11.07.2016

Netzwerk Beruflicher Schulen für herausragende Bildung für nachhaltige Entwicklung geehrt

Für ihr herausragendes Engagement zur strukturellen Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Deutschland wurden ausgezeichnete Kommunen, Lernorte und Netzwerke beim ersten nationalen Agendakongress BNE am 11. Juli 2016 von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, und der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, in Berlin geehrt.

Zu den als Netzwerk ausgezeichneten Bildungsinitiativen gehört auch das „Forum zum Austausch zwischen den Kulturen e.V.“. Der Verein wurde 2003 gegründet und geht auf ein Konzept zurück, das seit 2002 an der Beruflichen Schule Holz, Farbe, Textil (Gsechs) in Hamburg entwickelt worden ist und dem sich 2011 die Staatliche Schule Gesundheitspflege (W4) angeschlossen hat. Der gemeinnützige Verein verfolgt das Ziel, die Themen ‚Globales Lernen’ und ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’ in der Ausbildung an Berufsschulen zu verankern. Mit Leben gefüllt wird dieses Konzept u.a. durch die Kooperation von Bildungsinstitutionen in Hamburg und Mosambik. Seit Gründung des Vereins fördern zahlreiche Besuche und Projekte von Schülern, Lehrern und Bildungspolitikern aus Mosambik und Hamburg Anschauung, Austausch und Reflexion über unterschiedliche Lebensbedingungen, technische Verfahren und nachhaltiges Wirtschaften der Projektpartner. Damit erhalten die Beteiligten die Möglichkeit, ihre fachlichen und sozialen Erfahrungsbereiche zu erweitern und den Blick für globale Zusammenhänge und Nachhaltigkeit zu vertiefen.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Professor Wanka sagte anlässlich der ersten Verleihung von Auszeichnungen im UNESCO-Weltaktionsprogramm: „Bildung für nachhaltige Entwicklung muss gelebt werden, sie muss im Alltag der Bürger ankommen. Ich freue mich sehr, dass das an vielen Orten schon heute der Fall ist. Das zeigen die ersten Auszeichnungen im Weltaktionsprogramm.“

Die nunmehr seit 14 Jahren währenden Aktivitäten haben dazu geführt, dass Gsechs und W4 die Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen im Lernfeldunterricht der Fachabteilungen verankern wollen. Dazu wird seit Beginn 2015 mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein Umsetzungsprojekt zum Orientierungsrahmen des Lernbereichs Globale Entwicklung durchgeführt. Am aktuellen Projekt „Ein Zahnprophylaxe Container für Mosambik“ beteiligen sich seit dem letzten Jahr auch die Berufliche Schule William Lindley (G2) und die Staatliche Gewerbeschule Metalltechnik mit Technischem Gymnasium (G17). Beide Schulen, die sich gerade in einem gemeinsamen Fusionsprozess befinden, streben damit auch eine globale Lernpartnerschaft mit mosambikanischen Berufsbildungseinrichtungen an.

Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission betonte: „Unser Handeln schafft neue Strukturen. Jeder und jede kann zur Lösung globaler Herausforderungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Wie das gelingen kann, zeigen die herausragenden 65 Bildungsinitiativen, die wir heute auszeichnen. Ob Kommune,  Bauernhof, Schullandheim, Berufsschule oder Universität – sie alle verdeutlichen, wie Nachhaltigkeit auch in den Strukturen des deutschen Bildungssystems verankert werden kann. Ich wünsche mir, dass diese Beispiele viele Nachahmer finden!“