Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ausbildung in der Altenpflege ist besser als ihr Ruf Erstmals erhobene Zahlen belegen niedrige Abbrecher- und Wechselquoten in Hamburg
Erstmals wurden in Hamburg Abbrüche oder Wechsel in den Ausbildungen in der Altenpflege und der Gesundheits- und Pflegeassistenz durch die Hamburgischen Pflegegesellschaft e.V. ermittelt. Das Ergebnis ist positiv: Wesentlich weniger Auszubildende als erwartet brechen ihre Ausbildung in der Pflege ab, sogar deutlich weniger als in andern Branchen.
„Mit einer Abbrecherquote von zuletzt 13,5 Prozent im Ausbildungsjahr 2016/17 in der Altenpflege und von 16,3 Prozent in der Gesundheits- und Pflegeassistenz sind die Berufe deutlich besser als ihr Ruf“, so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. „Die Zahlen widerlegen auch – zumindest für Hamburg – immer wieder kolportierte deutlich höhere Zahlen.“
So spricht das Statistische Bundesamt etwa von Abbruchsquoten von 25 Prozent bei allen Ausbildungsberufen, der Deutsche Berufsverband für Altenpflege e.V. interpretiert Zahlen in Nordrhein-Westfalen mit 26 Prozent als nicht sehr hoch.
Auch der Anteil der Auszubildenden, die während ihrer Ausbildung den Ausbildungsbetrieb wechseln, ist erfreulich niedrig. Dieser Anteil lag zuletzt lediglich bei 7,4 Prozent in der Altenpflege und bei 9,8 Prozent in der Gesundheits- und Pflegeassistenz.
Martin Sielaff, Geschäftsführer der Hamburgischen Pflegegesellschaft: „Der Hamburger Pflegebranche mit ihren mittlerweile rund 330 Ausbildungsbetrieben gelingt es offensichtlich ganz gut, ein attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder zu sein. Die Branchenbetriebe stellen sicher, dass auch nach Lösung eines Ausbildungsverhältnisses die Ausbildung an anderer Stelle fortgesetzt werden kann. Darauf sind wir als Hamburger Pflegebranche stolz. Den Ausbildungsbetrieben ist es darüber hinaus zum fünften Mal in diesem Ausbildungsjahr gelungen, die Ausbildungszahlen in den beiden Altenpflegeberufen zu steigern. Wir tun alles, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“
Wie bereits bekannt, haben es die Hamburger Altenpflegeeinrichtungen in diesem Jahr erneut geschafft, die Zahl der Auszubildenden und der ausbildenden Betriebe zu steigern. In Hamburg finden Interessierte in allen Bereichen der Altenpflege, ob ambulant oder stationär, große und kleine Betriebe, in denen sie eine Ausbildung beginnen können. Im Ausbildungsjahr 2017/2018 sind mit insgesamt 739 Auszubildenden 56 Frauen und Männer mehr als im Vorjahr – das entspricht einer Steigerung um etwa acht Prozent – in die Berufe Altenpflege sowie Gesundheits- und Pflegeassistenz gestartet. Die Gesamtzahl der Auszubildenden in allen Lehrjahren stieg sogar um zehn Prozent, von 1.548 auf 1.707.
Die Zahlen aus dem erfolgreichen Hamburger Umlageverfahren belegen darüber hinaus, dass viele Betriebe sehr hohe Ausbildungsvergütungen an ihre Auszubildenden bezahlen. Die Ausbildungsvergütungen liegen mittlerweile im oberen Viertel aller Ausbildungsberufe und erhöhen die Attraktivität des Ausbildungseinstieges.
Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Es gilt jetzt, diese positiven Entwicklungen weiter zu fördern und den Beruf, etwa durch die generalistische Ausbildung und eine flächendeckende bessere Bezahlung, noch attraktiver zu gestalten. Und wir müssen mehr Fachkräfte durch bessere Arbeitsbedingungen im Beruf halten und die Pflegeberufe als solche auch für Wiedereinsteiger attraktiver gestalten. Etwa durch die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“
Rückfragen der Medien:
Pressestelle der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Rico Schmidt, Tel.: 040/ 428 37-2332;
E-Mail: pressestelle@bgv.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bgv
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