29.10.2010

Junge Erwachsene ohne Schulabschluss müssen häufig ihre Kompetenzen etwa in den Bereichen Lesen, Schreiben, Rechnen und allgemeine Kommunikation verbessern, um eine qualifizierte Berufsausbildung beginnen zu können. Das neue Angebot LernCafé dient dieser Verbesserung. Drei Gewerbeschulen sind beteiligt.

Das Konzept LernCafé wurde in Berufsvorbereitungs- klassen an drei Hamburger Gewerbeschulen erfolgreich erprobt: in der Staatlichen Gewerbeschule Werft und Hafen (G 7), der Beruflichen Schule Recycling- und Umwelttechnik (G 8) und in der Staatlichen Gewerbeschule Verkehrstechnik, Arbeitstechnik, Ernährung (G 20). Alle drei Schulen führen das LernCafé zur Zeit weiter und diskutieren darüber, wie dieses individualisierte Lernangebot in den regulären Unterricht integriert werden kann. Die G 8 nutzt das entsprechende Lernportal inzwischen in allen Klassen.

Die Erprobung des LernCafés in der Berufsvorbereitungsschule wurde evaluiert durch das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg (LI), Abteilung Qualitätsentwicklung und Standardsicherung. Insgesamt kommt die Evaluation zu dem Schluss, dass das Konzept des LernCafés eine gute Voraussetzung für selbstgesteuertes Lernen bietet.
Hintergrund der Lerncafe-Arbeit: Die Anforderungen an Kompetenzen in der Arbeitswelt steigen. Demzufolge gilt es, Lernmotivation und Arbeitsleistung zu verbessern. Zum Beispiel folgende Grundsätze sind in diesem Zusammenhang für die Lerngruppen wichtig:
– Selbstgesteuertes, individualisiertes Lernen: Möglichst eigene Bestimmung von Arbeitsthemen und Lernzielen;
– Lernbegleitung und -beratung: Unterstützung bei der Formulierung realistischer Lernziele; Verbesserung von „Lernen zu lernen“; Abbau von Lernblockaden;
– Computer und Lernprogramme: Arbeit mit Hilfe des Lernportals www.ich-will-lernen.de (Übungen auf unterschiedlichen Niveaustufen in Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in der ökonomischen Grundbildung); individuelles  Arbeiten oder Gruppenaktivitäten am Computer;
– Gruppen- und Einzelarbeit: Integration von Einzelarbeit in die Arbeit der Gruppe; reflektierende Gespräche und gemeinsame (produktorientierte) Aktivitäten;
– Rahmenbedingungen: Angenehmer Aufbau des Raumes, funktionierende Technik; Verbesserung der Lern- und Arbeitsatmosphäre zum Beispiel durch bereitstehende Snacks und Getränke.

Weitere Informationen:
http://www.grawira.de/index.php?id=160#c622
http://www.g7.hamburg.de/index.php/
http://g8.hamburg.de/index.php/
http://www.gewerbeschule20.hamburg.de/index.php/article/detail/1070

 

MSz (HIBB)