Staatsrat Schulz präsentiert Anfängerzahlen in der Berufsausbildung
Die Agentur für Arbeit lädt alljährlich die Partner der beruflichen Bildung in Hamburg zu einer gemeinsamen ersten Bilanz des Ausbildungsjahres ein. Während die Betriebe der Handwerkskammer in diesem Jahr 3,3 Prozent mehr Ausbildungsverträge abschließen konnten als im Vorjahr, meldet die Handelskammer einen Rückgang um 2,1 Prozent. Insgesamt sind im Bereich beider Kammern bis Ende Oktober 11.403 neue Ausbildungsverträge eingetragen (2016: 11.513; minus 110). An den berufsbildenden Schulen starten rund 17.010 junge Menschen in eine duale oder schulische Ausbildung (2016: 16.775; plus 235). Insbesondere die Maßnahmen zur Gewinnung des Fachkräftenachwuchses für Kitas zeigen erste Früchte. Die Agentur für Arbeit verzeichnet gleich zwei Höchstwerte: 11.725 gemeldete Ausbildungsstellen (plus 296 zum Vorjahr) auf der Unternehmensseite stehen 9.897 Ausbildungsbewerberinnen und -bewerbern (plus 654) gegenüber. Der Deutsche Gewerkschaftsbund mahnt die Betriebe angesichts vieler unbesetzter Ausbildungsstellen, sich mehr um die Ausbildungsqualität zu kümmern und das Potenzial der unversorgten Bewerber zu nutzen.
Die Anfängerzahlen an den berufsbildenden Schulen im Bereich der Berufsausbildung geben eine gute Übersicht über das Ausbildungsgeschehen 2017 in Hamburg. Staatsrat Rainer Schulz, Behörde für Schule und Berufsbildung fasst zusammen: „Der Blick über alle Ausbildungsbereiche zeigt, die Anfängerzahlen in der dualen Ausbildung sind leicht rückläufig und mehr junge Menschen nutzen die Angebote der berufsbildenden Schulen im Bereich der vollschulischen Ausbildung. Die berufsbildenden Schulen berichten für das Ausbildungsjahr 2017 insgesamt stabile Zahlen. 17.010 Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger in der dualen und schulischen Ausbildung sind zum 27. September gemeldet. Das sind 235 mehr als im Vorjahr.“ Von diesen 17.010 Ausbildungsanfängern beginnen 13.865 eine duale Berufsausbildung (-39), 1.640 eine schulische Berufsausbildung an vollqualifizierenden Berufsfachschulen (+98), 227 die Berufsqualifizierung im Hamburger Ausbildungsmodell mit Ausbildungsplatzgarantie (+26) und 1.278 junge Frauen und Männer beginnen eine Erzieherausbildung an Fachschulen für Sozialpädagogik (+150).
Insbesondere die behördenübergreifende Initiative zur Gewinnung sozialpädagogischer Nachwuchsfachkräfte für die Hamburger Kitas zeigt erste Früchte: „Mit 1.982 jungen Menschen beginnen 256 mehr als in 2016 ihre Ausbildung in diesem attraktiven und zukunftssicheren Berufsfeld, darunter auch erstmals 142 im neuen Ausbildungsangebot Sozialpädagogische Assistenz für Interessierte mit einem Ersten Schulabschluss.“
Schulz weiter: „Der Hamburger Ausbildungsmarkt bietet allen jungen Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen gute Chancen. Rund 40 Prozent der Anfänger in der dualen Ausbildung verfügen über eine Hochschulzugangsberechtigung und auch Studienaussteigern eröffnet eine Berufsausbildung attraktive Wege ins Berufsleben. Bemerkenswert ist, dass der Anteil der Ausbildungsanfänger mit einem Ersten Schulabschluss nochmals leicht um 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 25 Prozent gestiegen ist und sogar 4,7 Prozent der Ausbildungsanfänger zuvor keinen Schulabschluss erworben hatten. Die Berufsschulen entwickeln sich ständig weiter und bieten dieser heterogenen Schülerschaft vielfältige Angebote. Dazu gehören Zusatzqualifikationen und Hochschulkooperationen für Leistungsstarke einerseits und Coaching, Lernbegleitung, integrierte Sprachförderung und weitere Fördermaßnahmen für Azubis mit Unterstützungsbedarf andererseits.“
An einigen Berufsschulen können Zusatzqualifikationen (z.B. zum Betriebswirt im Außenhandel) erworben werden oder die Schulen kooperieren eng mit Hochschulen, so dass Leistungen, die im Rahmen des Berufsschulunterrichts erbracht wurden auch auf ein Bachelorstudium angerechnet werden können (z.B. Hamburger Logistik-Bachelor, Bachelor of Arts Industriemanagement, Bachelor in Travel Tourism Management).
Der Unterricht an Berufsschulen erfolgt grundlegend kompetenz- und handlungsorientiert. Individualisierte Unterrichtsmethoden, Coaching mit individuellen Beratungsangeboten für Berufsschüler und sprachsensibler Unterricht helfen Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf, ihr Lernverhalten zu reflektieren und ihr Ausbildungsziel zu erreichen. Und seit dem Schuljahr 2017/18 erhalten neu zugewanderte junge Menschen in Ausbildung integrierte und additive Sprachförderung an den Hamburger Berufsschulen. Das Angebot wird nun bedarfsgerecht aufgebaut.
Rückfragen der Medien
Hamburger Institut für Berufliche Bildung
Dr. Angela Homfeld
Telefon: (040) 428 63-2314
E-Mail: angela.homfeld@hibb.hamburg.de
Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB)
Peter Albrecht, Pressesprecher
Telefon (040) 428 63-2003
E-Mail: peter.albrecht@bsb.hamburg.de
www.hamburg.de/bsb
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