28.05.2019

Jugendliche erhalten Zertifikate für erfolgreiche Auslandsaufenthalte

Rund 1.300 Hamburger Auszubildende haben sich 2018 entschieden, beruflich über den Tellerrand zu sehen und während ihrer Ausbildung im Ausland zu arbeiten. Viele waren im englisch- und oder spanischsprachigen Raum unterwegs, einige auch in St. Petersburg, Frankreich oder Mosambik. Als Auszeichnung und Nachweis für die so erworbenen interkulturellen Kompetenzen erhalten die Azubis auf Wunsch ein Zertifikat von den zuständigen Kammern und dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung. Auch mehr als 100 Unternehmen, die ihren Auszubildenden den Austausch ermöglichen, werden ausgezeichnet.

Sandra Garbade, Geschäftsführerin am Hamburger Institut für berufliche Bildung (HIBB): „Viele Auszubildende freuen sich darauf, internationale Arbeitssituationen kennenzulernen. Sie beweisen damit eine Weltoffenheit, die zu Hamburg mit seinem Hafen als ‚Tor zur Welt‘ sehr gut passt.  Die Auszubildenden lernen während ihrer Aufenthalte Gewandtheit im Umgang mit internationalen Partnern und Kunden. Sie verbessern ihre  Sprachkenntnisse  und sind offen gegenüber fremden Menschen und Kulturen. Dadurch erweitern sie zum einen ihren persönlichen Horizont. Zum anderen erwerben sie interkulturelle Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt zunehmend gefragt sind.“

Handelskammer-Vizepräses André Mücke: „Ich freue mich sehr, dass erneut so viele Auszubildende den Weg ins Ausland und glücklicherweise auch zurück gefunden haben. Für jeden Azubi ist ein Auslandspraktikum eine tolle Chance sich weiterzuentwickeln und davon profitieren dann auch die Ausbildungsbetriebe. Durch das Angebot eines Auslandsaufenthalts können die Unternehmen  aber auch bei zukünftigen Azubis punkten – in Zeiten von Fachkräftemangel ein wichtiger Aspekt. Ich möchte deshalb nicht nur den Azubis gratulieren, dass sie den Schritt ins Ausland gewagt haben und hoffentlich viele tolle Erfahrungen sammeln konnten, sondern auch den Ausbildungsbetrieben für ihren Einsatz danken: Sie sorgen dafür, dass die berufliche Bildung noch spannender und attraktiver für Schulabgängerinnen und Schulabgänger wird und leisten damit auch einen Beitrag für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.“

Oliver Thieß, Leiter Bildungspolitik bei der Handwerkskammer Hamburg: „Das Handwerk ist die Wirtschaftsmacht von nebenan! Ein Praktikum im Ausland ist für die jungen Menschen und die Betriebe sinnvoll! Die Auseinandersetzung mit anderen Ländern, Kulturen und Menschen trägt immer ein Stück zur Entwicklung der Persönlichkeit bei. Es fördert die Offenheit für neue Erfahrungen und die Flexibilität im Kopf. Beides wird in Handwerksbetrieben besonders benötigt. Kein Tag, kein Kunde und kein Werkstück ist wie das andere.“

Der internationale Austausch in der beruflichen Bildung ist in Hamburg zunehmend erfolgreich. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Auslandsaufenthalten liegt bei über neun Prozent. Damit nimmt Hamburg im Bundesvergleich den Spitzenplatz ein. Fast alle berufsbildenden Schulen sind beteiligt und führen weltweit Mobilitätsprojekte durch. Es gibt ein Kooperationsprojekt der Schule für Medizinische Fachberufe (BS 15) mit einer Partnerschule Chicago. Dabei steht das Konsum- und Ernährungsverhalten in den USA im Mittelpunkt. Angehende Tourismuskaufleute haben während ihres Praktikums in St. Petersburg eine Reiseroute mit historischem Bezug zum Thema „Auf den Spuren der Deutschen in St. Petersburg“ ausgearbeitet.

Die meisten Azubis arbeiten im Rahmen der „Transnationalen Mobilitäten“ in fachlich bekannten Zusammenhängen. Manche oder mancher lernt im Ausland aber auch ganz neue Seiten und Herausforderungen des Berufslebens kennen. So haben im letzten Jahr neun Schüler mit ihrem Lehrer für drei Wochen in Inhambane/Mosambik die defekte Infrastruktur in zwei Schulen im Bereich Wasserversorgung instand gesetzt und dazu einen Lehrfilm gedreht.

Wer als Azubi ins Ausland möchte, erhält vielfältige Unterstützung: zum einen von den für Internationales beauftragten Lehrerinnen und Lehrern an den berufsbildenden Schulen, zum anderen durch zahlreiche Unternehmen, die oftmals im Ausland mit Zweigstellen präsent sind. Auch die Mobilitätsagentur beim Träger „Arbeit und Leben“ vermittelt Auslandsaufenthalte für Auszubildende.

Finanziert werden die transnationalen Mobilitäten unter anderem durch Programme wie ERASMUS +, durch eine Kooperation mit der Joachim Herz Stiftung, durch Jugendaustauschprogramme, beispielsweise zwischen Deutschland und Russland, oder auch durch Initiativen auf Bundesebene. Großzügig zeigen sich auch einige Unternehmen: Sie steuern beispielsweise die Flugkosten bei.

Rückfragen der Medien 

Peter Albrecht, Pressesprecher
Behörde für Schule und Berufsbildung
Telefon: 040/428 31 2003
E-Mail: peter.albrecht@bsb.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bsb

Christine Gottlob, Pressereferentin
Hamburger Institut für Berufliche Bildung
Telefon: 040/428 31 2314
E-Mail: christine.gottlob@hibb.hamburg.de
Internet: https://hibb.hamburg.de/

Michaela Ölschläger, Pressesprecherin
Handelskammer Hamburg
Telefon: 040 36138-202
E-Mail: michaela.oelschlaeger@hk24.de
Internet: www.hk24.de

Ute Kretschmann, Pressesprecherin
Handwerkskammer Hamburg
Telefon: 040/35905-227
E-Mail: ute.kretschmann@hwk-hamburg.de
Internet: www.hwk-hamburg.de