06.06.2013

Förderprogramm "Demokratisch Handeln" zeichnet Schülerinnen und Schülern der Höheren Handelsschule an der Beruflichen Schule Bramfelder aus.

Das bereits mehrfach ausgezeichnete Theaterprojekt „Die war nicht so!“ von Schülerinnen und Schülern der Höheren Handelsschule an der Beruflichen Schule Bramfelder See (H 20) hat eine weitere Ehrung erhalten. Die Verleihung des Sonderpreises zum „Hildegard Hamm-Brücher-Förderpreis für Demokratie lernen und erfahren 2013“ an die Theatergruppe der H 20 fand am 6. Juni 2013 in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing statt. Sie war im Rahmen der „Lernstatt Demokratie“ dem Thema „Integration als Aufgabe von Demokratie und Gesellschaft“ gewidmet.

Die Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule und deren Lehrer Olaf Bublay hatten an der Ausschreibung des Förderprogramms „Demokratisch Handeln 2012“ teilgenommen und mit ihrem Projekt die Jury überzeugt.
Christa Goetsch, Beiratsmitglied des Förderprogramms, lobte in ihrer Laudatio: „Ihr habt gezeigt, dass es keine Toleranz für Gewalt geben kann, dass eine falsch verstandene Ehre fatal sein kann, dass Gewalt in der Partnerschaft kein Phänomen von Kultur oder Religion ist, sondern überall vorkommen kann, weil es mit dem Leben selbst zu tun hat. Euer Theaterstück bleibt nicht im Theater. Es ist ein Spiegel des Lebens.“

Die Preisträger, zehn junge Erwachsene mit biografischen Wurzeln in Südafrika, Togo, Pakistan und der Türkei, setzen sich in ihrem Theaterstück mit Gewalt in der Partnerschaft auseinander. Theaterlehrer Olaf Bublay: „Mit der Inszenierung nach Motiven von Lutz Hübners ‚Ehrensache‘ mischen sich junge Menschen unserer Höheren Handelsschule in die Diskussion um traditionelle Geschlechterrollen und kulturelle Werte unter multikulturellen Jugendlichen ein. Dabei geht es auf der Bühne nicht darum mit dem interkulturellen Zeigefinger in ‚gute‘ und ‚schlechte‘ Muslime einzuteilen, sondern um die Auseinandersetzung mit den Mechanismen, die zur Eskalation von Gewalt führen.“

Hildegard Hamm-Brücher hat sich mit dem von ihr gestifteten Förderpreis dem Anliegen verschrieben, demokratisches Lernen und Handeln junger Menschen zu fördern. Denn eine Demokratie ist nur dann lebendig, wenn sie von ihren Bürgerinnen und Bürgern mit Leben gefüllt wird. Demokratie, so die „Grand Dame“ des Liberalismus und Bürgerengagements in Deutschland, sei nicht vollkommen, sie müsse gehegt und gepflegt werden. Insbesondere die Schule ist hierbei gefragt: Sie muss demokratisches Lernen fördern und demokratische Erfahrungen ermöglichen.

Weitere Informationen:
Förderprogramm Demokratisch Handeln; Kontakt für Presseanfragen: Miriam Zerbel, m.zerbel@apb-tutzing.de
Berufliche Schule Bramfelder See (H 20); www.h20-hamburg.de