Der erste Platz des Hanse-Umweltpreises für Klima- und Umweltschutz ging an Frank Rettmer, Berufsschullehrer an der Schule für Handel und Verwaltung Anckelmannstraße (H 1). Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wurde am 20. November bei einem Festakt durch Dagmar Berghoff, die Schirmherrin des NABU Wettbewerbs, überreicht. Frank Rettmer erhielt die Auszeichnung für seine Initiative zur Gewässerrenaturierung der Wandse, die er in Zusammenarbeit mit 25 Auszubildenden durchführte.
„Berufsschüler gehen den Bach runter“ – unter diesem Slogan tauschten die Auszubildenden zum Einzelhandelskauffrau/-mann ihre Hefte und Stifte gegen Gummistiefel und Spaten. Gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Frank Rettmer gestalteten sie das kleine Flüsschen wieder zu einem naturnahen Bachbett um, brachten Strömungslenker aus Kies und Geröll ein und erlebten ganz nebenbei ein völlig neues „Wir-Gefühl“. Frank Rettmer sieht in dieser Aktion eine gelungene Ergänzung zum Unterricht: „Wir haben das Thema Nachhaltigkeit und Umwelterziehung im Unterricht behandelt, aber so wird es noch viel begreifbarer“. Da die Wandse an mehreren Stellen für die Hochwasserabfuhr stark verbreitert worden war, floss das Flüsschen im Bereich des Niedrigwasserprofils im Sommer nicht mehr schnell genug und der Wasserstand war für Fische und Insekten zu niedrig. Dies wurde durch die Renaturierung wieder korrigiert. „Durch das Preisgeld sind wir jetzt in der Lage, regelmäßig solche Einsätze an der Wandse durchzuführen und nachhaltig an der Schule zu etablieren. Ich möchte mich noch einmal bei allen Unterstützern und hier insbesondere bei den Schülern bedanken. Ohne ihre tatkräftige Beteiligung wäre das Projekt nicht umsetzbar gewesen“, so Rettmer.
Die Schule wurde bei ihrem Projekt vom NABU unterstützt, der auch bei ähnlichen Bachrenaturierungen im Hamburger Stadtgebiet mit Arbeitsmaterial hilft. Dankbar war Frank Rettmer auch für die Unterstützung durch einen Bachpaten sowie für Kies und Steine, die das Bezirksamt Wandsbek zur Verfügung stellte. Für das leibliche Wohl sorgte das Reformhaus Engelhardt, bei dem einige Auszubildende beschäftigt waren. Dies ist ein gelungenes Beispiel für lokales Engagement und eine erfolgreiche Vernetzung von Schule in ihrem Stadtteil.
Matthias Zastrow, der stellvertretende Schulleiter der H 1, freut sich insbesondere, dass eine Berufsbildende Schule für den Hanse-Umweltpreis ausgelobt wurde: „ An den allgemeinbildenden Schulen sind die Spielräume für solche Umwelt- und Naturschutzprojekte deutlich größer, aber Herr Rettmer hat anschaulich gezeigt, dass praktischer Umweltschutz sehr wohl auch seinen Platz im Dualen Ausbildungssystem hat.“
Weitere Informationen:Dr. Angela Homfeld, Öffentlichkeitsarbeit HIBB
E-Mail: angela.homfeld@hibb.hamburg.de