12.11.2020

Rund 17.820 junge Menschen beginnen Berufsausbildung

Die COVID-19 Pandemie hat auch den Ausbildungsmarkt stark getroffen. In ihrer gemeinsamen Pressekonferenz bilanzieren die Partner der beruflichen Bildung den Hamburger Ausbildungsmarkt vor dem Hintergrund dieser schwierigen Gesamtlage. Insgesamt beginnen in diesem Jahr ca. 17.825 junge Menschen eine berufliche Ausbildung, entweder dual oder schulisch. Das sind ca. 1.575 bzw. 8,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Alle Partner betonen die besondere Bedeutung der beruflichen Ausbildung. Sie appellieren an die Betriebe und Unternehmen, jungen Menschen auch im kommenden Jahr in ausreichendem Umfang betriebliche Ausbildungsplätze und Praktika zur Verfügung zu stellen und ihnen damit eine berufliche Perspektive zu sichern. An die Jugendlichen und ihre Eltern gerichtet machen die Partner darauf aufmerksam, dass für 2021 bereits viele offene Ausbildungsstellen zur Verfügung stehen und sie ermuntern dazu, sich in diesem Winter frühzeitig um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.

Bildungssenator Ties Rabe:“ Hamburg unterstützt junge Menschen beim Einstieg in das Berufsleben. In diesem Jahr stehen wir dabei vor großen Aufgaben. Denn die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in der dualen Berufsausbildung ist um ca. 12,8 Prozent auf 12.335 gesunken. Um den Schulabgängern eine gute Perspektive zu geben, haben wir deshalb die Zahl der schulischen Ausbildungsplätze – beispielsweise in den Gesundheitsberufen oder den pädagogischen Berufen – um 4,3 Prozent auf rund 5.490 Ausbildungsplätze erhöht. Darüber hinaus haben wir 600 zusätzliche Ausbildungsplätze in der so genannten Berufsqualifizierung an den Berufsbildenden Schulen geschaffen. Für alle anderen unversorgten Bewerberinnen und Bewerber werden wir die Plätze in der Ausbildungsvorbereitung AvDual an den Berufsbildenden Schulen um bis zu 600 Plätze erhöhen. Alle jungen Menschen sollen auch in diesen schwierigen Zeiten eine gute und sichere Ausbildungsperspektive bekommen. Unsere Zusage gilt: Wir kümmern uns um jeden und jede und bleiben dran. Mein  Appell richtet sich an die Unternehmen und Betriebe in Hamburg: Lassen Sie nicht locker in Ihrem Engagement für Ausbildung. Bieten Sie weiterhin freie Ausbildungsplätze und Praktika an. Hamburgs Jugendliche und junge Erwachsene brauchen eine gute Perspektive für ihre berufliche Zukunft.“

Die Schülerzahlen der berufsbildenden Schulen geben einen Überblick über die Gesamtsituation auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt, weil hier die Anfängerinnen und Anfänger in der dualen Ausbildung aller zuständigen Stellen in Hamburg, in der Berufsqualifizierung, in schulischer Berufsausbildung, in der Erzieherausbildung sowie in den Gesundheits- und Pflegeberufen zusammen betrachtet werden. Insgesamt beginnen in Hamburg in diesem Jahr rund 17.825 junge Menschen eine Berufsausbildung. Das sind ca. 1.575 bzw. 8,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Das ist ein deutlicher Rückgang, aber zum Glück nicht so dramatisch, wie noch im Sommer befürchtet. Zumindest in Teilen konnten mehr schulische Ausbildungsangebote das Minus an neu abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverhältnissen abfangen.

Wenn man die einzelnen Bereiche der Berufsausbildung betrachtet, beginnen 12.335 junge Menschen eine duale Berufsausbildung. Das sind 1.808 Anfänger bzw. 12,8 Prozent weniger als 2019 (2019: 14.143). Im Bereich der schulischen Ausbildung beobachten die berufsbildenden Schulen  dagegen einen leichten Anstieg der Anfänger um ca. 226 bzw. 4,3 Prozent im Vergleich zu 2019. Insgesamt beginnen ca. 5.490 junge Menschen eine schulische Berufsausbildung (2019: 5.264). Darunter fallen 1.954 Anfängerinnen und Anfänger an vollqualifizierende Berufsfachschulen, 339 Anfängerinnen und Anfänger in der Berufsqualifizierung mit Ausbildungsplatzgarantie, 1.277 Anfängerinnen und Anfänger in der Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher und rund 1.920 Anfängerinnen und Anfänger in den sogenannten Gesundheitsberufen (vorläufige Zahlen mit Stand Ende Oktober 2020; vorbehaltlich der Schuljahreserhebung 2020 sowie der Statistik zu Gesundheitsberufen 2020).

Die Handelskammer Hamburg meldet für ihren Zuständigkeitsbereich einen Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um fast 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (absolut 2019: 8.791. 2020: 7.476). Das Handwerk schloss 12 Prozent weniger Ausbildungsverträge ab (absolut 2019: 2.706, 2020: 2.382). Bei der Agentur für Arbeit wurden im Zeitraum 1.10.2019 bis 30.September 2020 9.900 freie Ausbildungsstellen zur Vermittlung gemeldet. Das waren 1.553 freie Ausbildungsstellen weniger als im Vorjahreszeitraum.