In Hamburg ist ein neues und umfangreiches Qualifizierungsobjekt gestartet worden. Dabei sollen bis zu 160 Beschäftigte, die bereits über eine Ausbildung in einem pflegerischen Assistenzberuf verfügen, berufsbegleitend und in verkürzter Zeit zu Altenpflegerinnen und –pflegern ausgebildet werden.
In der Altenpflege sind in den letzten Jahren viele neue Stellen für Pflegefachkräfte geschaffen und besetzt worden. Trotzdem fehlen zunehmend Fachkräfte in diesem Sektor. Deshalb gibt es jetzt eine große Qualifizierungsoffensive, die die Lawaetz-Stiftung und die Hamburgische Pflegegesellschaft gemeinsam angeregt haben und die nun mit Unterstützung der Bildungs- und der Wirtschaftsbehörde sowie mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds gestartet worden ist. Sozialstaatsrat Dr. Manfred Jäger hat hierzu erklärt: „Die Leistungsanbieter in der Pflege und die Behörden haben schon im letzten Jahr auf den Fachkräftemangel reagiert und das Bündnis für Altenpflege geschlossen.“ Im Rahmen der neuen Ausbildungsmöglichkeiten können vor allem Gesundheits- und Pflegeassistentinnen beziehungsweise –assistenten, von denen seit der Einführung dieses neuen Berufs in Hamburg im Jahre 2006 viele ausgebildet wurden, auf diese Weise leichter beruflich aufsteigen und die Pflege verantwortlicher mitgestalten.
Angesprochen sind aber auch Kranken- und Altenpflegehelferinnen oder –helfer sowie Beschäftigte mit vergleichbarer Ausbildung. Bildungssenatorin Christa Goetsch sagte dazu: „Die Qualifizierung baut auf den Vorkenntnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf und entwickelt damit die Altenpflegeausbildung und die Qualität in der Pflege gezielt weiter.“
Für die Betriebe bietet sich jetzt die Möglichkeit, geeignete Mitarbeiter zur Fachkraft auszubilden und damit den Ansprüchen auf Einhaltung der Fachkraftquote und Qualitätssicherung ihrer Arbeit durch gut ausgebildetes Personal gerecht zu werden.
Das Projekt sieht für die Teilnehmer und die Betriebe Unterstützungsangebote vor, die diesen Weg der Weiterbildung für alle Beteiligte attraktiv gestalten und finanziell entlasten. 160 Beschäftigten bietet sich die Chance, innerhalb von zwei Jahren in Vollzeitform oder innerhalb von drei Jahren in Teilzeitform ihre Ausbildung zur Fachkraft durchzuführen und mit einer staatlichen Anerkennung abzuschließen.
Die Umsetzung dieses Konzeptes kann mit Hilfe finanzieller Förderung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie der Hamburger Behörden für Schule und Berufsbildung (BSB) und für Wirtschaft und Arbeit (BWA) zum 1. Februar 2011 erfolgen. Für die Nachqualifizierungen stehen mehr als zehn Millionen Euro zur Verfügung, davon kommen rund 4,2 Millionen Euro aus Brüssel.
Wirtschaftssenator Ian Karan erklärte: „In Hamburg „gehört die Gesundheitswirtschaft zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen“. Der Senator weiter: „Mehr als 100 000 Frauen und Männer sind in dieser Branche beschäftigt. Motivierte und qualifizierte Fachkräfte sind insbesondere in der Altenpflege mehr denn je gefragt. Die Behörde für Wirtschaft und Arbeit hat mit dem Europäischen Sozialfonds ein wirkungsvolles Instrument, um in diesem Bereich einen Beitrag zur Schließung der sich abzeichnenden Fachkräftelücke zu leisten.“
Das Projekt knüpft an die erste „Hamburger Qualifizierungsoffensive in der Altenpflege“ an, die in den Jahren 2002 bis 2006 die berufsbegleitende und verkürzte Ausbildung von etwa 300 Pflegekräften zu examinierten Altenpflegerinnen und –pflegern ermöglicht hat.
Am Projekt werden private und staatliche Ausbildungsstätten beteiligt sein. Die Projektleitung der „2. Hamburger Qualifizierungsoffensive in der Altenpflege“ ist angesiedelt bei der Hamburgischen Pflegegesellschaft e. V., dem Dachverband der Leistungsanbieter in der Pflege.
Das Bewerbungsverfahren für die Teilnahme an den Qualifizierungsmaßnahmen läuft über die zuständige Koordinierungsstelle. Ansprechpartnerin ist: Waltraud Jansen, Wendenstraße 309, 20537 Hamburg; Tel.: 040 32 51 91 11; Fax: 040 23 80 87 87; waltraud.jansen@hpg-ev.de
Weitere Informationen:
www.hpg-ev.de
www.info-altenpflege.de
MSz (HIBB)