1.693 Schulabgängerinnen und -abgänger von Stadtteilschulen und ReBBZ starten duale oder schulische Ausbildung
Seit 2012 werden Schulabgängerinnen und -abgänger aus Hamburger Stadtteilschulen und den ReBBZ (ehemals Förderschulen) beim Übergang von der Schule in den Beruf durch die Schulen und Jugendberufsagentur systematisch begleitet, beraten und unterstützt. In diesem Jahr begannen 1.693 der 4.609 Schulabgänger direkt eine Berufsausbildung; dies entspricht 36,7 Prozent (Stichtag 15.09.2015). Damit konnte die im Vorjahr erzielte gute Übergangsquote in Ausbildung von 37,4 Prozent annähernd erreicht werden.
Weitere 2.029 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (44 Prozent) werden in den berufsbildenden Schulen auf eine Ausbildung vorbereitet. 861 Schulabgänger wechselten in andere Anschlussangebote wie ein freiwilliges soziales Jahr, sie nahmen Beratungsangebote der Jugendberufsagentur an oder verließen das Bundesland. Zum Vergleich: Bei der ersten Erhebung im Sommer 2012 konnten nur rund 25 Prozent aller Schulabgänger direkt einen Ausbildungsplatz erreichen.
Schulsenator Ties Rabe: „Hamburg hat am Übergang Schule – Beruf mehrere Reformen erfolgreich umgesetzt, die Jugendlichen bessere Chancen auf Ausbildung geben. Schon in der Schule werden Schülerinnen und Schüler gezielt auf Beruf und Studium vorbereitet. Und Dank der Jugendberufsagentur und der dualisierten Ausbildungsvorbereitung erhalten Jugendliche ohne Anschlussperspektive gute Voraussetzungen, um so zügig wie möglich ihre Berufsausbildung beginnen zu können. Die Berufsqualifizierung im Hamburger Ausbildungsmodell bietet beruflich orientierten Schulabgängern darüber hinaus die Chance, in rund 30 Berufen direkt in eine Ausbildung einsteigen zu können. In gemeinsamer Anstrengung mit allen Beteiligten in Schule, Wirtschaft und der Jugendberufsagentur muss es nun gelingen, auch zukünftig so vielen Jugendlichen wie möglich den direkten Zugang in Ausbildung zu eröffnen.“ Jugendliche werden nach der Schule systematisch begleitet Im Rahmen der neuen „Berufs– und Studienorientierung“ werden die Jugendlichen bereits in der Schule ab Klasse 8 auf den Übergang in Beruf und Studium vorbereitet.
Jeder Jugendliche kann so seinen Weg in Ausbildung oder Schule klären und vorbereiten. Die Jugendberufsagentur übernimmt dann das entscheidende Scharnier zwischen Schule und Beruf. Fachleute aus Arbeitsagentur, Jobcenter, Hamburger Institut für Berufliche Bildung und Bezirksämter arbeiten in sieben bezirklichen Standorten der Jugendberufsagentur unter einem Dach zusammen und beraten und begleiten alle Schulabgängerinnen und Schulabgänger beim Weg in die Berufsausbildung oder weiterführende schulische Bildungsangebote. Unterstützt werden sie dabei von den Schulen. Dank dieser Zusammenarbeit ist gewährleistet, dass Jugendliche nach der Schule eine Perspektive bekommen und kein Jugendlicher beim Übergang in den Beruf verloren geht. Wer noch keine Ausbildung begonnen hat und schulpflichtig ist, wird im Rahmen der dualisierten Ausbildungsvorbereitung gezielt auf die Berufswelt vorbereitet.
Dank der Jugendberufsagentur stehen jetzt im vierten Jahr präzise Daten zu den Übergangszahlen zur Verfügung (Stichtag 15.09.2015). Der diesjährige Abschlussjahrgang 10 an Stadtteilschulen und ReBBZ (ehemalige Förderschulen) war um 743 Schülerinnen und Schüler kleiner als der des Jahres 2014. Insgesamt wurden 2015 die Verbleibe von 8.714 Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 10 von Stadtteilschulen und ReBBZ gesichert (2014: 9.457). 4.105 Schülerinnen und Schüler (47,1 Prozent) entschieden sich für einen weiterführenden Schulbesuch, während 4.609 Jugendliche (2014: 5.059) die Schule vor dem Eintritt in die Oberstufe verließen.
1.693 Jugendliche (2012: 1.338) begannen direkt im Anschluss an die Schule eine berufliche Ausbildung. Die Quote stieg damit von 25,2 Prozent im ersten Jahr der Erhebung 2012 auf 36,7 Prozent. 24,8 Prozent der Jugendlichen begannen eine betriebliche Ausbildung (1.145), 1 Prozent außerbetrieblich (45) und 8,4 Prozent eine Ausbildung an einer vollqualifizierenden Berufsfachschule (387). 2,5 Prozent (116) nutzen das Ergänzungsangebot im Hamburger Ausbildungsmodell, die Berufsqualifizierung.
2.029 schulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (44 Prozent) begannen eine Ausbildungsvorbereitung, davon 1.886 in der dualen Ausbildungsvorbereitung (AV Dual) an berufsbildenden Schulen und 143 Jugendliche im Rahmen des trägergestützten Angebots Produktionsschule. Rund 300 dieser Jugendlichen hatten zuvor ein ReBBZ besucht oder sie haben speziellen sonderpädagogischen Förderbedarf. Im Rahmen der AV Dual lernen Jugendliche sowohl im Betrieb als auch an Schule, um zügig in eine Berufsausbildung überzugehen. AV Dual ist seit dem Schuljahr 2013/14 Regelangebot an jetzt 19 berufsbildenden Schulen, davon acht mit einem inklusiven Angebot. In Hamburg arbeiten außerdem acht Produktionsschulen; zwei von ihnen mit einem inklusiven Angebot.
861 Schulabgänger wechselten in andere Anschlussmaßnahmen wie ein freiwilliges soziales Jahr, einen Auslandsaufenthalt oder ihre Schulpflicht endete und sie wechselten in Anschlussmaßnahmen der Arbeitsagentur bzw. nahmen Beratungsangebote der Jugendberufsagentur an.
Auch in diesem Jahr konnte die Jugendberufsagentur sicherstellen, dass kein Jugendlicher nach Abschluss der Schule verloren ging. Wenn Jugendliche nach Schulabschluss weder einen Ausbildungsplatz erlangen noch sich an den berufsbildenden Schulen oder bei der Jugendberufsagentur angemeldet haben, werden die Beraterinnen und Berater der Jugendberufsagentur aktiv. Sie schreiben die Jugendlichen an oder besuchen sie zu Hause. 26 schulpflichtige Jugendliche werden im Rahmen eines Absentismusverfahren nachverfolgt. Dualisierte Ausbildungsvorbereitung schafft Chancen. Die duale Ausbildungsvorbereitung bietet Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz ebenfalls gute Chancen auf einen Übergang in Ausbildung. 1.063 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (47,2 Prozent der Abgänger aus AV Dual) konnten dank der Ausbildungsvorbereitung nach spätestens einem Jahr eine Ausbildung oder Beschäftigung beginnen. Im Einzelnen begannen 667 (2013/14: 644) eine betriebliche Ausbildung, 142 (2013/14: 178) eine geförderte Ausbildung und 98 Jugendliche (2013/14: 93) eine schulische Berufsausbildung. 156 Jugendliche gingen in Arbeit und Beschäftigung über (2013/14:162). 125 Jugendliche (5,6 Prozent) begannen mit einer weiterführenden schulischen Bildung. Aus den Produktionsschulen sind weitere 166 Jugendliche in Ausbildung oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung übergegangen. Von den 114 Jugendlichen, die in Ausbildung (2013/2014: 106) übergegangen sind, sind 80 in eine betriebliche bzw. schulische Ausbildung eingemündet. 52 Jugendliche haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (2013/2014: 49) aufgenommen.
Als weitere Maßnahme für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz hat sich die Berufsqualifizierung bewährt: Sie können an den berufsbildenden Schulen direkt eine Ausbildung in ausgewählten Berufen beginnen und sie dann in Betrieben fortsetzen. Im Schuljahr 2014/15 schlossen 183 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr BQ-Jahr erfolgreich ab und wechselten in eine duale Berufsausbildung, davon 91,3 Prozent im Betrieb. Jugendliche, die nach Bestehen des ersten Jahres keinen betrieblichen Ausbildungsplatz gefunden haben, setzen ihre Berufsausbildung bei einem Träger fort und erhalten dadurch eine Ausbildungsgarantie. Für das Schuljahr 2015/16 konnten 458 BQ-Plätze in 18 Schulen für insgesamt 31 Berufe bereitgestellt werden, von denen derzeit 216 Plätze belegt sind und weitere unterjährig den Jugendlichen zur Verfügung stehen.
Rückfragen der Medien:
Behörde für Schule und Berufsbildung
Peter Albrecht, Pressesprecher
Tel. (040) 4 28 63 – 2003
E-Mail: peter.albrecht@bsb.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bsb
Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB)
Dr. Angela Homfeld, Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Tel. (040) 4 28 63 – 2842
E-Mail: angela.homfeld@hibb.hamburg.de
Internet: www.hibb.hamburg.de
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