Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung

HIBB erhält Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2013/14 für Ressourcen-, Umwelt- und Klimaschutz an berufsbildenden Schulen.
Am 9. August 2013 wird das Projekt „RUK: Ressourcen-, Umwelt- und Klimaschutz an berufsbildenden Schulen in Hamburg“ von der Deutschen UNESCO-Kommission als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Senator Ties Rabe lobt: „Klimaschutz an Hamburger Schulen ist nicht mehr nur vom Engagement Einzelner abhängig. Mit einem Klimaschutzplan und mit weiteren individuell gesetzten Schwerpunkthemen im Bereich des Ressourcen-, Umwelt- und Klimaschutzes verändert sich die Schule auch strukturell und übernimmt dauerhaft Verantwortung für unsere Lebensgrundlagen.“

Das am HIBB angesiedelte RUK-Projekt hat eine nachhaltige Entwicklung der Hamburger Berufsbildungssystems zum Ziel. Hierfür erarbeiten berufsbildende Schulen eigene Klimaschutzpläne und setzen sich zusätzliche schuleigene Ziele. Alle Mitglieder und Bereiche einer Schulgemeinschaft werden einbezogen: Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, technisches Personal, Verwaltung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulkantine. Sie alle sind Teil des pädagogischen Konzepts und des Schulentwicklungsprozesses. Gleichzeitig werden im jährlichen Turnus schulübergreifend RUK-Projekttage durchgeführt, die sich auf das jeweilige Jahresthema der UN-Dekade beziehen. Im Zeitraum September bis Dezember 2012 veranstalteten z.B. acht berufsbildende Schulen Thementage zum Motto „Zukunftsfähig essen – Berufsbildende Schulen schauen über den Tellerrand“.

„Das RUK-Projekt zeigt eindrucksvoll wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln“, so Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland.“

Im schuleigenen Klimaschutzplan legen die Schulen jeweils kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen zum Ressourcen-, Umwelt- und Klimaschutz fest. Wichtig ist eine Bewusstseinsbildung durch deren pädagogische Verankerung im Schulalltag und Unterricht. So werden Schülerinnen und Schüler aktiv in die Entwicklung des Klimaschutzplans einbezogen. Sie definieren Ziele und Maßnahmen, analysieren und bewerten aktiv Prozesse, die nicht klimaverträglich sind. Weiterhin reflektieren sie ressourcen-, umwelt- und klimaschutzorientiertes Handeln. Hierdurch tragen die Auszubildenden die Kriterien des Klimaschutzes auch in ihr privates und berufliches Leben weiter. Sie erwerben wichtige berufliche Handlungs- und Gestaltungskompetenzen, die sie in ihre Ausbildungsbetriebe einbringen können – z.B. im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und bei der Lösung betrieblicher Klimaschutzprobleme.

Bereits neun berufsbildende Schulen wurden 2012 mit dem Gütesiegel „Klimaschule“ des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) ausgezeichnet. Bis zum Jahr 2020 wollen die ausgezeichneten Schulen ihren CO2-Ausstoß jährlich um ca. zwei Prozent senken. Das geschieht durch energie- und klimabewusste Verhaltensänderungen im Schulalltag sowie durch gebäudetechnische Maßnahmen, z.B. eine Optimierung der Heizungstemperaturen in der Nacht und am Wochenende. Mittelfristiges Ziel des HIBB ist es, unter Berücksichtigung der schuleigenen Besonderheiten Klimaschutzpläne an allen berufsbildenden Schulen zu erstellen.

Im Rahmen ihrer RUK-Aktivitäten vernetzen sich die berufsbildenden Schulen landesweit mit weiteren Akteuren und unterstützen damit handlungsorientiertes Lernen im Sinne einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ – auch in Hinblick auf eine klimaschutzverträgliche Stadtentwicklung. Dazu gehören Kooperationen mit der Initiative „Hamburg lernt Nachhaltigkeit“, der Hamburger Umweltbehörde (BSU), dem Referat „Umwelterziehung und Klimaschutz“ des LI, der „Schulbaustelle Klima“, dem Projekt „fifty/fifty“ etc.

Die UN hat die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erklärt. Ihr Ziel: das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen der Bildung zu verankern. Die UN-Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, dafür besondere Anstrengungen zu unternehmen. Die UNESCO – die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation – koordiniert die Umsetzung der Dekade auf internationaler Ebene. Die Deutsche UNESCO-Kommission übernimmt diese Aufgabe für die deutschen Aktivitäten und zeichnet am 9. August 2013 die Freie und Hansestadt Hamburg als Dekade-Stadt sowie einzelne Projekte in Hamburg für herausragendes Engagement im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung aus.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Mit dem Gütesiegel „Klimaschule“ des LI ausgezeichnete berufsbildende Schulen:
Berufliche Schule Eppendorf (H 13), Berufliche Schule Holz, Farbe, Textil (G 6), Berufliche Schule Recycling- und Umwelttechnik (G 8), Berufliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Schlankreye (H 3), Fachschule für Sozialpädagogik Altona (FSP 2), Berufliche Schule Uferstraße (W 2), Staatliche Gewerbeschule Kraftfahrzeugtechnik (G 9), Staatliche Handelsschule Altona (H 6), Staatliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Harburg (H10)

Als „Umweltschule Europa / Internationale Agenda 21 Schule 2012“ ausgezeichnete berufsbildende Schulen:
Berufliche Schule Recycling- und Umwelttechnik (G 8), Staatliche Gewerbeschule Kraftfahrzeugtechnik (G 9), Staatliche Gewerbeschule Metalltechnik mit Technischem Gymnasium (G 17), Staatliche Handelsschule Altona (H 6), Staatliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Harburg (H 10), Berufliche Schule Eppendorf (H 13), Fachschule für Sozialpädagogik Altona (FSP 2)

Fachreferenten aus dem Projekt „Klimaschutz an berufsbildenden Schulen“:
Michael Schulz (michael.schulz@hibb.hamburg.de)
Andy Loos (andy.loos@hibb.hamburg.de),
Frank S. Skrzipietz (frank.skrzipietz@hibb.hamburg.de)