10.09.2019

Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks, Bildungssenator Rabe, Verbände und Arbeitgeber aus der Pflege wollen Beruf attraktiver machen und Ausbildungszahlen weiter steigern

Dass der Pflegeberuf interessant, vielseitig und attraktiv ist, vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet sowie einen wichtigen Beitrag in einer immer älter werdenden Gesellschaft leistet – das zeigen ab heute Hamburger Pflegefachkräfte und Auszubildende zusammen mit der Gesundheitsbehörde, der Schulbehörde sowie Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser in einer groß angelegten Kampagne. In den Hamburger Kinos, in Sozialen Medien, auf Plakaten und Veranstaltungen werben sie alle zusammen für die Pflege als Berufsbild der Zukunft und begleiten auf diese Weise die Einführung der neuen generalistischen Pflegeausbildung, die 2020 beginnt. Zum Start der Kampagne unterstrichen Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks und Bildungssenator Ties Rabe heute im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), dass die Pflege von Menschen aller Altersstufen ein zukunftssicherer Beruf bleibt. Die steigenden Ausbildungszahlen zeigen deutlich: Immer mehr Menschen interessieren und entscheiden sich in Hamburg für eine pflegerische Ausbildung. Ein Ziel der Kampagne ist es, die Ausbildungszahlen um weitere zehn Prozent zu steigern und das Image der Pflege nachhaltig zu verbessern.

Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Wenn junge Menschen heute einen Pflegeberuf ergreifen, warten auf sie vielseitige, interessante Aufgabengebiete und gute Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung. Die Sicherstellung unserer gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung hängt davon ab, dass sich junge Menschen für den Pflegeberuf entscheiden, aber auch davon, dass Pflegekräfte wieder in den Beruf zurückkehren oder Menschen aus ganz anderen Berufen sich neu in Richtung Pflege orientieren. Denn: Gute Pflege braucht viele helfende Hände. Um mehr junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, machen wir die Pflegeausbildung ab 2020 attraktiver – mit einer fairen Vergütung, einem einheitlichen Berufsabschluss und besseren Aufstiegsmöglichkeiten durch ein Hochschulstudium. Das Besondere an der heute gestarteten Kampagne ist, dass Pflegerinnen und Pfleger für die Pflege werben und authentisch aus ihrem spannenden Alltag berichten.“

Bildungssenator Ties Rabe: „Mit Einführung der generalistischen Pflegeausbildung ab Januar 2020 verbessern sich die Bedingungen für die Auszubildenden erheblich. Sie lernen zukünftig alle Tätigkeitsbereiche von Kinder- bis Altenpflege kennen und können sich danach dort etablieren, wo ihre größten Interessen liegen. Deshalb begrüße ich den heutigen Start der Kampagne  ‚Das ist Pflege‘. Die Menschen in unserer Kampagne stehen glaubwürdig für die Werte und Herausforderungen der Pflegekräfte in Hamburg – sei es in Ausbildung oder mitten im Berufsleben, sei es in der Ambulanz, auf der Kinderkrebsstation oder im Altersheim. Die Kenntnisse und Tatkraft dieser Pflegekräfte sind für das Gemeinwohl unserer Stadt von großer Bedeutung. Sie sind die Vorbilder, deren Geschichten hoffentlich viele zu einer attraktiven, sinnstiftenden und zukunftssicheren Ausbildung in der Pflege motivieren werden.“

Unter der Federführung der Gesundheitsbehörde und des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB) haben sich wichtige Hamburger Arbeitgeber für Pflegende in einer Kooperationsstruktur zusammengefunden, um eine umfassende Imagekampagne für den Pflegeberuf zu gestalten.

Gemeinsames Interesse von Stadt und Arbeitgebern ist es, ein modernes, realistisches und glaubwürdiges Bild der Pflege als Fachberuf zu vermitteln. Das Motto lautet dementsprechend: „Das ist Pflege!“

Folgende Arbeitgeber und Verbände wirken an der Kampagne mit:

  • Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH,
  • Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.,
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,
  • Asklepios Kliniken GmbH,
  • Immanuel Albertinen Diakonie,
  • Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg e. V.,
  • Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg.

Sie wollen zukünftige Auszubildende und Studierende gezielt ansprechen. Zum Start der Kampagne versammelten sich heute alle Akteure der pflegerischen Versorgung aus der Hansestadt auf dem Gelände des UKE. Highlight der Veranstaltung war die Erstausstrahlung des „Hero-Films“, der fortan in verschiedenen Hamburger Kinos über einen Zeitraum von mehreren Monaten als Vorspann zum Hauptfilm zu sehen ist. In ihm berichten Pflegerinnen und Pfleger als authentische Gesichter der Kampagne aus ihrem Berufsalltag und von ihrer großen Motivation, Menschen in Notsituationen zu pflegen. Diese „Heros“, sprich „Helden in der Pflege“, sind auch die Gesichter der Plakate und Social-Media-Videos und Beiträge der Kampagne, die in den kommenden Monaten das Stadtbild prägen werden.

Insgesamt zehn Pflegerinnen und Pfleger werden Plakaten und Litfaßsäulen in Hamburg zu sehen sein. Zusätzlich wird auf vier Buslinien großflächig über einen Zeitraum von vier Monaten für die Pflegekampagne geworben. Neben dem „Hero-Film“, sind fünf weitere Filme produziert worden, die die Themenfelder Intensivpflege im Krankenhaus, Ausbildung in der Pflege, Kinderkrankenpflege, ambulante Langzeitversorgung und stationäre Langzeitversorgung beleuchten. Die großangelegte Social-Media-Kampagne über Instagram, Facebook, YouTube und Twitter ermöglicht es, Videos und Hintergrundbeiträge mit interessierten Nutzern zu teilen, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Ein weiterer wichtiger Baustein der großen Kampagne ist der persönliche Kontakt zu jungen Menschen, die sich für den Beruf interessieren. Hergestellt wird dieser über den Besuch von Berufsorientierungsmessen, Meet&Greets mit den Protagonisten des Hero-Films sowie über die Arbeit der Stadtteilbotschafter, also Pflegerinnen und Pfleger, die in ihren Stadtteilen aktiv für den Pflegeberuf werben.

Bereits heute kann Hamburg einen Ausbildungsrekord in der Pflege verzeichnen: 2.357 Auszubildende lassen sich derzeit an Hamburger Krankenhäusern zu Kranken- und oder Kinderkrankenpfleger ausbilden, 1.278 lernen Altenpflege in Pflegediensten und Pflegeheimen und 673 Auszubildenden lassen sich zur Gesundheits- und Pflegeassistenz ausbilden. Insgesamt befinden sich also über 4.000 junge Menschen in Hamburg auf den Weg in einen Pflegeberuf. Die Zahl der jährlichen Ausbildungsanfänger konnte in den letzten fünf Jahren um 20 Prozent gesteigert werden.

Im Schuljahr 2018/19 starteten 756 junge Menschen eine Ausbildung als Krankenpfleger oder Kinderkrankenpfleger. 568 Auszubildende waren es in der Altenpflege. Ein Ziel der Kampagne ist es, die  Ausbildungszahlen um weitere zehn Prozent zu steigern. Die Voraussetzungen sind gut: Für den Ausbildungsstart 2020 haben die 14 Pflegeschulen, die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Hamburg über 1.300 Plätze angemeldet. Neben verschiedenen Multiplikatoren wie Eltern und Lehrkräfte, stehen auch potenzielle Quereinsteiger und Rückkehrer im Fokus, schließlich können sich laut der Pflege-Comeback-Studie bundesweit zwischen 120.000 und 200.000 Pflegekräfte einen Wiedereinstieg in den Beruf vorstellen.

Den Initiatoren der Kampagne ist es auch ein wichtiges Anliegen, mögliche Berufsrückkehrerinnen und –rückkehrer sowie die etwa 31.000 berufstätigen Pflegekräfte in Hamburg zu erreichen, die tagtäglich diesen Beruf ausüben und von den vielfältigen Karriere- und Weiterbildungschancen, auch im akademischen Bereich, profitieren können.

Ab 2020 werden die drei bisher getrennten Ausbildungen Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem einheitlichen Berufsbild zusammengeführt mit der Möglichkeit auf verschiedene Spezialisierungen. Damit ist die neue generalistische Pflegeausbildung breiter angelegt als früher. Die Auszubildenden lernen Pflege für alle Lebenslagen und können mit diesem Fachwissen nach der Ausbildung flexibel zwischen Krankenhaus, Pflegeheim und ambulanter Pflegeeinrichtung wechseln. Das macht die Ausbildung in der Pflege abermals attraktiver – auch dafür wirbt die Kampagne „Das ist Pflege!“

Rückfragen der Medien

Dennis Krämer
Pressestelle der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Telefon: 040/428 37-2332
E-Mail: pressestelle@bgv.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bgv
Twitter: @bgv_hh

Peter Albrecht, Pressesprecher
Behörde für Schule und Berufsbildung
Telefon: 040/428 31 2003
E-Mail: peter.albrecht@bsb.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bsb
Twitter: @hh_bsb

Christine Gottlob, Pressereferentin
Hamburger Institut für Berufliche Bildung
Telefon: 040/428 31 2314
E-Mail: christine.gottlob@hibb.hamburg.de
Internet: https://hibb.hamburg.de/