19.02.2018

Ausbildung gut nachgefragt: Anfängerzahl auf hohem Niveau stabil

Die Zahl der Ausbildungsanfänger an den berufsbildenden Schulen in Hamburg bleibt auf hohem Niveau stabil: 15.804 Ausbildungsanfänger starteten in diesem Schuljahr ihre duale und schulische Berufsausbildung an den staatlichen und privaten berufsbildenden Schulen unter Aufsicht der Behörde für Schule und Berufsbildung. Das sind 157 Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger mehr als im Vorjahr (von 15.647 in 2016 auf 15.804 in 2017; plus 1 Prozentpunkt).
Sowohl in der dualen (+30) als auch in der schulischen Berufsausbildung (+99) stieg die Anfängerzahl. Hinzu kommen 1.278 Anfänger in der Erzieherausbildung an Fachschulen für Sozialpädagogik.

Zahl der Ausbildungsanfänger im Bereich Erziehung und Kinderbetreuung stark gestiegen

In diesem Jahr gibt es insgesamt 294 Ausbildungsanfänger mehr im Erziehungs- und Kinderbetreuungsbereich. Die Maßnahmen der Schul- und Sozialbehörde für mehr qualifizierten Nachwuchs in diesem Berufsfeld zeigen somit Wirkung. Die Ausbildung ist durch erweiterte Zugangsbedingungen, neues Aufstiegsbafög und die Möglichkeit der berufsbegleitenden Weiterbildung zum Erzieher nun deutlich attraktiver. Insgesamt haben 1.278 zukünftige Erzieherinnen und Erzieher (+150 im Vorjahresvergleich) und 117 zukünftige Heilerzieherinnen und Heilerzieher (+29 im Vorjahresvergleich) ihre Ausbildung an den Hamburger Fachschulen im Schuljahr 2017/18 begonnen.
Zudem nehmen zahlreiche junge Menschen die neue Chance wahr, dass nun auch mit dem erweiterten ersten Schulabschluss die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz (SPA) möglich ist. Die Zahl der SPA-Anfängerinnen und Anfänger in der Berufsfachschule stieg von 589 (2016/17) auf 704 (2017/18). Insgesamt verfügen 142 der diesjährigen Anfängerinnen und Anfänger über einen erweiterten ersten Schulabschluss. Damit sie die bisherigen Standards erreichen, sind sie ein halbes Jahr länger in Ausbildung.

Gute Alternativen zum Studium

Der Hamburger Ausbildungsmarkt eröffnet besonders auch jungen Menschen mit höheren Schulabschlüssen gute Chancen. In der Dienstleistungsmetropole ist der Anteil von dualen Ausbildungsplätzen in Industrie und Handel traditionell mit rund 70 Prozent am höchsten im Vergleich zu anderen Bundesländern. Dementsprechend gibt es zahlreiche anspruchsvolle Ausbildungsberufe für junge Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen. So verfügen 39,8 Prozent der Ausbildungsanfänger über Fachhochschulreife oder Abitur.
Zugleich haben junge Menschen mit einem ersten Schulabschluss gute Zugangsmöglichkeiten. Ihr Anteil unter allen Ausbildungsanfängern ist nochmal leicht auf jetzt 25 Prozent gestiegen.

Mehr neu Zugewanderte in Berufsausbildung

Seit Sommer 2017 beginnen zunehmend neu zugewanderte junge Menschen eine Berufsausbildung. Im Vergleich zum Vorjahr ist die absolute Anzahl von Berufsschülerinnen und -schülern ohne deutsche Staatsangehörigkeit um 551 Schüler auf insgesamt 2.043 gestiegen. Dabei stieg der prozentuale Anteil an Berufsschülern aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Eritrea, dem Iran, Nigeria und Somalia von 2,7 Prozent in 2016 (370) auf 5,3 Prozent in 2017 (722). Diese Staaten sind laut Bundesamt für Migration die sieben häufigsten Herkunftsländer neu Zugewanderter.

2017 kamen im Vergleich zu den Vorjahren 2015/16 deutlich weniger junge Geflüchtete nach Deutschland: Dies macht sich besonders in der Ausbildungsvorbereitung für Migranten (AvM-Dual) bemerkbar. AvM-Dual ist das Angebot für alle schulpflichtigen, neu zugewanderten Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 564 weniger Anfängerinnen und Anfänger in AvM-Dual und 239 weniger in den Alphabetisierungsklassen.

Weniger Schülerinnen und Schüler durch Rückgänge im Übergangssystem

Insgesamt besuchen 52.704 Schülerinnen und Schüler die staatlichen und privaten berufsbildenden Schulen. Im Vergleich zu 2010 (60.261) verringerte sich allerdings die Schülerzahl um 12,5%. Ursachen sind unter anderem die steigende Zahl von Studierenden und ein höherer Anteil von Abiturienten in der dualen Ausbildung, die dort kürzer verweilen.