Die BS18 hat beim Wettbewerb „fair@school“ von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes den 4. Platz unter 168 Schulen belegt. Eine Delegation der BS18 reiste für „fair@school“ nach Berlin zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Alles begann mit zwei aufmerksamen Schülerinnen, die ein rassistisches Schminkbuch für Faschingsfeste in Kindertageseinrichtungen in der Mediathek der BS18 fanden. Es folgte ein Projekttag zum Umgang mit diskriminierender Literatur, in dem Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der damaligen Leitung der Mediathek die Idee eines neuen Gremiums entwickelten: dem Vielfaltsrat.
Es sollte möglichst unterschiedliche Perspektiven in Fragen von Diskriminierung an der Schule beleuchten. So entstand der Vielfaltsrat, der sich aus Schulsprecherinnen und Schulsprechern, dem Beratungsteam, Expertinnen und Experten aus der Schülerschaft, den Verbindungslehrerinnen und Lehrern, der Schulleitung sowie der Diversity-Koordinatorin und dem Schulsozialarbeiter zusammensetzt.
Die aktuelle Leiterin der Mediathek spielte eine tragende Rolle in der fachlichen Vernetzung mit anderen Bibliotheken. Katharina Jurgeleit stieß bei ihren Recherchen auf kein einziges Konzept zum Umgang mit diskriminierender Literatur, sondern lediglich auf die Praxis, Neuauflagen von Büchern mit rassistischen Bezeichnungen anzuschaffen.
Der Vielfaltsrat entwickelte ein umfassendes Konzept mit zwei Stufen: Es gibt bei jeder überprüften Meldung einen roten Warnsticker, der abgewandelt auch im digitalen Katalog erscheint. Bei schwerwiegenden Fällen ist das Medium nicht ausleihbar und wird in einem gesonderten Regal gelagert und kann weiterhin eingesehen werden. So bleiben Rassismus und andere Diskriminierungskategorien nachweisbar. Niemand muss mehr ohne Vorwarnung eine verletzende Erfahrung in einem geschützten Bildungsraum wie der Schulmediathek machen.
Nach den Sommerferien setzt das Team die Arbeit fort. Alle Nutzerinnen und Nutzer der Mediathek dürfen Medien zur Prüfung geben, die aus ihrer Sicht diskriminierende Inhalte aufweisen. Ein Team prüft die Meldung und informiert auf Wunsch die Tippgeberinnen und -geber über die Entscheidung.
Für diese Idee hat die BS18 beim Wettbewerb „fair@school“ von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes den 4. Platz unter 168 Schulen belegt. Sie sind damit zwar nicht auf dem sinnbildlichen Treppchen gelandet, doch Ferda Ataman, die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung, betonte wie knapp die Entscheidung war und wie wichtig besonders das Engagement beruflicher Schulen gegen Rassismus ist.
Außerdem konnte die BS18 Kontakt zu der Theatergruppe A.N.D.ers der Hohen Landesschule Hanau knüpfen. Mit ihrem Stück gegen Alltagsrassismus, Intoleranz und für Vielfalt setzen sie nach dem rassistischen Anschlag in Hanau 2020 ein Zeichen und kommen die BS18 damit hoffentlich im nächsten Semester im Göhlbachtal besuchen. Sie jubelten also gemeinsam mit den anderen fantastischen Projekten für mehr Diversität, Solidarität und Zusammenhalt!
Mehr Informationen über „Fair @ School“ gibt es hier.