Delegation aus Inhambane reiste zum Austausch nach Hamburg
Die Kinder in Mosambik sollen gesunde Zähne haben. Um dies zu erreichen, plant die mosambikanische Gesundheitsschule in Inhambane mit ihren berufsbildenden Partnerschulen aus Hamburg neue Projekte. Auf die bereits 2016 entstandene Zahnprophylaxestation, die in Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen für medizinische Fachberufe (BS 15), für Holz, Farbe, Textil (BS 25) sowie für Anlagen- und Konstruktionstechnik (BS13) entstanden ist, soll nun ein Schulungszentrum für Ernährung folgen. Ebenfalls geplant ist ein Spielplatz nahe der Prophylaxestation, der die kleinen Patienten erfreuen und ihre Angst vor der meist noch unbekannten Vorsorgeuntersuchung lindern soll.
Zu der Delegation aus Mosambik, die nach Hamburg reiste und sich mit den deutschen Partnern austauschte, gehörten unter anderem Cipriano Dyeja, Leiter der Gesundheitsschule in Inhambane, und Isidro Filipe, Lehrer und medizinische Fachkraft. Sie informierten sich direkt an der BS 15, wie die angehenden zahnmedizinischen Fachangestellten eine Prophylaxe bei Grundschulkindern durchführen. „Außerdem sind wir nicht nur Gesundheitsexperten, sondern auch Lehrer. Ich interessiere mich deshalb sehr für die Unterrichtsmethoden hier in Deutschland“, so Isidro Filipe.
„Viele Kinder bei uns in Mosambik haben schon Karies, wenn sie zur Prophylaxe kommen“, schilderte Schulleiter Cipriano Dyeja die Schwierigkeiten in seinem Heimatland. Die Menschen würden meist nicht mehr traditionell essen, sondern zuckerhaltige Lebensmittel in den Supermärkten kaufen. Deshalb wollen die Schule und die regionale Politik präventiv über zahnfreundliche Ernährung in einer Art „Ernährungslabor“ informieren. „Dort können die Gäste beispielsweise kochen und gesunde Lebensmittel kennenlernen. Das Wissen müssen wir besonders bei den Kindern verankern, diese tragen es dann in ihre Familien“, erklärte Delegationsmitglied Naftal Matusse, Arzt und Provinzdirektor für Gesundheit in Inhambane.
Im kommenden Frühjahr werden Hamburger Lehrer die Schule in Inhambane besuchen, im Herbst 2018 reisen dann 34 Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schulen mit nach Mosambik, um die Projekte umzusetzen. „60.000 Euro werden die Reisekosten schätzungsweise betragen, wir haben Anträge auf Förderung beim entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm ENSA gestellt“, erläutert Rainer Maehl, Referent für globale Lernpartnerschaften am Hamburger Institut für Berufliche Bildung. Vor über 20 Jahren initiierte er als Berufsschullehrer erste Projekte mit Mosambik, die so entstandenen Partnerschaften mit Inhambane wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem zweimal mit dem Schulpreis des Bundespräsidenten.