Die duale Ausbildung in Schule und Betrieb findet europaweit Interesse. Eine Delegation des norwegischen Parlaments informierte sich in Hamburg über das deutsche Berufsbildungssystem.
Bildungssenator Ties Rabe begrüßte die skandinavischen Gäste im Phönixsaal des Hamburger Rathauses. „Wir sind in Hamburg der Meinung, dass Berufsbildung wichtig ist. Deshalb arbeiten wir daran, unser berufsbildendes System zu stärken“, so Rabe. Die duale Ausbildung sei ein wesentlicher Pfeiler, um Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Neben der dualen Ausbildung stellte der Senator auch die Hamburger Reformen für den Einstieg ins Berufsleben heraus: Dazu zählt, dass Berufsorientierung fester Bestandteil des Unterrichts ab Klassenstufe 8 ist. Auch die Gründung der Jugendberufsagentur, die junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben unterstützt, gehört dazu. Sollte der Übergang ins Berufsleben nach dem Schulabschluss nicht unmittelbar gelingen, bietet Hamburg Unterstützung in der Berufsvorbereitungsschule. In den AvDual-Klassen lernen junge Menschen in der Schule und absolvieren Praktika, um sich zu orientieren.
„Wir wollen aber auch die Spitzenschülerinnen und -schüler für die Ausbildung gewinnen“, sagte Rabe. Ein Angebot für leistungsstarke junge Menschen mit (Fach-)Abitur ist beispielsweise die studienintegrierende Ausbildung, also Ausbildung und Studium zugleich. Hamburg sei seine berufliche Bildung etwas wert. 720 Millionen Euro werden deshalb bis 2030 in die zeitgemäße Ausstattung und in Baumaßnahmen an den berufsbildenden Schulen geflossen sein.
Einen attraktiven Schulcampus lernten die Gäste aus Norwegen in Hamburg-Mitte kennen. Dort besuchten sie nach dem Auftakt im Rathaus die Berufliche Schule Anckelmannstraße. Im Austausch mit den Schulleitungen der Beruflichen Schule Anckelmannstraße sowie der Beruflichen Schule Energietechnik Altona ging es unter anderem um die Transformation im Berufsfeld Einzelhandel sowie um Erst- und Weiterbildung im Energiesektor. Wie praxisnah die berufsbildenden Schulen ausgerichtet sind, zeigte das gemeinsame Essen an der Beruflichen Schule Hotellerie, Gastronomie und Lebensmittelhandwerk – natürlich ausgerichtet durch die dortigen Auszubildenden.