Wir lernen und arbeiten zunehmend digital. Um Auszubildende fit für die digitale Arbeitswelt zu machen, entwickeln die Hamburger Berufsschulen innovative Bildungskonzepte in Kooperation mit Wissenschaftlern der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität unter der Projektleitung von Prof. Dr. Manuel Schulz.
Beim (Aus-) Bildungskongress der Bundeswehr stellten Lehrkräfte aus vier Schulen erste Ergebnisse vor. Die Projekte sollen Auszubildende darin fördern, die digitale Arbeits- und Lebenswelt mitzugestalten und kritisch-konstruktiv mit Technologien umzugehen.
Am Forschungsprojekt „Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt (KoDiA) – Ertüchtigung zur Digitalisierung“ beteiligen sich insgesamt sieben Hamburger Berufsschulen:
- Die Berufliche Schule Bautechnik (BS 08) möchte im Unterricht für die Maurer und Maurerinnen das digitale BIM (Building Information Modeling) fest integrieren. Die Azubis sollen sich so die Technologie für die Anfertigung einer digitalen dreidimensionalen Zeichnung (CAD) erschließen.
- Die Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg (BS 14) stärkt die digitale Kommunikation bei den Ausbildungsberufen Pharmakant/-in und Fachinformatiker/-in.
- Die Berufliche Schule für medizinische Fachberufe (BS 15) arbeitet für die angehenden zahnmedizinischen Fachangestellten am Aufbau einer virtuellen Zahnarztpraxis. Dabei geht es unter anderem darum, Patienten bei der Kariestherapie zu begleiten.
- Die Berufliche Schule für Medien und Kommunikation (BS 17) entwickelt für die Kaufleute für audiovisuelle Medien eine Social Media Simulation – und zwar aus der Perspektive des Unternehmers, des Anwenders und des Verbraucherschutzes.
Die Berufliche Schule Hamburg-Harburg (BS 18) erarbeitet für die Kaufleute für Büromanagement digitale Lehr- und Lernsituationen zum Thema „Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren“. Dabei kommen agile Projektmanagementmethoden zum Einsatz. - Die Berufliche Schule Farmsen • Medien • Technik (BS 19) integriert für den Ausbildungsberuf Gold- und Silberschmied/-in digitale Elemente in den Unterricht. Im Fokus steht die Präsentation von Handlungsprozessen und -produkten in sozialen Netzwerken und die digitale Dokumentation von Erfahrungs- und Expertenwissen.
- Die Berufliche Schule Holz, Farbe, Textil (BS 25) stärkt die Tischler/-innen im Umgang mit der Digitalisierung. Sei es im Bereich Lasergravur, also CAD/CAM Prozesse, beim Erstellen von Fertigungsdokumenten, im Marketing oder bei Wettbewerbsunterlagen.
Das Forschungsprojekt „KoDiA“ wird durch dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr gefördert. Das dtec.bw ist ein von den Universitäten der Bundeswehr Hamburg und München gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung. Die Mittel, mit dem das dtec.bw ausgestattet wurde, werden an beiden Universitäten der Bundeswehr zur Finanzierung von Forschungsprojekten und Projekten zum Wissens- und Technologietransfer eingesetzt.