14.06.2016

Staatliche Schule für Gesundheitspflege (W 4) wird für ihr Schulprofil und Engagement zu interkulturellem Lernen ausgezeichnet.

Nur fünf Schulen erhalten jährlich bundesweit die höchste Auszeichnung im Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik. Die Staatliche Schule für Gesundheitspflege (W 4) in Wilhelmsburg wurde nominiert, weil sie sich für ihr jahrelanges, kontinuierliches Engagement im Bereich des interkulturellen Lernens und für ihr Schulprofil einen Namen gemacht hat. Bereits 2014 hatte die Schule den zweiten Preis in Kategorie 4 der Klassen 11-13 für ihren Beitrag „Interkulturelles Lernen und Gesundheit – HIV/Aids-Prävention durch Theater“ gewonnen. Zur diesjährigen Preisverleihung am 14. Juni lud Bundespräsident Joachim Gauck Delegationen der Gewinnerteams ins Schloss Bellevue nach Berlin ein, um ihnen ihren Preis gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Kitschelt, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, persönlich zu überreichen.

Senator Rabe gratuliert der W 4: „Seit vielen Jahren lebt die Staatliche Schule für Gesundheitspflege interkulturelles Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung aktiv und sehr engagiert in ihrem Schulalltag. Gegenseitige Besuche, gemeinsame Projekte und eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit einer Schule in Mosambik gehören ebenso dazu wie Theaterprojekte zu HIV/Aids. Vorbildlich ist auch das neueste Projekt, ein Container für Zahnprophylaxe, den die W 4 in einem schulübergreifenden Projekt mit weiteren Hamburger Berufsschulen als Ausbildungsort für Krankenschwestern und -pfleger in Inhambane/Mosambik realisiert.“

Der Schulwettbewerb „alle für EINE WELT für alle“ will die entwicklungspolitische Bildung an Schulen fördern und Schülerinnen und Schüler für entwicklungspolitische Fragen sensibilisieren. Für Klassen, Schülerteams, Arbeitsgruppen etc. gibt es über einhundert Preise im Gesamtwert von über 50.000 Euro zu gewinnen. Dabei werden Schulen, die sich erfolgreich für den Schulpreis bewerben, mit Geldpreisen im Gesamtwert von 25.000 Euro ausgezeichnet.

Rund 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler an der W 4 haben Migrationshintergrund und so ist die Schule im besten Sinne stark multikulturell geprägt. Deshalb hat der Gedanke des interkulturellen Lernens an der W 4 eine lange Tradition. Die Bedeutung von Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung spiegelt sich auch im Schulprofil wider und ist seit September 2015 im neuen Leitbild der W 4 verankert:
„Alle an der W 4 Beteiligten, unabhängig von ihren persönlichen Fähigkeiten, ihrer nationalen wie sozialen Herkunft, ihrem Geschlecht oder Alter, begegnen einander wertschätzend, tolerant, friedvoll und respektvoll. Wir handeln im Bewusstsein unserer gesellschaftlichen, umweltgerechten und wirtschaftlichen Verantwortung im weltweiten Zusammenhang. Alle an der Schule Beteiligten leben eine ganzheitliche Gesundheitsförderung im Sinne von psychischer und physischer Gesundheit.“

Derzeit bilden ca. 75 Lehrerinnen und Lehrer in enger Kooperation mit den Ausbildungsbetrieben und den Kammern ca. 2.000 vorwiegend weibliche Auszubildende zur Medizinischen, Zahnmedizinischen oder Tiermedizinischen Fachangestellten aus. Außerdem bietet die W 4  Ausbildungsvorbereitung sowie Berufsqualifizierung für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und eine Berufsschule für junge Menschen mit Behinderungen an. In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Stadtteilschulen unterstützt sie Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung.