07.11.2019

Simon Unverfärth geht manchmal unter die Decke: Seit er sein Mathestudium gegen eine Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik getauscht hat, gehört die Installation von Videoanlagen, Brandmeldern und anderen Sensoren auch an unzugänglichen Orten zu seinem Alltag. Heute ist er überzeugt: „Es ist keine Schande, aus dem Studium auszusteigen.“

Aus Überzeugung und Erwartung

Zahlen so lange zu bearbeiten, bis das Ergebnis stimmt – auch aus dieser Faszination heraus entschied sich Simon Unverfärth nach dem Abi für das Mathestudium. Allerdings spielten auch die Erwartungen im privaten Umfeld eine wichtige Rolle: „Wenn man Abi gemacht hat, dann studiert man auch“, beschreibt Unverfärth die Haltung von Freunden, Familie und sich selbst. Mathematik hatte er in der Schule als Leistungskurs belegt, eine Gastvorlesung an der Uni schien zu bestätigen: Ein Mathestudium passt zu ihm. Die ersten drei Semester genießt Unverfärth sein Studium. „Ich fand es toll, endlich auch zu sehen, woher die Formeln kommen.“ Neue Leute kennenzulernen und allein zu wohnen gehören ebenfalls zu den erfreulichen neuen Erfahrungen.

 

Zu theoretisch hier

Nach und nach schleichen sich erste Zweifel am Studium an. Unverfärth erzählt: „Mathematik wird im Laufe des Studiums immer theoretischer und abstrakter. So etwa im vierten, fünften Semesters merkte ich dann: Verflixt, ich hab’ seit einem halben Jahr keine Zahlen mehr gesehen!“ Sich durch komplexe mathematische Beweise zu wühlen, erlebe Unverfärth zunehmend als Frust: „Ich saß stundenlang davor und habe das einfach nicht mehr in meinem Kopf bekommen.“ Ihm dämmert, dass da etwas ganz und gar nicht mehr stimmt. „Eigentlich bin ich ein sehr glücklicher und offener Mensch. Vor meiner Entscheidung, aus dem Studium auszusteigen, habe ich mich aber sehr zurückgezogen.“

Das bemerken auch seine Freunde. „Was machst du da eigentlich?“ fragen sie Unverfärth unverblümt. Diese Offenheit hilft ihm bei der Entscheidung, aus dem Studium auszusteigen. Leicht fällt sie ihm dennoch nicht. „Ich mag das Fach ja eigentlich, obwohl es mir zuletzt gar keinen Spaß mehr gemacht hat.“ Letzten Endes überzeugt für Unverfärth die Aussicht auf einen Neustart: „Ich bin ja noch relativ jung. Dann lieber jetzt etwas Neues anfangen als das Studium durchziehen und später mit Dreißig zu denken: Das war ja wohl nichts.“

 

Ausbildung mit Hand- und Kopfarbeit

Ganz verschwinden sollen Zahlen und Berechnungen aus Unverfärths Berufsleben jedoch nicht. Auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz stößt er auf die Anzeige der Bosch Sicherheitssysteme GmbH. „Die beschriebene Ausbildung enthielt eigentlich alles, was ich mir gewünscht habe“, so Unverfärth. Er schickt seine Bewerbung, wird eingeladen – und genommen. Seitdem kann er mit den Händen arbeiten und die Ergebnisse seiner Arbeit direkt sehen, auch wenn es „mitunter schon Pfriemelarbeit ist, kleinteilige Verkabelungen anzulegen.“ Die Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik umfasst Anlagen zur Brandmeldekontrolle, Einbruchskontrolle, Videoüberwachung und Zutrittskontrolle. „Wir bauen diese Anlagen zusammen und nehmen sie in Betrieb“, schildert Unverfärth. Kopfarbeit kommt aber auch nicht zu kurz. „Wir müssen jede Anlage an die Kundenwünsche anpassen und entsprechend einstellen. Damit das funktioniert, überlegen wir uns, wie wir die Anlagen programmieren und verschalten müssen.“

 

Sicherheit mit Perspektive

Unverfärths Ausbildung umfasst neben der Praxis vor Ort (dafür fahren die Azubis mit erfahrenen Techniker/innen direkt zum Kunden) noch Berufsschule und zusätzlich Schulungen, die die Bosch Sicherheitssysteme GmbH ihren Auszubildenden anbietet. „Wir lernen zum einen die Bosch-Anlagen genau kennen. Zum anderen trainieren wir auch solche Dinge wie Kundenkommunikation“, beschreibt Unverfärth die Vorteile der internen Schulungen. Seiner beruflichen Zukunft sieht der ehemalige Mathestudent zuversichtlich entgegen. „Die Chancen stehen gut, dass Bosch mich nach der Ausbildung übernimmt – Fachkräfte in meinem Bereich sind gesucht.“ Für berufliche Entwicklung bietet die Ausbildung ebenfalls Luft nach oben. Unverfärth plant, per Abendschule noch einen Abschluss als Techniker dranzuhängen. Das ermöglicht Aufstiegschancen im Berufsleben. Spezialisieren möchte er sich außerdem: „Am meisten interessieren mich die Bereiche Video- und Zutrittskontrolle.“

 

Du interessierst dich für eine Ausbildung als Elektroniker/in für Informations- und Systemtechnik?

Das solltest du mitbringen:

  • technisches Interesse
  • handwerkliches Geschick
  • keine Höhenangst – es geht beim Installieren mitunter auf Leitern und unters Dach
  • Reisefreude – die Berufsschule liegt zentral in Essen, die Bosch-Schulungszentren in Bochum und München

 

Mehr Informationen zur Ausbildung bei der Bosch Sicherheitssysteme GmbH

https://www.bosch.de/karriere/