliche Weiterbildung (Fachschule) beziehungsweise sie dienen dem Ziel, Jugendliche auf eine Berufsausbildung vorzubereiten (Ausbildungsvorbereitung, Berufsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten). Die einjährige Berufsqualifizierung bietet beruflich orientierten und ausbildungsreifen Jugendlichen, die trotz mehrfacher Bewerbungen noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, nach erfolgreichem Abschluss die Garantie auf einen Ausbildungsplatz.

Die Zusammenfassung der staatlichen berufsbildenden Schulen im HIBB im Jahr 2007 hat zur Verbesserung der Qualität an berufsbildenden Schulen beigetragen. Dies war das Fazit der Evaluation des HIBB durch die Prognos AG im Jahr 2010. Zudem sei die Partnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft – unter Wahrung der staatlichen Letztverantwortung – durch das HIBB gestärkt und auf breiten Boden gestellt worden. Zurzeit befindet sich ein Gesetzentwurf in der Beratung der Bürgerschaft, in den Gremien des HIBB die Sozialpartner gleichberechtigt zu beteiligen.

Der Festakt „5 Jahre HIBB“ am 22. November war Anlass, im Austausch mit allen Akteuren der beruflichen Bildung, die Herausforderungen und Ziele der beruflichen Bildung für die nächsten fünf Jahre zu benennen. Als Festredner sprachen hierzu Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz (Handelskammer Hamburg), Prof. Friedrich Hubert Esser (Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung) und Rainer Schulz (Geschäftsführer des HIBB).