Starke Hamburger Ausbildungsmarktbilanz 2018
Der Hamburger Ausbildungmarkt ist auf hohem Niveau stabil und wächst sogar leicht. Diese starke Bilanz und die Attraktivität der Ausbildung für junge Menschen bekräftigten die Hamburger Agentur für Arbeit, die Behörde für Schule und Berufsbildung, die Handelskammer sowie die Handwerkskammer auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Mit 16.269 Ausbildungsanfängerinnen und -anfängern haben die berufsbildenden Schulen ein deutliches Plus an Schülerinnen und Schülern im Vergleich zum Vorjahr (+ 465). „Eine Ausbildung in Hamburg ist eine attraktive Chance. Die jungen Menschen können aus interessanten Berufen und zahlreichen schulischen Angeboten wählen. Viele nutzen diese Möglichkeiten. Erfreulich sind besonders die Zuwächse bei den sozialpädagogischen Berufen“, bilanzierte Staatsrat Rainer Schulz von der Behörde für Schule und Berufsbildung. Er bekräftigte: „Der Hamburger Ausbildungsmarkt bietet jungen Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, ob mit erstem Schulabschluss oder Abitur, vielfältige und attraktive Angebote.“
Mehr Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger
Im Ausbildungsjahr 2018 sind an den berufsbildenden Schulen 16.269 Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger gemeldet.
Davon haben rund 14.025 (plus 91) in der dualen Ausbildung und 217 in der Berufsqualifizierung im Hamburger Ausbildungsmodell mit Ausbildungsplatzgarantie (minus 12) begonnen. Gemeinsam mit der Wirtschaft entwickeln die Hamburger Berufsschulen zeitgemäße duale Ausbildungsangebote wie den neuen Ausbildungsberuf „Kaufleute im E-Commerce“, in dem erstmals 71 Auszubildende starteten.
2.027 Schülerinnen und Schüler haben eine vollschulische Ausbildung (plus 386) begonnen. Hier gibt es insbesondere bei den sozialpädagogischen Berufen einen erfreulichen Zuwachs: 2018 haben 2.429 junge Leute sind in eine Aus- und Weiterbildung in einem sozialpädagogischen Beruf (sozialpädagogische Assistenz, Erzieher bzw. Erzieherin, Heilerziehungspflege) gestartet, das sind 330 mehr als im Vorjahr. Allein 647 junge Menschen haben an der Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz für Schulabsolventen mit einem erweiterten ersten Schulabschluss begonnen, die im August 2017 erstmals angeboten wurde.
Hinzu kommen weitere 1.253 junge Anfängerinnen und Anfänger in der Erzieherausbildung an den Fachschulen für Sozialpädagogik sowie voraussichtlich mehr als 1.600 junge Menschen in den sogenannten Gesundheitsberufen.
Alle diese Gruppen zusammengerechnet starten in diesem Jahr rund 19.125 junge Menschen in eine Ausbildung.
Berufliche Bildung als attraktive Chance
„Der Berufseinstieg und -abschluss über den Weg einer Ausbildung ist für mich die ideale Kombination aus Theorie und Praxis und zwar für jeden Schulabschluss, auch für Abiturienten“, sagte Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Hamburg. Nach seinen Angaben überschreitet das Gesamtangebot an verfügbaren Ausbildungsstellen mit 11.500 die Anzahl der gemeldeten 9.100 Bewerber deutlich. Fock dazu: „Gut für den Einzelnen, da für jeden Schulabschluss ausreichend Lehrstellen zur Verfügung stehen. Schwierig allerdings ist es für die Hamburger Wirtschaft, die ihre freien Ausbildungskontingente nicht immer besetzen kann.“
Fast 9.000 unterzeichnete Ausbildungsverträge zählte André Mücke, Vizepräses der Handelskammer Hamburg: „Die erhöhten Anstrengungen der Handelskammer im Bereich Ausbildung zeigen erste Erfolge. Es ist uns gelungen, 2018 mehr Ausbildungsplätze zu besetzen als zuvor. Der Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist damit gestoppt“, kommentierte er die Zahlen.
Josef Katzer, Präsident der Handwerkskammer, warb für die duale Ausbildung: „Erfolg und Karriere sind nicht an ein Studium gebunden. Akademische und berufliche Bildung sind gleichwertig!“ Bei guter Konjunktur sei die Ausbildungsbereitschaft im Hamburger Handwerk unverändert groß. Ebenso groß sei aber auch die Herausforderung, geeignete Bewerber zu finden. „Die Lage ist nicht schlecht, aber sie muss besser werden. Nach dem guten Plus von 2017 kann das Hamburger Handwerk die Zahl der Ausbildungsanfänger weitgehend halten“, erklärte Katzer.
Für den Deutschen Gewerkschaftsbund forderte die Vorsitzende Katja Karger gute Bezahlung und mehr Engagement für die Schüler, die unterstützt werden müssen: „Erstens: Ein wichtiger Grund, sich für oder gegen eine betriebliche Ausbildung zu entscheiden, ist die Bezahlung. Die Fachkräfte von morgen gewinnen wir nicht für 400 Euro im Monat. Deswegen fordert der DGB eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung. Zweitens ist es wichtig, allen jungen Menschen eine Chance auf dem Ausbildungsmarkt zu geben.“
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Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Hamburg