11.12.2017

Bundessieg im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2017 für eine Gesellin und zwei Gesellen aus den drei Beruflichen Schulen Gewerbliche Logistik und Sicherheit (BS 27), Gesundheit Luftfahrt Technik (BS 10) sowie Fahrzeugtechnik (BS 16)

Eine junge Schuhmacherin und ein junger Orthopädietechnik-Mechaniker aus Hamburg starten ihre berufliche Karriere als deutschlandweit Beste der Besten ihres Jahrgangs beim Ausbildungsabschluss. Beim 66. Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2017 wurden sie 1. Bundessiegerin. Als 3. Bundessieger erreichte auch ein Kraftfahrzeugmechatroniker aus der Hansestadt einen Spitzenplatz. Die frisch geprüfte Gesellin und die beiden Gesellen gehören damit nach ihrem Erfolg auf Landesebene nun auch bundesweit zu den Besten ihres Faches. Der anspruchsvolle Wettbewerb unter dem Motto „Profis leisten was“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Pro Jahr nehmen rund 3.000 Handwerkerinnen und Handwerker teil.

Josef Katzer, der Präsident der Handwerkskammer Hamburg, gratuliert den Bundessiegern im Namen des Hamburger Handwerks und erklärt: „Herzlichen Glückwunsch an alle Wettbewerbsteilnehmer! Sie alle sind mit großem Talent und großem Know-how leidenschaftlich bei der Sache, Sie alle haben beste Aussichten für die berufliche Karriere. Ein Bundessieg ist eine ganz besondere Leistung der frisch geprüften Gesellinnen und Gesellen und ihrer Ausbilder. Jeder einzelne Bundessieg steht für die insgesamt hohe Qualität der dualen Ausbildung im Handwerk. Wir sind sehr stolz auf Sie!“

1. Bundessiegerin: Abitur + Duale Ausbildung

Die 1. Bundessiegerin bei den Schuhmachern, Moira Schuller (25), hat bei „Maßschuhe Keil“ von Schuhmachermeister Thomas Keil in Ottensen gelernt. Dort arbeitet sie auch jetzt. Das Interesse der Abiturientin hatte eine Reportage über eine deutsche Schuhmacherin geweckt, die für und mit ihrem Beruf nach Italien ging. Bei einem Praktikum bei Thomas Keil war sie sofort überzeugt: „Das ist eine schöne Arbeit mit einem vielseitigen Material. Hier sieht man am Ende des Tages genau, was man gemacht hat.“ Ihr gefällt an ihrem Beruf, dass sie sehr genau arbeiten muss, mit viel Kraft, Technik und guter Feinmotorik – und mit nötigem Blick fürs Design.

1. Bundessieger: Duale Ausbildung + Meisterausbildung

Auch der 1. Bundessieger bei den Orthopädietechnik-Mechanikern Lennart Witthöft (23) wusste nach seinem Abitur nicht sofort, welchen Beruf er wählen sollte. Sein Vater ist Orthopäde, die medizinische Seite und die Arbeit mit Patienten interessiert ihn, aber er sagt: „Ich bin eher der handwerkliche Typ.“ Ein Praktikum in seinem späteren Ausbildungsbetrieb, der ACTO Manufaktur Hamburg KG in Bahrenfeld, führte ihn zu dem Beruf, der für ihn „die perfekte Kombination“ einer handwerklichen Arbeit für den Patienten ist. Sein Spezialgebiet ist die Orthetik, bei der Körperteile funktional unterstützt werden. Die Zukunftsplanung hält er sich noch offen, aber es werde „wohl auf den Meister hinauslaufen“, denn eines ist für ihn klar: Studieren möchte er nicht, denn er möchte bei der praktischen Arbeit für den Patienten bleiben.

3. Bundessieger: Duales Studium + Meisterausbildung

Sehr ambitioniert geht der Kraftfahrzeugmechatroniker Steffen Schröder (23) seine Karriereplanung an. Er ist als 3. Bundessieger seit 2009 der erste Bundessieger im Hamburger Kfz-Handwerk. Und er ist der erste Bundessieger in seinem Ausbildungsbetrieb, der Willy Tiedtke (GmbH & Co.) KG. Steffen Schröder lernte dort seit 2014 im Rahmen eines Dualen Studiums an der Berufsakademie Hamburg am ELBCAMPUS, dem Kompetenzzentrum der Handwerkskammer. Für Mitte 2018 plant er seinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre. Parallel „habe ich schon im Mai mit meiner Meisterausbildung in der Kfz-Innung Hamburg begonnen, abends nach der Arbeitszeit im Betrieb“, sagt er. Ziel ist der Meistertitel Ende 2018. Aktuell durchläuft er außerdem alle Abteilungen bei Willy Tiedtke, „um einen besseren Eindruck von den typischen Abläufen im Autohaus zu erhalten.“

Bundesweit jährlich rund 3.000 Gesellinnen und Gesellen im Leistungswettbewerb

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks macht seit 1951 auf die hohe Ausbildungsleistung des Handwerks aufmerksam und fördert den besonders begabten Nachwuchs. Wer höchstens 27 Jahre alt ist und besonders gute Ergebnisse in der Gesellenprüfung hat, kann im Anschluss daran teilnehmen.

An den Ausscheidungen auf je Region bis zu vier Ebenen beteiligen sich pro Prüfungsjahrgang bundesweit bis zu 3.000 Gesellinnen und Gesellen in bis zu 130 Handwerksberufen. In Hamburg hatten sich 35 junge Handwerkerinnen und Handwerker mit ihrem Sieg auf Landesebene für die Ausscheidung auf Bundesebene qualifiziert. 23 von ihnen traten an. Träger des Wettbewerbs sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Hamburger Bundessiegerinnen und Bundessieger
beim 66. Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2017:

1. Bundessieger Orthopädietechnik-Mechaniker: Lennart Witthöft
Ausbildungsbetrieb: ACTO Manufaktur Hamburg KG, Ausbilder: Jörg Schiebler
Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt Technik (BS 10)

1. Bundessiegerin Schuhmacherin: Moira Schuller
Ausbildungsbetrieb: Maßschuhe Keil, Ausbilder: Thomas Keil
Berufliche Schule gewerbliche Logistik und Sicherheit (BS 27)

3. Bundessieger Kraftfahrzeugmechatroniker: Steffen Schröder
Ausbildungsbetrieb: Willy Tiedtke (GmbH & Co.) KG, Ausbilder: Rolf Witt
Berufliche Schule Fahrzeugtechnik (BS 16)