HIBB appelliert an Betriebe in ausreichendem Umfang Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen
Das Hamburger Institut für Berufliche Bildung begrüßt die Bereitschaft der Hamburger Wirtschaft, auch in der aktuellen Pandemie betriebliche Ausbildungsplätze bereitzustellen. Die duale Ausbildung ist nicht nur ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Hamburg, sie eröffnet jungen Menschen auch wichtige Perspektiven für einen attraktiven und zukunftssicheren Weg in den Beruf. Eine gute Berufsorientierung der Jugendlichen ist eine der wichtigen Voraussetzungen dafür, dass sie diesen Weg in den Beruf gut vorbereitet gehen können. Dazu gehören auch Erfahrungen im betrieblichen Praktikum. Deswegen appelliert das HIBB an die Hamburger Wirtschaft, auch in der aktuellen Phase in ausreichendem Maße betriebliche Praktikumsplätze anzubieten.
Die Übergangszahlen der Hamburger Schulabgänger in Ausbildung zeigen, dass die durch den Senat getroffenen Maßnahmen zur Integration Jugendlicher in Ausbildung auch im Jahr 2020 gut gegriffen haben, obwohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ausbildungsmarkt erheblich waren. Während je nach zuständiger Kammer die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Hamburg durchschnittlich um rund 13 bis 15 Prozent zurückging, sank der Anteil der Hamburger Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die nach der 10. Klasse direkt in eine Ausbildung wechselten im Vergleich zum Vorjahr nur um 3,3 Prozent. Dies sind nur 109 Jugendliche, die im Vergleich zum Vorjahr weniger in Ausbildung gebracht wurden. Das ist angesichts der in der Corona-Pandemie erschwerten Ausbildungsplatzsuche ein gutes Ergebnis, da Schülerinnen und Schüler teilweise in andere Branchen umorientiert werden mussten und die Möglichkeit der Jugendlichen, mit Ausbildungsbetrieben in Kontakt treten zu können, deutlich eingeschränkt war. Es zeigt sich auch, dass die Berufsorientierungs-Teams (BO-Teams) an den Stadtteilschulen etabliert sind und aufgrund der systematischen Einbindung der Agentur für Arbeit und der berufsbildenden Schulen, diese BO-Teams gute individuelle Beratungsangebote auch in der Krisensituation machen konnten.
Noch schulpflichtige Jugendliche, die keinen gesicherten Anschluss in Ausbildung gefunden haben, werden in der dualisierten Ausbildungsvorbereitung (AvDual) gut auf ihrem Weg in eine Ausbildung begleitet. Auch hier hat sich das Übergangssystem bewährt und die Übergangszahlen waren entgegen dem deutlichen Abwärtstrend auf dem Ausbildungsmarkt erfreulich stabil (Übergänge in Ausbildung nach AvDual 2019: 43%; 2020: 42,7%). Das zeigt: Jugendliche erhalten gute Chancen auf Ausbildung, wenn sie sich im betrieblichen Praktikum erproben und beruflich orientieren können, individualisierte Unterrichtsangebote erhalten und durch betriebliche Integrationsbegleiter und die Jugendberufsagentur verlässlich auf ihrem Weg in Ausbildung begleitet werden.