Grundsteinlegung an FSP 1

Grundsteinlegung an FSP 1

Finanzsenator legt Grundstein für Neubau an Fachschule für Sozialpädagogik Wagnerstraße; weiterer Meilenstein der HIBB-Tranche.
Der fünfgeschossige Neubau schafft auf rund 9.000 Quadratmetern Raum für modernen Lernfeldunterricht in der Aus- und Weiterbildung zukünftiger sozialpädagogischer Fachkräfte. Er entsteht auf einem 25.300 Quadratmeter großen Grundstück am Standort Uferstraße/Wagnerstraße. Der historische Schumacherbau und das Seitz-Ensemble der benachbarten Berufsschule stehen unter Denkmalschutz und wurden bereits saniert.

Der Neubau ist Siegerentwurf eines Architekten-Wettbewerbs. Dieser berücksichtigt eine Einbindung in die Umgebungsbebauung, die Raumbedarfe sowie die „Campus“-Bildung der Schulen. Das Neubauvorhaben wird auf Grundlage des Entwurfs des Architekturbüros Renner Hainke Wirth Architekten aus Hamburg erstellt. Die Ausführungsplanung und Umsetzung erfolgt durch das Architekturbüro Spengler & Wiescholek.

Hintergrund

Das neue Schulgebäude ist eine Baukörperkomposition aus zwei parallel verschobenen Gebäudewinkeln, die sich ineinander verschränken und einen Lichthof bilden. Um ein Atrium befinden sich die Klassenräume, Schülerbereiche und eine Lounge. Das Gebäude bildet eine gestalterische und materielle Verbindung zwischen dem Schumacherbau und der Wohnbebauung in der Wagnerstraße, die durch die Verwendung von dunkelgraubraunrotem Klinker betont wird. Straßenbegleitend schließt der Schulbau viergeschossig an den Wohnungsbau an. Richtung Süden nimmt das fünfte Geschoss die erste Traufkante des Schumacherbaus auf. Der Schumacherbau von 1914, das Seitz-Ensemble von 1957 sowie der Neubau bilden somit drei Zeitepochen von Schulbau an einem Standort ab.

Die besonderen Räume für Musik, Bewegung, Naturwissenschaft und die Pausenhalle werden mit kupferfarbenem Sonnenschutzglas akzentuiert. Die große Pausenhalle, die durch Schiebeelemente geteilt werden kann, öffnet sich nach Süden und verknüpft die beiden Schulen sowohl räumlich wie auch visuell miteinander.

Die Landschaftsplanung nimmt den heterogenen Charakter der Baustrukturen des Ensembles auf und gliedert durch unterschiedlich ausgeprägte Freiräume. Der dominant gelegene Bewegungsraum auf der Nordseite des Schulparks bekommt Freiraum und wird räumlich eingegliedert. Eine südorientierte Holztribüne wird installiert, die Sitzgelegenheiten in Pausen und Potential für Freiluftevents bietet. Die den Schulpark rahmenden Gebäude werden im Norden durch eine grüne Baumkante ergänzt. Schmalkronige Laubbäume überstellen die beiden Höfe und sorgen für sommerliche Verschattung im Außenbereich.

Die Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik Wagnerstraße

Die Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik Wagnerstraße – Fröbelseminar (FSP 1) blickt in Hamburg auf eine 150-jährige sozialpädagogische Tradition zurück. Zukünftig werden am Standort rund 1200 Schülerinnen und Schüler von ca. 64 Vollzeitlehrkräften unterrichtet. Die FSP 1 bietet in der Fachschule für Sozialpädagogik eine Weiterbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum Staatlich anerkannten Erzieher an (auch berufsbegleitend). Der Wahlpflichtkurs „Interkulturelles Lernen“ bietet zudem den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ein viermonatiges Auslandspraktikum während der Ausbildung zu machen. An der Berufsfachschule werden Schülerinnen und Schüler zur Staatlich anerkannten Sozialpädagogischen Assistentin bzw. zum Staatlich anerkannten Sozialpädagogischen Assistenten in Voll- oder Teilzeit ausgebildet. In der Berufsoberschule (BOS) mit Schwerpunkt Gesundheit und Soziales können junge Menschen mit einem mittleren Bildungsabschluss nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem Jahr die Fachhochschulreife bzw. nach zwei Jahren die Hochschulreife erlangen. Sie findet in Kooperation mit der benachbarten Schule Uferstraße statt. Ergänzt wird das Angebot der FSP 1 durch weitere Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten: Heilpädagogische Zusatzqualifikation, Berufsbildung für Migrantinnen und Migranten und Fortbildungen für Ausbildungsleitungen.

Die „HIBB-Tranche“

Die Baumaßnahme in der Wagnerstraße ist Teil der sogenannten „HIBB-Tranche“, in der die Freie und Hansestadt Hamburg im Rahmen einer öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) die HEOS Berufsschulen Hamburg GmbH, eine Projektgesellschaft des Hamburger Bauunternehmens Otto Wulff und der STRABAG Real Estate GmbH, mit der Sanierung, dem Neubau und der Bewirtschaftung von 18 berufsbildenden Schulen an elf Standorten beauftragt hatte. Generalunternehmer für die Bauausführung ist eine Arbeitsgemeinschaft aus Ed. Züblin AG und Otto Wulff Bauunternehmung GmbH. Auftraggeber ist der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), Nutzer das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB).

Nach Abschluss aller Baumaßnahmen der „HIBB-Tranche“ in 2017 werden die Schulgebäude an acht Standorten über ca. 80.000 m² modernisierte und ca. 93.000 m² neu errichtete Bruttogeschossfläche verfügen, die Investitionen werden mit rund 375 Millionen beziffert. Die für die Erneuerung vorgesehenen Schulen weisen auf Grund des jahrelang vernachlässigten Schulbaus einen erhöhten Sanierungsbedarf auf, drei beteiligte Schulen sind in fünf provisorischen Interimsstandorten untergebracht, zum Teil in sanierungsbedürften Grundschulgebäuden. Die Immobilien bleiben im Eigentum der FHH. Das Vertragsvolumen inkl. der Bewirtschaftungsleistungen beträgt rd. 700 Mio. €.

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