Experten aus den Schulen und Trägern vernetzen sich auf Fachtag zur Inklusion in der beruflichen Bildung
Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und sie betrifft uns in allen Bereichen. Die berufsbildenden Schulen arbeiten an der Umsetzung der Inklusion gemeinsam mit den Partnern der beruflichen Bildung, also den Betrieben, der Agentur für Arbeit bzw. der Jugendberufsagentur und den Trägereinrichtungen. Dafür ist es wichtig, sich gut zu vernetzen, bisherige Erfahrungen zu reflektieren und gemeinsame Perspektiven und Standards zu entwickeln. Dieser Aufgabe widmen sich am 28. November 120 Expertinnen und Experten aus berufsbildenden Schulen, Trägereinrichtungen und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) beim Kick-Off Meeting „Implementierung der Inklusion in der Beruflichen Bildung“.
Sandra Garbade, Geschäftsführerin des HIBB, begrüßte die Teilnehmenden: „Unser Ziel ist klar: Wir wollen eine inklusive Berufsbildung, die sicherstellt, dass Jugendliche und junge Erwachsene entsprechend ihrer individuellen Kompetenzen, ihres Potenzials und ihrer Bedürfnisse eine vollständige gesellschaftliche Teilhabe an beruflichen Bildungsangeboten erhalten. Das ist der Perspektivwechsel, der Inklusion so besonders macht: Menschen mit Handicap werden selbstbestimmte Partner.“
Die Schulen und beteiligten Institutionen bzw. Partner bauen auf ein gutes Fundament: Seit 2014 hat das HIBB die Inklusion in der beruflichen Bildung in der Berufsorientierung, Ausbildungsvorbereitung, Berufsqualifizierung und dualen Ausbildung an vielen Standorten erprobt. Aus dem fünfjährigen Projekt „dual & inklusiv“ gewannen sie wichtige Erkenntnisse. Seit 2018/2019 implementieren die HIBB-Zentrale und die Schulen die verlässliche, barrierefreie Beschulung junger Menschen mit Beeinträchtigungen an zukünftig allen berufsbildenden Schulen.
In Zukunft sollen möglichst alle berufsqualifizierenden Bildungsgänge Menschen mit und ohne Behinderungen gleichermaßen aufnehmen, wenn die erforderlichen Leistungsstandards erreicht werden. Menschen mit Behinderungen sollen Unterstützung erhalten, um den gewählten Bildungsgang erfolgreich absolvieren zu können. Beim Fachtag stehen deswegen zunächst folgende Themen im Mittelpunkt:
- Inklusion – was ist das?
- Inklusion: eine Leitungsaufgabe!
- Erfolgsfaktor Teamarbeit
- Arbeitsassistenz: was ist das und wie geht das?
- Individualisiertes Lernen und Inklusion; Das Bergsteigermodell – ein Beispiel
- Aufgabenstellungen – sprachlich optimiert!
Das aktuelle Projekt „Inklusion in der beruflichen Bildung“ hat u.a. zum Ziel, allen Jugendlichen, die einen Ausbildungsvertrag haben, den Besuch einer regulären Berufsschulklasse zu ermöglichen. Dieses Angebot besteht derzeit an zehn Schulen, ab Februar 2020 kommen weitere Standorte dazu. Arbeitsassistenten sind dabei wichtige personenzentrierte Unterstützungsangebote für die Jugendlichen und zugleich kompetente Ratgeber an den betrieblichen Lernorten. In der Unterrichtsentwicklung müssen nun geeignete pädagogische Settings gestaltet werden, die sowohl Aspekte von Classroommanagement als auch geeignete Ausgestaltungen von Prüfungen oder individuelle Nachteilsausgleiche einbeziehen.