25 Prozent der Schulabgänger aus Klassen 9 und 10 haben Ausbildungsplatz erhalten. Senator Ties Rabe legt Zahlen zu Anschlussperspektiven von Schulabgängern vor.
Um Schulabgänger beim Übergang von der Schule in den Beruf besser zu unterstützen, hat die Schulbehörde im Sommer 2012 erstmals die berufliche und schulische Anschlussperspektive von 10.350 Jugendlichen der Abschlussklassen 9 und 10 aus Stadtteilschulen, Förderschulen und Privatschulen erhoben. Während 5.043 den Schulbesuch fortsetzten, haben 5.307 die Schule verlassen. Nur 25 Prozent von ihnen (1.338 Schüler) konnten direkt im Anschluss eine berufliche Ausbildung beginnen, sogar nur 17 Prozent (918) bekamen einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Schulsenator Ties Rabe: „Dank der zahlreichen Gespräche haben wir erstmals einen klaren Überblick über die Perspektiven der Schülerinnen und Schüler. Vielen konnten wir gezielt helfen. Gleichzeitig konnten wir sicherstellen, dass niemand verloren ging und jeder in eine weiterführende Maßnahme kam. Dennoch gibt es Handlungsbedarf: Nur ein Viertel der Schulabgänger findet unmittelbar nach der Schule einen Ausbildungsplatz. Das sind zu wenige.“
Beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung oder in weiterführende Bildungsgänge benötigen Schülerinnen und Schüler oft aktive Unterstützung und Beratung. Ziel des Hamburger Senats ist, alle schulpflichtigen und berufsschulpflichtigen Jugendlichen aktiv anzusprechen und ihnen ein Ausbildungsangebot zu machen. Das bedeutet im Einzelfall auch: Geduld und langen Atem haben, geeignete Angebote je nach Ausgangslage unterbreiten, bis die oder der Jugendliche einen Ausbildungsplatz gefunden habt.
Ziel ist es, auch jüngeren Schulabsolventen nach der Sekundarstufe 1 den direkten Weg in die duale Berufsausbildung zu ermöglichen. Das Alter der Ausbildungsanfänger ist in Hamburg in 2011 mit durchschnittlich 20 Jahre noch zu hoch. Familie, Schule und Betrieb sollten Jugendliche darin stärken, bereits nach der Sekundarstufe 1 eine berufliche Ausbildung zu beginnen. Mit Stärkung der Berufsorientierung ab Klasse 8 legt Hamburg einen wichtigen Grundstein für einen erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf. Stadtteilschulen erhalten hierfür Unterstützung von Lehrkräften aus den berufsbildenden Schulen und von Beratern der Arbeitsagentur.
Damit die Hilfe und Beratung dort ankommt, wo sie gebraucht wird, hat die Behörde für Schule und Berufsbildung 2012 flächendeckend den Verbleib von 10.350 Jugendlichen der Abschlussklassen 9 und 10 aus Stadtteilschulen, Förderschulen und privaten Ersatzschulen erfasst. Alle Schulabgänger dieser Abschlussklassen, die nach Auskunft der befragten Schulen zum Schuljahresende 2011/12 noch keine gesicherte Anschlussperspektive hatten (rund 3.600), wurden persönlich angesprochen und ihnen wurden geeignete Anschlussangebote gemacht. Sie erhielten je nach individueller Ausgangslage ein Angebot für freie Ausbildungsplätze (betriebliche oder geförderte), freie Plätze in der Berufsqualifizierung (BQ), Einstiegsqualifizierung (EQ), die dualisierte Ausbildungsvorbereitung, Produktionsschule oder andere trägergestützte Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen.
Von circa 5.300 Jugendlichen, die ihre Schule nach Klasse 9 oder 10 im Sommer 2012 verließen, haben 25 Prozent eine berufliche Ausbildung im Betrieb, bei einem Träger oder an einer berufsbildenden Schule begonnen (918 SuS in betrieblicher Ausbildung, 28 SuS in geförderter Ausbildung, 222 SuS in vollqualifizierender Berufsfachschule, 170 SuS in Berufsqualifizierung im Hamburger Ausbildungsmodell).
2.101 Jugendliche (40 Prozent), die noch keine hinreichende Berufsperspektive haben, können diese in der dualisierten Ausbildungsvorbereitung (1.734 SuS), an Produktionsschulen (290 SuS) oder in anderen berufsvorbereitenden Maßnahmen (77 SuS) erwerben und dadurch einen besseren Zugang in die duale Ausbildung finden. 23 Prozent der Schulabgänger entschieden sich für den Besuch einer teilqualifizierenden Berufsfachschule. Weitere Anschlussmaßnahmen waren unter anderem der Eintritt in die Bundeswehr und der Bundesfreiwilligendienst.
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