Schulnetzwerk knüpft erfolgreich globale Lernpartnerschaften mit Mosambik
Der Schulgarten in Inhambane braucht Wasser, damit Salat, Maniok und Paprika regelmäßig auf dem Speiseplan der Internatsklassen stehen können. Die Rohre für das dringend benötigte Bewässerungssystem verlegten in diesem Herbst fünf Hamburger Azubis. Sie waren im Rahmen eines Berufsschulprogramms für Globales Lernen und Nachhaltige Entwicklung nach Mosambik gereist. Ihre Brunnenbau-Maßnahme ist das aktuellste der zahlreichen Projekte, die insgesamt fünf Hamburger Berufsschulen gemeinsam mit ihren Partnern in Mosambik umsetzen. Für diese Netzwerkarbeit wurden die Schulen jetzt von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet.
Erfolgreiches Hamburger Netzwerk
Die Jury begründete ihre Entscheidung für die Hamburger Schulen, die sich im Dachverein „Forum zum Austausch zwischen den Kulturen“ organisieren: „Das Forum kooperiert bereits seit vielen Jahren als Netzwerk und wächst dabei stetig weiter. Neben einer Vielzahl erfolgreich abgeschlossener Projekte sind die breitgefächerten Mitwirkungs- und Gestaltungsangebote für Schülerinnen und Schüler als vorbildlich hervorzuheben.“
Die Aktivitäten der Hamburger Schulen knüpfen an den Bau eines Zahnprophylaxe-Containers in Mosambik an. In der im Jahr 2016 entstandenen Station erhalten Kinder seitdem Beratung zu Zahngesundheit und gesunder Ernährung. Der Bau war ein Gemeinschaftsprojekt der Beruflichen Schulen für medizinische Fachberufe (BS 15), für Holz, Farbe, Textil (BS 25) sowie für Anlagen- und Konstruktionstechnik (BS 13). Seitdem hat die Netzwerkarbeit weitere Partner gewonnen, die immer stärker voneinander lernen und profitieren. In diesem Herbst reisten wieder deutsche Schülerinnen und Schüler nach Mosambik: Sie bauten nahe der Prophylaxe-Station einen Spielplatz, der die kleinen Patienten erfreuen soll. Seit 2017 sind nun auch die Berufliche Schule Bautechnik (BS08) sowie die Berufliche Schule Energietechnik (BS22) dabei, Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Lernfelder zu integrieren und globale Lernpartnerschaften aufzubauen.
Globales Lernen fördert Schülerkompetenzen
Für Rainer Maehl, Referent für globale Lernpartnerschaften am Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), erweitert das Mosambik-Projekt besonders auch die Kompetenzen der deutschen Schülerinnen und Schüler: „Sie zeigen Solidarität und Mitgefühl, sie wechseln die Perspektive, erkennen Vielfalt und können aktiv ihr Wissen und Können einbringen.“ Er nahm gemeinsam mit dem stellvertretenden HIBB-Geschäftsführer, Reinhard Damm, die Auszeichnung der UNESCO in Bonn entgegen. In diesem Jahr ist dies bereits der zweite Preis für die Kooperation mit Mosambik: Im Sommer hatte eine der im Netzwerk organisierten Schulen, die BS 25, den mit 5.000 Euro dotierten Schulpreis „alle für eine Welt für alle“ im Bereich Entwicklungspolitik erhalten.