06.02.2023

Neun berufsbildende Schulen sind „Klimaschule 2023 – 2024“. Insgesamt wurden in diesem Jahr 81 Hamburger Schulen mit dem Gütesiegel „Klimaschule 2023–2024“ ausgezeichnet.

Das Gütesiegel wird alle zwei Jahre neu an Schulen verliehen, die einen Klimaschutzplan erstellt und die darin verankerten pädagogischen und technischen Maßnahmen bereits umgesetzt haben. Das können von Schüler- und Lehrerschaft entwickelte Regeln, Initiativen und Projekte aller Art sein. Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack übergab die Auszeichnungen im Rahmen einer Feierstunde im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI).

„Die in diesem Jahr ausgezeichneten Schulen haben den Schutz des Klimas in ihr Leitbild aufgenommen und leben ihn täglich vor“, so Altenburg-Hack. „Sie haben die Herausforderung angenommen, ihre Schülerinnen und Schüler nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten auf unsere sich verändernde Welt vorzubereiten. Das beeindruckt mich sehr. Und darauf könnt ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, und Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, außerordentlich stolz sein.“

Die berufsbildenden Klimaschulen 2023/24
Die Berufliche Schule Chemie, Biologie, Pharmazie, Agrarwirtschaft (BS 06) hat Thermometer und Hinweise zum Energiesparen in allen Räumen installiert, ebenso einen virtuellen Kummerkasten zum Thema Klima- und Umweltschutz.

Die Berufliche Schule City Nord (BS 28) hat unter anderem mit Mülltrennung und Bewegungsmeldern für einen langfristig umweltfreundlicheren Schulalltag gesorgt und sammelt mit der Klimaschutz-Arbeitsgruppe laufend neue Ideen.

Die Berufliche Schule für Wirtschaft Hamburg-Eimsbüttel (BS 26) hat im vergangenen Jahr alle Leuchtstoffröhren durch LED-Leuchten ersetzt und hat ein Konzept zur laufenden Überprüfung des Stromverbrauchs, des Heiz- und Lüftungsverhaltens und Fensterdichtungen. Hierfür gibt es beispielsweise einen Raum- und Energiedienst in jeder Klasse.

In der Beruflichen Schule Hamburg-Harburg (BS 18) gibt es die Initiative „Sag No zu ToGo!“, die sich dafür einsetzt, Einwegbehälter in der Mensa zu reduzieren. Außerdem wurde dort die Schüler:innen-Firma Green Eighteens gegründet, die nachhaltige Produkte verkauft.

Die Berufliche Schule Hotellerie, Gastronomie und Lebensmittelhandwerk (BS 03) konnte unter anderem mit der Einführung von Pfandboxen, Trinkwasserspendern, BIO-Produkten und einem eigenen Weinberg sowie Kräutergarten überzeugen.

Die Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik Altona (BS 21) macht mit Aktionswochen, faire Pausen und spannenden Projekten auf den Klimaschutz aufmerksam und lädt zur Beteiligung der Schülerinnen und Schüler ein.

Weitere berufsbildende Klimaschulen 2023 – 2024 sind die Berufliche Schule für Sozialpädagogik – Anna-Warburg-Schule (BS 23), die Berufliche Schule Fahrzeugtechnik (BS 16) und die Fachschule für soziale Arbeit Alsterdorf (HEP).

Was sind Klimaschulen?

Seit 2010 gibt es in Hamburg Klimaschulen. Kern des Konzepts ist jeweils ein Plan, mit dessen Hilfe Klimaschutz systematisch und dauerhaft etabliert wird: In ihrem Klimaschutzplan legt eine Schule Ziele fest und zugleich Maßnahmen, um sie zu erreichen. Verabschiedet von der Schulkonferenz, steht der Klimaschutzplan auf einer breiten Basis. So werden die Klima-Kompetenzen der gesamten Schulgemeinschaft gestärkt und die CO2-Emissionen reduziert, die der Schulbetrieb verursacht.

Schulen müssen sich alle zwei Jahre erneut für die Auszeichnung als Klimaschule bewerben und dafür unter anderem darlegen, dass sie ihre Klimaschutzmaßnahmen auch umgesetzt haben. Das dafür zuständige Referat Umwelterziehung und Klimaschutz in Landesinstitut prüft die Bewerbungen, eine behördenübergreifende Fachkommission entscheidet über die Vergabe der Gütesiegel. Das LI berät auf dem Weg zur Klimaschule und organisiert das Bewerbungs- und Auswahlverfahren, begleitet von der Hamburger Klimaschutzstiftung. Deren Geschäftsführerin Heide Pusch sagt: „Wir unterstützen und qualifizieren mit dem Projekt ‚Klimaschule PLUS‘ Schulen, die zum ersten Mal Klimaschule werden wollen. Möglich ist das durch die gute Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut, der Schulbehörde und der Umweltbehörde.“

Vom Wissen zum Handeln

Konkretes Engagement für den Klimaschutz setzt Wissen über den Klimawandel voraus, aber Handeln ergibt sich nicht automatisch aus Wissen – es bedarf einer Aktivierung. Persönliche „Bedeutsamkeit“ spielt hier eine entscheidende Rolle. Menschen müssen verstehen, was der Klimawandel für alles, was sie schätzen, bedeutet, und dann das Vertrauen entwickeln, selbst etwas bewirken zu können. Dabei geht es nicht um Verzicht, sondern um Gewinn – für die Natur, für das Klima und damit für den Menschen. Schülerinnen und Schüler in den Klimaschulen lernen, was infolge des Klimawandels beispielweise in Hamburg passiert und welche Lösungsmöglichkeiten es für die Klimakrise gibt. Entscheidend ist für sie aber die Praxis, das selbstwirksame Handeln.

Rückfragen der Medien
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung
Landeskoordinator der Hamburger Klimaschulen
Björn von Kleist
Telefon 040 428842 342
E-Mail: bjoern.vonkleist@li-hamburg.de