Erstmals schriftliches Abitur in Biologie, Chemie und Physik aus ländergemeinsamen Aufgabenpool – ermutigende Ergebnisse
Bildungssenatorin Ksenija Bekeris hat das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Abiturnoten-Erhebung sowie der Schulabschlüsse ESA, eESA und MSA bekannt gegeben, soweit die Daten bereits vorliegen. Danach ist das Hamburger Abitur in diesem Jahr mit einem guten Ergebnis absolviert worden. Nach vorläufiger Zählung schafften 9.274 Schülerinnen und Schüler in Hamburg das Abitur 2025, so viele wie zuletzt vor neun Jahren (2017). Sie erzielten einen Notendurchschnitt von 2,35. Weitere rund 8.700 Absolvent:innen werden erwartet mit Fachabitur, MSA, eESA und ESA.
Bildungssenatorin Bekeris: „Das sind gute Nachrichten. Ich gratuliere allen Schulabgänger:innen ganz herzlich zu ihrem erfolgreichen Schulabschluss!“
Bekeris weiter: „Zwei Jahre nach dem letzten Abitur mit Corona-Erleichterungen haben sich die Ergebnisse weiter stabilisiert. Ermutigend sind die Ergebnisse des schriftlichen Abiturs in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik, deren Aufgaben erstmals aus dem ländergemeinsamen Pool entnommen wurden. Hier haben Hamburgs Prüflinge deutlich bessere Noten erreicht als bei den hamburgeigenen Aufgaben davor. Das freut mich im Hinblick auf die nächsten bundesweiten Lernstandserhebungen.“
Das Abitur ist der höchste Schulabschluss in Deutschland – und ein Bildungsversprechen an alle Schülerinnen und Schüler. In 30 Fächern wurden Abiturklausuren geschrieben und mündliche Abiturprüfungen oder Präsentationsprüfungen abgenommen. Um faire Bedingungen zu schaffen, sind die Klausuren zentral vorgegeben und in allen Hamburger Schulen gleich. Die Prüfungen in den Kernfächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Französisch sowie erstmals in Biologie, Chemie und Physik enthalten Aufgaben oder Aufgabenteile aus einem gemeinsamen Aufgabenpool des von der Kultusministerkonferenz beauftragten Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), der von allen Bundesländern genutzt wird. Hamburg übernimmt im Sinne einer stärkeren Vergleichbarkeit des Abiturs möglichst viele Aufgaben aus dem gemeinsamen Abiturpool.
9.274 von 9.810 Schülerinnen und Schülern, die zu den Abiturprüfungen angetreten sind (Vorjahr 9.216 von 9.710), haben die Abiturprüfungen bestanden (Bestehensquote 94,5 Prozent). Das sind 58 Abiturient:innen mehr als im Vorjahr und so viele, wie zuletzt 2017. Die durchschnittliche Abiturnote liegt in diesem Jahr insgesamt bei 2,35, an Stadtteilschulen bei 2,54, an Gymnasien bei 2,23 und an den Beruflichen Gymnasien bei 2,45. Rund 52 Prozent der diesjährigen Abiturienten sind weiblich.
Insgesamt wurde 231 Mal die Bestnote 1,0 an 73 Schulen vergeben (Vorjahr 234, davor 264). Die meisten 1,0er Abiture wurden an folgenden staatlichen Schulen vergeben: Albert-Schweitzer-Gymnasium (11), Gymnasium Blankenese, Gymnasium Buckhorn, Gymnasium Hochrad und Gymnasium Oberalster (jeweils 8). 60,2 Prozent der 1,0-er Abiturzeugnisse wurden an Abiturientinnen vergeben (Vorjahr 64,4 Prozent).
30,1 Prozent der diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten haben einen Einser-Schnitt (also gute und sehr gute Abiturnoten, Vorjahr 28,6 Prozent), 48,1 Prozent einen Zweier-Schnitt (Vorjahr 49,6 Prozent) und 21,8 Prozent einen Notendurchschnitt unter der Durchschnittsnote „drei“. (Vorjahr 21,7 Prozent). In diesem Jahr wurde einmal die Abitur-Gesamtnote 3,8 vergeben, die Noten 3,9 und 4,0 gar nicht. Auffällig ist: 58,8 Prozent der besonders guten Abiturnoten (Einser-Schnitte) gingen an weibliche Prüflinge, während umgekehrt 56,4 Prozent der eher schlechten Abiturnoten (Dreier-Schnitte) an männliche Prüflinge ging.
Allgemeinbildende Schulen
Die besten Abiturzeugnisse wurden an den staatlichen Gymnasien Gymnasium Oberalster (1,83), Gelehrtenschule des Johanneums (1,91), Christianeum (1,93), Gymnasium Buckhorn (1,95) und Helene-Lange-Gymnasium (1,96) vergeben.
Bei den staatlichen Stadtteilschulen ganz vorne sind die Stadtteilschule Winterhude (2,14), Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg (2,20), Stadtteilschule Bergedorf (2,23), Max-Brauer-Schule (2,29) und die Stadtteilschule Blankenese (2,40).
Sehr gute Abitur-Durchschnittsnoten gab es auch am Campus Zweiter Bildungsweg (Erwachsenenbildung) mit 1,94.
Die größte Anzahl von Abiturientinnen und Abiturienten gibt es in diesem Schuljahr am Gymnasium Ohmoor (156) und am Walddörfer Gymnasium (155) für die Gymnasien sowie an der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg (125) und Goethe-Schule-Harburg (123) für die Stadtteilschulen.
Abiturklausuren in Deutsch, Mathematik und Englisch zwischen den Noten zwei und drei
In den schriftlichen Abiturprüfungen wurde in Deutsch die durchschnittliche Note von 3,14 (Vorjahr 2,99), in Englisch 2,72 (Vorjahr 2,71), in Französisch 1,91 (Vorjahr 2,01) und in Mathematik 2,93 (Vorjahr 2,93) erreicht. Die Ergebnisse in den Kernfächern Deutsch und Englisch sind damit etwas schwächer ausgefallen als im Vorjahr, in Mathematik gleichbleibend, in Französisch etwas besser. Erstmals mit Aufgaben aus dem ländergemeinsamen Abiturpool: In Biologie wurde im Durchschnitt die Note 2,81, in Chemie 2,31 und in Physik 2,45 erreicht (jeweils 0,3 bis 0,4 Noten besser als im Vorjahr noch außerhalb des ländergemeinsamen Aufgabenpools). Diese Ergebnisse ermutigen im Hinblick auf die nächsten Lernstandserhebungen auf Bundesebene, weil Hamburgs Schülerinnen und Schüler in den Naturwissenschaften traditionell im Vergleich eher etwas schwächere Leistungen haben.
Meistgewählte Prüfungsfächer
Meistgewählte Abiturprüfungsfächer waren in diesem Jahr: Englisch (7.100 von den Schulen abgeforderte Klausurensätze), Deutsch (6.144), PGW (2.763), Geografie (2.260), Geschichte (2.046), Biologie (1.853), und Mathematik (1.843). An den Beruflichen Gymnasien wurden auch fachspezifische Prüfungen in Bereichen wie Technik, Wirtschaft sowie Psychologie und Pädagogik geprüft.
Fachhochschulreife, ESA, eESA und MSA
Im Vorjahr hatten 3.069 Schülerinnen und Schüler einen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss ESA absolviert, weitere 2.233 einen erweiterten ersten Schulabschluss eESA sowie 3.462 einen mittleren Schulabschluss MSA. Geprüft wurden die Fächer Deutsch, Mathematik und (in der Regel) Englisch mit jeweils einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. Die Prüfungsaufgaben orientieren sich an nationalen Bildungsstandards; die Aufgaben der schriftlichen Abschlussprüfungen werden in Hamburg zentral gestellt und sind an allen Schulen gleich. Die Abschlüsse ESA und MSA ermöglichen die Fortsetzung der Ausbildung im beruflichen Bereich. Für das aktuelle Schuljahr werden vergleichbare Abschlusszahlen erwartet. Die genauen Zahlen werden mit der Schuljahresstatistik erhoben und veröffentlicht.
Bildungssenatorin Bekeris: „Die Prüfungen zum ESA und MSA sind mit Vorbereitungen und Anstrengung verbunden, die sich jedoch lohnen: Der erfolgreiche Abschluss macht stolz und gibt Selbstvertrauen und er eröffnet vielfältige Möglichkeiten, den eigenen Bildungsweg fortzusetzen oder ins Berufsleben zu starten.“
Berufsbildende Schulen
Auch an den berufsbildenden Schulen können Schülerinnen und Schüler die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife vor, während oder nach einer Berufsausbildung erwerben.
So haben rund 700 Schülerinnen und Schüler an Berufsfachschulen, an der Höheren Handels- und Höheren Technikschule, an der Berufsoberschule sowie an Fachoberschulen und Fachschulen ihre schriftlichen Prüfungen zum Erwerb der Fachhochschulreife und 74 Schülerinnen und Schüler zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife abgelegt.
In den berufsvorbereitenden Bildungsgängen haben 225 Schülerinnen und Schüler schriftlichen Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) und 650 Schülerinnen und Schüler für den erweiterten ersten Schulabschluss (eESA) abgelegt.
Während die Schülerzahl beim MSA im Vergleich zum Schuljahr 2023/24 von 245 auf 225 zurückgegangen ist, konnte beim eESA ein deutlicher Anstieg von 468 auf 650 verzeichnet werden. Hier wirken sich die steigenden Schülerzahlen im Abgangsjahrgang nach Klassenstufe 10 der Stadtteilschulen auf die Schülerzahl in der Ausbildungsvorbereitung aus.
Hamburger Zentralabitur – Abitur-Aufgabenpool der KMK
Um das Abitur gerechter zu gestalten, wurde 2014 in Hamburg das Zentralabitur auf fast alle Schulfächer erweitert. eingeführt. Seitdem müssen alle Stadtteilschulen und Gymnasien in 30 Fächern dieselben, zentral vorgegebenen Hamburger Abituraufgaben im schriftlichen Abitur einsetzen. Das erweiterte Zentralabitur umfasst auch klar vorgegebene Bewertungsvorgaben für die korrigierenden Lehrkräfte. Diese Maßnahmen sichern, dass das schriftliche Abitur an allen Hamburger Schulen gleich schwer ist. Darüber hinaus setzen die Bundesländer in den Kernfächern Aufgaben aus den gemeinsamen Aufgabenpools der Länder ein. Üblich ist eine Mischung von gemeinsamen und ländereigenen Aufgaben, zum Beispiel, um in den Sprachen den Ländern auch künftig zu ermöglichen, dass sie im Unterricht der zweijährigen Qualifikationsphase unterschiedliche literarische Werke erarbeiten und im Abitur überprüfen können. Hamburg übernimmt im Sinne einer Stärkung der Vergleichbarkeit des Abiturs möglichst viele Aufgaben aus dem gemeinsamen Abiturpool.
Übersicht Abiturdurchschnittsnoten staatliche Schulen Hamburg 2025: https://www.hamburg.de/go/1080410
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