18.12.2014

Neuer Schulbau der Azubis für Banken, Versicherungen und Recht stärkt Ausbildungsstandort Hamburg

Hamburgs größte Berufsschule entsteht derzeit auf St. Pauli. Künftig werden alle angehenden Banker, Kaufleute für Versicherungen und Finanzen und Angestellten in den Rechtsberufen im neuen Berufsschulzentrum an der Budapester Straße auf St. Pauli ausgebildet. In dem neuen Berufsschulzentrum sind damit gleich mehrere der wichtigsten Hamburger Berufsfelder vereint, rund 2.900 Schülerinnen und Schüler sowie rund 120 Vollzeitlehrkräfte werden hier in Kürze einziehen. Durch die Fusion der bislang getrennten berufsbildenden Schulen H 16, H 5 und H 19 entsteht eine Berufsschule mit hoher Fachlichkeit in den Schlüsselberufen der Hamburger Wirtschaft. Flankiert wird diese Vereinigung durch den Neubau eines 11.000 Quadratmeter großen Ergänzungsbaus und der Sanierung der bestehenden Schule mit hervorragenden Unterrichtsmöglichkeiten für insgesamt 29,3 Millionen Euro.

Schulsenator Ties Rabe: „Der jetzt fertig gestellte Neubau bietet dem Hamburger Fachkräftenachwuchs von Banken, Versicherungen, Justiz, Rechtsanwaltskanzleien und Notariaten eine zukunftsfähige Schule mit einem Raumkonzept für moderne, neue Lernmethoden. Die Vereinigung der Schulen ermöglicht es, die hohe Fachlichkeit und Professionalität in der beruflichen Ausbildung weiter zu verbessern, Kompetenzen an den Schulstandorten zu konzentrieren und in einigen der wichtigsten Berufsbereiche der Hansestadt neue Akzente zu setzen.

Der schöne Neubau ist Teil eines umfassenden Bauprogramms der beruflichen Schulen: Insgesamt werden wir bis zum Jahr 2017 im Rahmen einer „öffentlich-privaten-Partnerschaft“ (ÖPP) zwischen der Stadt Hamburg und der „HEOS Berufsschulen Hamburg GmbH“ 15 Berufsschulen an acht Standorten für rund 375 Millionen erheblich modernisieren oder komplett neu bauen.“

Dr. Harald Vogelsang (Vorstandssprecher der Haspa): „Investitionen in Bildung und deren Einrichtungen sind Investitionen in die Zukunft unserer Stadt. Das neue, moderne und leistungsstarke Berufsschulzentrum erhöht die Attraktivität der dualen Ausbildung und stärkt damit nachhaltig den Wirtschaftsstandort Hamburg.“

Otto Wulff (Otto Wulff Bauunternehmung GmbH): „Wir freuen uns, der private Partner der berufsbildenden Schulen in Hamburg zu sein. 2012 schloss der Hamburger Senat im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft mit uns einen Vertrag über ein Projektvolumen in Höhe von ca. 700 Millionen Euro für Neubau, Sanierung und Bewirtschaftung der beteiligten Schulen. Bisher haben wir 18 Abnahmen für Bauteile von neuen oder sanierten Schulgebäuden termingerecht und im Kostenrahmen an die Freie und Hansestadt Hamburg übergeben. Die umfangreiche Gebäudebewirtschaftung erfolgt durch uns seit 2012 inklusive dem Umzugsmanagement der Berufsschulen.“

In der neuen Berufsschule werden

• das Wirtschaftsgymnasium St. Pauli mit berufsbildender Schule für Versicherungen und Finanzen (H 16)
• die Staatliche Handelsschule für das Bankgewerbe mit Wirtschaftsgymnasium Weidenstieg (H 5) und
• die Staatliche Handelsschule für den Fachkräftenachwuchs von Justiz, Notariaten und Rechtsanwaltskanzleien mit Wirtschaftsgymnasium Kieler Straße (H 19)

zur neuen Berufsschule „Banken, Versicherungen und Recht“ mit angegliedertem Wirtschaftsgymnasium vereint.  Auf dem 19.100 Quadratmeter großen Grundstück mit dem 11.000 Quadratmeter großen neuen Schulgebäude plus sanierten Bau werden künftig rund 2.300 Berufsschülerinnen und -schüler sowie rund 600 Vollzeitschüler des Beruflichen Gymnasiums lernen. Zusätzlich bietet die Schule Platz für Oberstufenklassen der Stadtteilschule am Hafen (Neustadt), mit der das Wirtschaftsgymnasium St. Pauli bereits jetzt eng kooperiert. Offiziell tritt die Fusion der berufsbildenden Schulen zum 1. August 2015 in Kraft.

Die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler erhalten neue technisch modern ausgestattete Lernräume, offene Lernlandschaften und Gruppenarbeitsräume, die verbesserte Möglichkeiten für individualisiertes Lernen bieten. Eine Mediathek und der Verbund einer Kantine mit offenen Veranstaltungsflächen werden die Qualität der schulischen Arbeit weiter erhöhen und ein wichtiges Angebot für den Ganztagsbetrieb und die Schülerinnen und Schüler sein. Das bestehende Gebäude des Wirtschaftsgymnasiums St. Pauli wird in den kommenden Monaten saniert und teilweise entsprechend der geänderten Nutzungsanforderungen umgebaut. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für Anfang 2016 geplant.

Die Zusammenführung der Schulen ist Teil des Schulentwicklungsplans der berufsbildenden Schulen. Schulsenator Ties Rabe: „Bis Ende 2017 führen wir die bisher 44 Schulen zu 32 Schulen zusammen. Dadurch schaffen wir zukunftsfähige Schulen und bündeln Ausbildungsgänge fachlich sinnvoll, die bisher auf mehrere Schulen aufgesplittert waren. Alle Bildungsangebote bleiben in Hamburg in vollem Umfang erhalten und die Schulen bekommen eine vernünftige Größe. Dringend nötige Schulneubauten und Renovierungen können jetzt entsprechend dem Schulentwicklungsplan bedarfsgerecht und koordiniert durchgeführt werden.“

Hintergrund
Die Baumaßnahme an der Budapester Straße ist Teil der sogenannten „HIBB-Tranche“, in der die Freie und Hansestadt Hamburg die HEOS Berufsschulen Hamburg GmbH, eine Projektgesellschaft des Hamburger Bauunternehmens Otto Wulff und der STRABAG Real Estate GmbH, mit der Sanierung, dem Neubau und der Bewirtschaftung von 15 berufsbildenden Schulen an acht Standorten beauftragt hatte. Generalunternehmer für die Bauausführung ist eine Arbeitsgemeinschaft aus Ed. Züblin AG und Otto Wulff Bauunternehmung GmbH. Auftraggeber ist der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), Nutzer das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB). Das Architektenbüro Schröder Architekten GmbH wurde mit der architektonisch und städtebaulich stimmigen Einbindung des Ergänzungsbaus im Stadtteil beauftragt.

Nach Abschluss aller Baumaßnahmen in 2017 werden die Schulgebäude an acht Standorten über ca. 80.000 m² modernisierte und ca. 93.000 m² neu errichtete Bruttogeschossfläche verfügen, die Investitionen werden mit rund 375 Millionen beziffert. Die für die Erneuerung vorgesehenen Schulen weisen auf Grund des jahrelang vernachlässigten Schulbaus einen erhöhten Sanierungsbedarf auf, drei beteiligte Schulen sind in fünf provisorischen Interimsstandorten untergebracht, zum Teil in sanierungsbedürften Grundschulgebäuden.