Unter Leitung der Geschäftsführerin des HIBB, Dr. Sanda Garbade, reist eine 14-köpfige Delegation vom 13. bis 19. Oktober 2024 in die USA . Ziel der Reise ist es, die universitäre Pflegeausbildung hinsichtlich der Inhalte, Qualifikationsprofile, Zuständigkeiten, Organisation und Finanzierung kennenzulernen. Darüber hinaus werden Expertengespräche geführt und die Einsatzorte der Absolventen (Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser) besucht.  Die Möglichkeit einer dauerhaften Kooperation mit den Ausbildungseinrichtungen wird ebenfalls thematisiert.

Zu den besuchten Institutionen gehören unter anderem die School of Nursing der Universität von Maryland in Baltimore, der Universität von Pennsylvania und der Holy-Family-Universität in Philadelphia. Einen Einblick in die Beschäftigungsmöglichkeiten für die Absolventen vermittelt das kommunale Gesundheitszentrum Mary´s Center in Washington. 

Die Delegation setzt sich aus Pflegedirektoren der großen Hamburger Krankenhäuser und Experten der Pflegeausbildung des HIBB zusammen.  Die Berufliche Hochschule Hamburg (BHH), die seit dem Semester 2024/25 das Studium der angewandten Pflegewissenschaft anbietet, ist durch die Präsidentin, Insa Sjurts, bei der Reise vertreten.

Hintergrund der Reise ist die in 2020 deutschlandweit implementierte generalistische Pflegeausbildung. Andere Länder, wie die USA, haben damit schon seit mehr als 40 Jahren Erfahrung und praktizieren die Pflegeausbildung universitär mit einem Bachelor bzw. Masterabschluss. Wobei der erste akademische Abschluss in den USA bereits nach zwei Jahren erreicht werden kann. Mit dieser Form der Ausbildung kann die USA deutlich geringere Mortalitätsraten – bezogen auf die in Pflege befindlichen Menschen – als in Deutschland nachweisen.

Im Koalitionsvertrag hat sich die amtierende Bundesregierung für eine Pflegeausbildung mit ergänzendem Ausbau bzw. erweiterter Qualifizierung für die Pflegekräfte ausgesprochen. Auch das Pflegeberufegesetz fordert in § 14 die Umsetzung eines Modellvorhabens zur Weiterentwicklung des Pflegeberufes mit der selbstständigen Aufgabenausführung und der Einbindung heilkundlicher Tätigkeiten in die Pflege. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat diese Vorgabe aufgenommen und ein hochschulisches Angebot, beginnend mit dem Wintersemester 2024/25, an der BHH umgesetzt.