Die Schülerzeitung GAZELLEyoung der Beruflichen Schule Recycling- und Umwelttechnik (G 8) hat im Wettbewerb „Beste Schülerzeitung Deutschland 2015“ den Förderpreis erhalten.
Die von jungen Migrantinnen und Migranten der Berufsvorbereitung (BVJ-M und VJ-M) publizierte Schülerzeitung konnte die Jury mit engagierten Berichten, Interviews und autobiografischen Beiträgen überzeugen. Sie richten ihren Blick auch auf solche Themen, über die wenig oder gar nicht gesprochen wird: Abschiebung, Erlebnisse vom Krieg oder Rechte von Frauen.
„Die Redaktionsarbeit spornt die Schülerinnen und Schüler an, sich klassenübergreifend selbst zu organisieren, eine eigene Sprache zu finden und so ihre Deutschkenntnisse kreativ zu erweitern“, sagt Marianne Marheineke, Leiterin des Projekts an der G 8. Sie haben unterschiedliche Hintergründe, sowohl in kultureller, religiöser als auch in ethnischer Hinsicht. Bei ihrer Arbeit setzen sie sich auch mit ihrer persönlichen Vergangenheit auseinander. Ob und wie viel sie mitteilen möchten, entscheiden sie dabei selbst. „Ich freue mich sehr, dass die dritte Ausgabe der GAZELLEyoung die Jury überzeugen konnte. Die Schülerinnen und Schüler werden gesehen und gehört, werden als wichtiger Teil unserer Gesellschaft wahrgenommen!“ Im Mittelpunkt der Schülerzeitung GAZELLEyoung stehen Themen junger Frauen. Hier folgt die Redaktion Vorbild und Namensgeberin GAZELLE aus Berlin. Das multikulturelle Frauenmagazin leitet Chefredakteurin Sineb el Masrar. Ihre Redaktion steht dem Nachwuchs aus Hamburg bei journalistischen Fragen zur Seite.
Marianne Marheineke bietet seit 2011 erfolgreich Neigungskurse im Bereich Sprache und Literatur an: Der zweite Kurs gewann für seine Aufarbeitung des Nationalsozialismus den Bertini-Preis. 2013 erschien die erste Ausgabe der Schülerzeitung „GAZELLEyoung“, die von Senator Ties Rabe beim Schülerzeitungswettbewerb auf Länderebene ausgezeichnet wurde.
Beim jetzigen Wettbewerb „Beste Schülerzeitung Deutschland 2015″ prämierte die Jugendpresse Deutschland zusammen mit den Ländern der Bundesrepublik Deutschland zum zwölften Mal herausragende Schülerzeitungen. Zwei Tage lang wälzten Journalisten, Schüler, Vertreter der Länder sowie der Sonderpreisstifter hunderte von Seiten und wählten die besten unter den rund 1.900 Einsendungen aus. Bei der Jurysitzung im Landtag Brandenburg wurden insgesamt 32 Redaktionen aus ganz Deutschland gekürt, deren Schülerzeitungen klangvolle Namen wie „Reporterkids“, „Peiler“ oder „Blind Date“ tragen. Preise wurden in sechs Schulkategorien (Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Förderschule, berufliche Schulen) vergeben. Am 19. Juni 2015 zeichnet Bundesratspräsident Volker Bouffier die jungen Redakteurinnen und Redakteure bei einer feierlichen Preisverleihung im Bundesrat in Berlin aus.
Auszeichnungen in der Kategorie „Berufsschulen“:
1. Platz: boscop (Berufsoberschule Wirtschaft in München, Bayern)
2. Platz: Schulgeflüster (Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg in Duisburg, Nordrhein-Westfalen)
3. Platz: Zoom (Fach-/Berufsoberschule Freising in Freising, Bayern)
Förderpreis: GAZELLEyoung (Berufliche Schule Recycling- und Umwelttechnik, Hamburg)
Dem Bundeswettbewerb gehen regionale Wettbewerbe auf Landesebene voraus, deren Sieger sich für den bundesweiten Wettbewerb qualifizieren. Ziel der Wettbewerbe ist es, das Engagement von Schülern außerhalb des Unterrichts zu honorieren. Demokratische Strukturen an Schulen sollen gestärkt und das Erlernen journalistischer Arbeitsmethoden gefördert werden. Der Wettbewerb wird von der Kultusministerkonferenz empfohlen.
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