01.08.2018

Schon als Kindergartenkind versprach Matthis Derboven seiner Erzieherin: „Wenn es brennen sollte, rette ich Dich!“ Feuerwehrmann war und ist sein Traumberuf. Diesen erlernt der 18-Jährige während der kommenden drei Jahre im neu geschaffenen dualen Ausbildungslehrgang für Werkfeuerwehrleute, der in diesem Sommer startet.

„Jetzt können junge Menschen erstmals direkt nach der Schule eine Ausbildung zur Berufsfeuerwehrfrau oder zum Berufsfeuerwehrmann beginnen. Durch die gute Kooperation zwischen Betrieben, Behörden, Institutionen und berufsbildenden Schulen ist es damit gelungen, Schulabgängerinnen und -abgängern eine weitere attraktive Perspektive in der Ausbildung zu bieten“, so Bildungssenator Ties Rabe. Er begrüßte gemeinsam mit Bernd Krösser, Staatsrat der Innenbehörde, Feuerwehramtsleiter Klaus Maurer sowie André Mücke, Vizepräses der Handelskammer, die neuen Auszubildenden. Rabe betonte: „Mit dem neuen dualen Ausbildungsberuf Werkfeuerwehrfrau und -mann können wir einen Beitrag dazu leisten, den Fachkräftebedarf in Hamburg langfristig zu sichern und den hohen Sicherheitsstandard der Stadt Hamburg weiterzuentwickeln.“

Insgesamt starten rund 35 Auszubildende in den neuen Beruf. Sie erhalten eine überbetriebliche handwerkliche Kompaktausbildung in den Bereichen Elektrotechnik, Sanitär, Holz- und Metallbau an den Ausbildungszentren der Innungen. Der zweite Baustein der Ausbildung besteht aus einer 18-monatigen Feuerwehrausbildung an der Feuerwehrakademie, deren Leiter Bernd Herrenkind die neuen Auszubildenden herzlich auf dem Gelände begrüßte.

Für den schulischen Teil der Ausbildung besuchen die Azubis im Blockunterricht die Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt Technik (BS 10). Dort steht bereits ein Feuerwehrauto auf dem Schulhof – für den berufsnahen Unterricht. „Wir richten den schulischen Teil natürlich stark an der Praxis aus, die Lehrkräfte haben sich intensiv vorbereitet und fortgebildet, viele sind sogar persönlich mit dem Thema Feuerwehr durch Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder bei Rettungsdiensten vertraut“, so Schulleiter Matthias Jürgens.
Auch Azubi Matthis Derboven ist seit seinem zehnten Lebensjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr. „Als ich von dem neuen Ausbildungsberuf erfuhr, habe ich mich sofort beworben“, erzählt der Schleswig-Holsteiner, der bereits während seiner Schulzeit ein Praktikum bei der Hamburger Feuerwehr machte und so seinen Berufswunsch festigte. Er hat die Schule mit Fachhochschulreife abgeschlossen, der Zugang zur Ausbildung ist jedoch auch mit dem ersten allgemeinbildenden Schulabschluss möglich. Zudem müssen künftige Auszubildende mehrere Zugangstests bestehen, unter anderem weisen sie dabei sportliche Leistungsfähigkeit, Rechtschreibkenntnisse sowie handwerkliches und technisches Geschick nach.