01.11.2021

Die diesjährigen Zahlen des Hamburger Ausbildungsmarkts stimmen verhalten positiv. Die Ausbildungsbilanz 2021 ist nach 20 Monaten Coronapandemie im Vergleich zum Vorjahr stabil und zeigt erste Tendenzen der Erholung. Insgesamt melden die berufsbildenden Schulen in diesem Jahr rund 17.640 junge Menschen, die eine Berufsausbildung beginnen.

Die Anfängerzahlen in der dualen Ausbildung sind mit 11.379 Anfängerinnen und Anfänger im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht um 52 gestiegen (Stichtag 20.10.2021), wobei Handelskammer und Handwerkskammer nochmals etwas weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge melden als im Vorjahr. Die schulische Berufsausbildung ist in diesem Jahr mit ca. 6.260 Anfängerinnen und Anfängern etwas geringer nachgefragt (2020: 6.376).

Coronajahr 2021
Die Partner der beruflichen Bildung haben auch im zweiten Coronajahr 2021 erhebliche Anstrengungen unternommen, um junge Menschen gut in Ausbildung zu bringen. Nach wie vor sind einzelne Branchen erheblich von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. „Die berufliche und schulische Erstausbildung junger Frauen und Männer steht damit aber nicht in Frage, tat sie auch nie. Auch wenn wir nicht an das Niveau von 2019 mit insgesamt 19.400 Ausbildungsverträgen (davon über 13.100 betriebliche) herankommen, werden wir jeder und jedem Hamburger Schülerin und Schüler ein Ausbildungsangebot unterbreiten“, unterstreichen alle Hamburger Ausbildungspartner auf der gemeinsamen Pressekonferenz in der Kfz-Innung Hamburg (Pressemitteilung vgl. Linkliste).

Qualität der Hamburger Ausbildungsangebote
„Innovativ, hochwertig und international: So ist Berufsausbildung in Hamburg. Gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben bereiten unsere Berufsschulen junge Menschen auf das Berufsleben und die digitalen Anforderungen in der Wirtschaft vor. Dafür sind unsere Schulen modern und praxisbezogen ausgestattet“, so Rainer Schulz, Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung. Auch der internationale Austausch der Auszubildenden sei in der weltweit vernetzten Stadt Hamburg von großer Bedeutung. Überdurchschnittlich viele Berufsschülerinnen und -schüler nehmen hier am Fremdsprachenunterricht teil (2019: 90,4 Prozent, Bundesdurchschnitt: 35,3 Prozent*). Schulen und Unternehmen pflegen weltweit den Azubi-Austausch, beispielsweise in die USA, nach Israel, China und natürlich auch innereuropäisch. Innovativ ist auch ein neues Angebot für leistungsstarke Auszubildende: Die Berufliche Hochschule Hamburg, Berufsschulen und Betriebe verzahnen Berufsausbildung und Studium eng miteinander. So sind zwei Abschlüsse in vier Jahren möglich, Berufsabschluss plus Bachelor. Dazu Schulz: „All das zeigt: Mit einer Berufsausbildung gehen junge Menschen in Hamburg einen guten Schritt in eine erfolgreiche berufliche Zukunft.“

Brücken in den Ausbildungsmarkt
Auch wenn es mit der Bewerbung nicht gleich klappt: In Hamburg stehen die Chancen für junge Menschen gut, dennoch in ihrem Wunschberuf einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Berufsqualifizierung (BQ) im Hamburger Ausbildungsmodell baut dafür Brücken in den Ausbildungsmarkt. In BQ durchlaufen die jungen Menschen das erste Ausbildungsjahr in der Berufsfachschule in Kooperation mit Betrieben und Bildungsträgern. 600 BQ-Plätze stellt Hamburg hierfür zur Verfügung. Nach erfolgreicher Teilnahme gehen die Schülerinnen und Schüler ein Jahr später mit Ausbildungsplatzgarantie in die duale Ausbildung über, entweder betrieblich oder außerbetrieblich bei einem Träger.

*Quelle: INSM Bildungsmonitor der Initiative Soziale Marktwirtschaft