15 berufsbildende Schulen in Hamburg beteiligen sich am bundesweiten Schulprojekt und fördern so Demokratie und Wahlbeteiligung
Bei der Juniorwahl am Mittwoch, den 20. September, nahmen in Hamburg 95 Schulen teil, allein an den 15 berufsbildenden Schulen gaben über 2.500 Schülerinnen und Schüler ihre Stimmen ab. Das Gesamtergebnis der Zweitstimmen und die Gewinner der 299 Bundestagswahlkreise dieser simulierten Bundestagswahl werden am Wahlsonntag, 24. September 2017 um 18 Uhr unter www.juniorwahl.de veröffentlicht.
Dr. Sandra Garbade, Leiterin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung: „Ziel der berufsbildenden Schulen ist es, junge Menschen zur Teilhabe an Beruf und Gesellschaft zu befähigen. Dazu gehört es auch, sie darin zu stärken, an der Gestaltung einer der Humanität verpflichtenden demokratischen Gesellschaft mitzuwirken. Deswegen freue ich mich, dass sich so viele berufsbildende Schulen am Projekt „Juniorwahl“ beteiligen.“
Die an den berufsbildenden Schulen besonders vielen Erst- und Zweitwähler erfahren so, welch grundlegende Bedeutung dem Bürgerrecht der allgemeinen, direkten, freien, gleichen und geheimen Wahl in der Demokratie zukommt: politische Partizipation durch Teilnahme an Wahlen.
Vorbereitung im Unterricht
„Demokratie ist keine Glücksversicherung, sondern das Ergebnis politischer Bildung und demokratischer Gesinnung“, wie der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, den Auftrag und die Verpflichtung aller Bürgerinnen und Bürger kurz und klar kennzeichnete. Dazu beizutragen, dass diese zwei Bedingungen für eine Demokratie erfüllt werden, ist Anliegen des Projektes „Juniorwahl“. Das geschieht indem sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht intensiv mit der Problematik von „Demokratie“ und „Wahlen“ auseinandersetzen und so auf den Wahlakt vorbereitet werden, den sie in einer originalgetreuen Simulation vollziehen.
Ziele des Projekts
Diese Verknüpfung von politischer Grundlagenbildung und Handlungsorientierung soll Demokratie erfahrbar machen und die Jugendlichen zunächst motivieren, zur Wahl zu gehen. Das längerfristige Ziel: Sich vor Ort in Belange der Bürgerinnen und Bürger einzumischen, Möglichkeiten der Mitwirkungsrechte verantwortungsvoll wahrzunehmen und damit Demokratie aktiv zu leben.
Der Präsident des Deutschen Bundestages und Schirmherr der Juniorwahl 2017, Norbert Lammert freut sich über das große Interesse der Schulen: „Über 3.000 Schulen nehmen bundesweit in diesem Jahr an der Juniorwahl zur Bundestagswahl teil. Mit der Teilnahme von fast 1 Million Schülerinnen und Schülern stellen diese Schulen einen neuen Rekord auf, mit dem alle bisherigen Erwartungen weit übertroffen wurden. Das Einüben von praktischer Verantwortung bei der Stimmabgabe ist eine wichtige Grundlage für die aktive Teilhabe an demokratischen Prozessen und Entscheidungen im späteren Leben. Für die Vermittlung dieser Erfahrung und der damit einhergehenden politischen Bildung gebührt allen teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern ein besonderer Dank. Allen Beteiligten wünsche ich ein gutes Gelingen der Juniorwahl in der Woche vor der Bundestagwahl“.
In Kooperation mit dem Deutschen Bundestag und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung sowie zahlreicher Institutionen in den Ländern wird die Juniorwahl den Schulen ermöglicht. Seit 1999 wird das Projekt bundesweit zu allen Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen durchgeführt. Seither haben sich mehr als 1,8 Millionen Jugendliche beteiligt – damit zählt die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland.