05.11.2012

Fachtagung zu Reformansätzen in der Berufsorientierung und Ausbildungsvorbereitung anlässlich des ersten Jahres AvDual am 5. November.

„Ein Jahr AvDual war ein gutes Jahr. Denn es war ein Jahr, in dem Sie Jugendlichen in gemeinsamer Verantwortung Chancen und Perspektiven eröffnet haben. Sie haben beharrlich und mit hohem Einsatz daran mitgearbeitet, Jugendlichen den Übergang von der Schule in die Berufsausbildung zu ermöglichen“, hob Rainer Schulz, Geschäftsführer des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung, die Bedeutung des Reformprojekts AvDual in seiner Eröffnungsrede hervor. „In Hamburg findet ein Umdenken statt von der Zuständigkeit zur Verantwortlichkeit. Im Mittelpunkt steht der Jugendliche. Wir sagen `Wir sind verantwortlich!´ statt zu fragen `Sind wir zuständig?´. Kolleginnen und Kollegen aus allgemeinbildenden und aus berufsbildenden Schulen verfolgen gemeinsam das Ziel, jungen Menschen Anschlussperspektiven zu schaffen und damit ihre berufliche und gesellschaftliche Integration zu sichern.“

Ziel der Ausbildungsvorbereitung ist, schulpflichtige Jugendliche ohne gesicherten Anschluss nach Beendigung der allgemeinbildenden Schule in eine duale Berufsausbildung zu begleiten. Bei diesem, vom Europäischen Sozialfond geförderten Projekt wird deswegen schulisches und betriebliches Lernen verzahnt (zwei Tage am Lernort Schule, drei Tage am Lernort Betrieb).

Projektleiter Hartmut Sturm: „Die neue Ausbildungsvorbereitung ist bereits jetzt ein großer Erfolg: Für die 20 berufsbildenden Schulen, die sich für AvDual beworben haben, wurden fünf Träger gefunden, 60 Av-Begleiterinnen und -Begleiter eingestellt, ein Schulbegleiterteam aufgebaut. Die Abteilungsleitungen der Schulen werden regelmäßig einbezogen. Für die Kolleginnen und Kollegen gibt es Teamsitzungen und Fachtagungen mit Qualifizierungsangeboten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Fast 30 Prozent der Jugendlichen, die im Schuljahr 2011/12 die Ausbildungsvorbereitung besucht haben, sind inzwischen in der Ausbildung. Weitere gehen zur Schule oder sind in einer berufsvorbereitenden Maßnahme. Die übrigen befinden sich in Beratungsprozessen der neu gegründeten Jugendarbeitsagentur.“

Die Umsetzung des Reformprojekts „AvDual – Regionalisierung und Dualisierung der Ausbildungsvorbereitung in Hamburg“ geht nun ins zweite Jahr. Aus diesem Anlass wurde zum eintägigen Fachkongress geladen, wobei bewusst Vertreter aus beruflichen sowie aus allgemein bildenden Schulen angesprochen wurden. Rund 500 Kolleginnen und Kollegen nutzten bei Vorträgen, Diskussionsrunden und 20 verschiedenen Workshops die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Großen Anklang beim Publikum fand auch der anschauliche und mit praxisnahen Beispielen versehene Vortrag „Jugendliche im Übergang: Entwicklung, Orientierung, Berufsbezug“ von Frau Prof. Ute Clement, Universität Kassel, die zum Begriff „Ehre“ bei Jugendlichen forscht.

Der nächste Termin nach dieser AvDual-Zwischenbilanz ist der Abschlusskongress am 14.05.2013, der ebenfalls im Congress Center Hamburg stattfinden wird.