Festakt am 14. November 2012 zur Umbenennung der Beruflichen Schule für Installationstechnik (G 2) in Berufliche Schule William Lindley
Mit Wirkung zum 1. Mai 2012 beschloss der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, dass die 106-jährige Berufliche Schule für Installationstechnik (G 2) in Berufliche Schule William Lindley umbenannt wird. Dies feierte die Schule am 14. November mit einem gelungenen Festakt. Bildungssenator Ties Rabe sagte in seinem Grußwort: „Der Name William Lindley steht für technischen Fortschritt, für Engagement und eine moderne Stadt mit Lebensqualität. Lindley hat großen Anteil an dem, was wir heute als unsere schöne Stadt Hamburg kennen. Ohne ihn hätte sich die Freie und Hansestadt im 19. Jahrhundert nicht derart entwickeln können. Und auch die heutige Vielfalt der Berufe wäre ohne ihn um einiges kleiner.“
Schulleiter Jörn Buck ergänzte in seiner Ansprache: „Mit diesem neuen Namen soll ein Stück der Seele und des Geistes von William Lindley auch auf unsere Schule übertragen werden.“ Höhepunkt der Veranstaltung war der Moment, als Eugen Deubner, William Lindleys Ururenkel, zusammen mit Rainer Schulz, Geschäftsführer des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung, das neue Namensschild der Schule mit der Lindley-Büste enthüllte.
In seinem Fachvortrag berichtete Dr. Ortwin Pelc vom Museum für Hamburgische Geschichte, dass der 1808 in London geborene William Lindley nach dem „Großen Brand“ 1842, als ein Drittel Hamburgs in Schutt und Asche lag, vom Hamburger Senat den Auftrag für die Neuplanung des abgebrannten Stadtgebietes bekam. Die großflächige Zerstörung bot die Chance auf grundlegende Neuerungen wie breite Straßen mit Gehwegen und Gasbeleuchtung sowie hygienische Verbesserungen durch Innovationen beim Sielbau, die die Wasserversorgung und –entsorgung sicherstellten. Die Umsetzung der Projekte erforderte auch veränderte Arbeitsbereiche oder ganz neue Berufe. So wandelte sich der alte Beruf des Klempners zu dem des Installateurs und Fachmanns für Gas-, Wasser-, Abwasser- und auch Elektroleitungen. Für die Verlegung von Rohrleitungen in den Straßen brauchte man Kanalmaurer und Rohrleitungsbauer.
Die 1906 auf Initiative der Klempnerinnung mit ca. 100 Schülern gegründete Klempnerfachschule erhielt 1934 den Namen „Staatliche Gewerbeschule II“. Bis 1937 wurde das Berufsschulwesen umorganisiert und die Schule zog in das noch heute denkmalgeschützte Gebäude in der Bundesstraße 58. Nach dem Krieg stieg die Schülerzahl auf über 3.000 Berufsschüler und 543 Abendkursteilnehmer. Mitte der 70er Jahre wuchs sie zur größten Berufsschule Hamburgs an. 1978 wurde ein Teil der Schule zur G 17. Die 2.400 Schüler der Berufe Gas- und Wasserinstallateur, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Kupferschmiede, Isolierklempner, Klempner, Rohrnetzbauer, Galvaniseure, Metallschleifer, Gürtler, Ziseleure und Metalldrücker verblieben in der G 2. 1982 bis 1984 wurde das Gebäude komplett saniert. 2002 bis 2007 stellte die Schule vom Fachunterricht auf Lernfeldunterricht um.
Heute werden in der G 2 1.400 Schülerinnen und Schüler aus etwa 650 Betrieben von rund 50 Lehrerkräften in den Berufen Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), Anlagenmechaniker (Industrie), Behälter- und Apparatebauer, Klempner und Dachdecker ausgebildet sowie Jugendliche auf die Berufsausbildung vorbereitet. Mit etwa 1.000 Schülern ist dabei die Berufsgruppe SHK die dominierende Schülergruppe. Die G 2 unterstützt die Stadtteilschule Stellingen bei der Berufsorientierung, bietet Berufsvorbereitung für junge Migrantinnen und Migranten und führt für das Berufsbildungswerk der Innung SHK und Hamburger Ver- und Entsorgungsbetriebe Weiterbildungskurse für angehende Meister durch.