24.06.2014

Das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) unterstützt künftig den Reformprozess im Berufsbildungssektor in Albanien.

Am 24. Juni 2014 unterzeichneten das Ministerium für Soziale Angelegenheiten und Jugend (MoSWY) der Republik Albanien, die Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg – Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) – Programm Berufliche Bildung Albanien eine Absichtserklärung. Dabei unterstützt das HIBB Albanien beim Aufbau von dualen Strukturen in der beruflichen Bildung.

Vor Unterzeichnung der Absichtserklärung informierten sich Erion Veliaj, Minister für Soziale Angelegenheiten und Jugend, und die begleitende Delegation der Republik Albanien über die duale Berufsausbildung in Deutschland. Im Vordergrund des Tagesprogramms stand das Berufsfeld „Bau“. Dafür besichtigten sie verschiedene Lernorte der dualen Ausbildung; die Berufliche Schule Holz, Farbe, Textil (G 6), das Ausbildungszentrum Bau und eine Baustelle der Firma August Prien. Durch Gespräche mit Behördenleitung, Schulleitung, Ausbildungsleitung und Auszubildenden vertieften sie ihr Wissen über die duale Ausbildung speziell im deutschen Baugewerbe.

Im Rahmen der grundlegenden Reform im Sektor der Berufsbildung als Teil des Regierungsprogramms geht derzeit die Verantwortung für die berufliche Bildung vom Ministerium für Erziehung und Sport auf das Ministerium für Soziale Angelegenheiten und Jugend (MoSWY) über. Nach Abschluss dieses Prozesses wird das MoSWY für berufliche Schulen und Trainingszentren zuständig sein. Dieses Netzwerk öffentlicher Berufsbildungsanbieter wird reorganisiert und gestärkt, in dem multifunktionale Zentren entstehen, die qualitätsorientierte Aus- und Weiterbildung für Unternehmen anbieten werden. Bereits seit 2010 unterstützt die GIZ mit dem Programm Berufliche Bildung die albanische Regierung im berufsbildenden Bereich auf nationaler und institutioneller Ebene und berät bezüglich relevanter Reformthemen wie beispielsweise Finanzierung, Schulmapping und Arbeitsmarktinformation. Das Konzept für die Implementierung eines Pilotansatzes für ein Multifunktionales Zentrum als neuen Typus eines qualitätsbasierten Berufsbildungsanbieters wird dabei entwickelt.

Das HIBB verfügt über breite internationale Erfahrung beim Transfer von Know-how in der beruflichen Bildung. Im Kosovo betreut das HIBB beispielsweise die Einrichtung einer Berufsbildungsagentur mit Kompetenzzentren. Das MoSWY ersuchte daher die GIZ im Rahmen des Programms Berufliche Bildung, eine Partnerschaft zwischen dem Albanischen Ministerium und dem HIBB zu unterstützen.

Im Rahmen der Kooperation wird das HIBB das künftige Management bei der Profilentwicklung, einer geeigneten Struktur sowie bei der Konzeptentwicklung für eine nachhaltige Finanzierung beraten und unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darin, wie duale Elemente in die Berufsbildung durch Stärkung der Rolle der Unternehmen integriert werden und wie die Unternehmen an Berufsbildungsausschüssen, Prüfungs- und Zertifizierungsverfahren beteiligt werden. Weiterhin sollen die Institutionen gestärkt werden, die in Albanien mit der Verwaltung und Überwachung der öffentlichen Berufsbildungsanbieter betraut sind.