Hamburger Übergangsmanagement ist eine echte Erfolgsstory: Mehr Hamburger Schulabgänger beginnen eine Ausbildung

Im zehnten Jahr und Dank mehrerer Schulreformen sind so viele Jugendliche wie noch nie zuvor direkt nach Klasse 10 von der Stadtteilschule in eine Berufsausbildung übergegangen: 1.897 von 4.281 Schulabgängerinnen und Schulabgängern haben unmittelbar eine Ausbildung aufgenommen. Das sind 44,3 Prozent der Abgänger, ein bisheriger Spitzenwert.

Seit zehn Jahren gilt in Hamburg nach Klasse 10: „Niemand darf durch das soziale Netz fallen, niemand wird allein gelassen.“ Konkret heißt das: Die Schulen und die Mitarbeitenden der Jugendberufsagentur begleiten Schulabgängerinnen und -abgänger eng und analysieren den Verbleib aller Jugendlichen nach Klasse 10 sorgfältig, vermitteln im Zweifel Ausbildungsplätze oder eine Ausbildungsvorbereitung. Im zehnten Jahr und Dank mehrerer Schulreformen sind so viele Jugendliche wie noch nie zuvor direkt nach Klasse 10 von der Stadtteilschule in eine Berufsausbildung übergegangen: 1.897 von 4.281 Schulabgängerinnen und Schulabgängern haben unmittelbar eine Ausbildung aufgenommen. Das sind 44,3 Prozent der Abgänger, ein bisheriger Spitzenwert.

Grund dafür ist vor allem das neue Schulfach „Berufs- und Studienorientierung“ in den Stadtteilschulen, mit dem die jungen Menschen auf den Übergang in eine Ausbildung vorbereitet werden. Viele Jugendliche, die direkt nach der Schule keinen Ausbildungsplatz gefunden haben und noch schulpflichtig sind, können Dank der Ausbildungsvorbereitung (AvDual) in den Berufsbildenden Schulen spätestens nach einem Jahr in den Beruf wechseln: In diesem Jahr schafften rund 58 Prozent auf diese Weise im zweiten Anlauf (absolut 1.213) den Übergang in Ausbildung oder Beschäftigung. 2022 waren es rund 55 Prozent (1.245) und 2021 noch 52 Prozent (1.161) der Abgängerinnen und Abgänger.

Ties Rabe, Senator der Behörde für Schule und Berufsbildung: „Nach 10 Jahren wissen wir: Das Hamburger Übergangsmanagement nach Klasse 10 ist eine echte Erfolgsstory! Im zehnten Jahr haben erfreulich viele Jugendliche Dank des neuen Schulfachs „Berufs- und Studienorientierung“ direkt im Anschluss an Klasse 10 eine Ausbildung begonnen. Und rund die Hälfte derjenigen Jugendlichen, die es direkt nach der Schule nicht in die Ausbildung geschafft haben, schafft dies Dank der Ausbildungsvorbereitung in den berufsbildenden Schulen ein Jahr später. Rund zwei Drittel aller Hamburger Schulabgänger haben dadurch ein Jahr nach dem Schulabschluss einen Ausbildungsplatz. Dieser schöne Erfolg ist auch dem großen Engagement der Lehrkräfte an den allgemein- und berufsbildenden Schulen, den Mentorinnen und Mentoren sowie den Beraterinnen und Beratern der Jugendberufsagentur zu verdanken. Auch den Hamburger Betrieben gebührt ein großer Dank: Jahr für Jahr schaffen sie Kapazitäten für Praktika, die jungen Menschen bei der Berufswahl entscheidend weiterhelfen.“

Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg richtet sich direkt an die Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschulen, die sich in den Klassen 8 bis 10 volle drei Jahre auf spannende Beruf einlassen können: „Es gibt sehr viele spannende Ausbildungsberufe in Hamburg, die Ihr während der Schulzeit entdecken könnt. Ob im Hafen, im Hotel oder im Krankenhaus, der Polizei, Handwerk oder Luftfahrt, die Hamburger Wirtschaft bildet in praktisch allen Ausbildungsberufen aus, die Ihr vorab auch digital erleben könnt. TikTok oder YouTube vermitteln aus der Perspektive der Jugendlichen locker viele Ausbildungsthemen, die neugierig und Lust auf Ausbildung machen. Richtig spannend wird es dann im betrieblichen Praktikum, wo Du Dich einbringen und ausprobieren kannst. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater an Deiner Schule stehen volle drei Jahre an Deiner Seite und helfen Dir dabei, dass Du Deinen Traumstart in Deinen Traumberuf hinlegst!“. Die persönliche Berufsberatung steht den Schülerinnen und Schüler natürlich auch in den AV-Dual-Klassen und der Oberstufen zur Verfügung. „Um einen bestmöglichen Berufseinstieg für Jede und Jeden zu realisieren“, ergänzt Fock.

44,3 Prozent (absolut 1.897) der 4.281 Schulabgängerinnen und -abgänger aus den Stadtteilschulen ist der direkte Übergang von Klasse 10 in die Ausbildung gelungen – ein bisheriger Spitzenwert. 2012 betrug die Übergangsquote in Ausbildung nur ca. 25 Prozent und stieg dann in den folgenden Jahren auf durchschnittlich 40 bis 41 Prozent. Mit dem neuen Spitzenwert setzt sich die Steigerung der vergangenen zwei Jahre fort (2022: 40,8%, 2021: 41,0 Prozent, 2020: 38,2 Prozent.

Insbesondere die Ausbildung in einem Betrieb ist attraktiv und wird genutzt. Im Vergleich zu den Vorjahren begannen deutlich mehr Abgängerinnen und Abgänger aus den Stadtteilschulen eine duale Berufsausbildung: 2023 waren das 1.404 (32,8%), 2022 noch 1.166 (28,2%), 2021 1.119 (27,1%) und 2020 1.048 (24,5%). Viele andere Jugendliche wählten einen Ausbildungsberuf, der ausschließlich in der Berufsfachschule gelernt werden kann, beispielsweise „Sozialpädagogische Assistenz“ oder eine Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen.

Wer im Vorjahr nicht direkt nach Klasse 10 einen Ausbildungsplatz gefunden hatte und noch schulpflichtig war, konnte nach der Ausbildungsvorbereitung (AvDual) im zweiten Anlauf erfolgreich werden. Diesen Weg in Ausbildung schafften in diesem Jahr 48,7 Prozent der Abgängerinnen und Abgänger aus AvDual (absolut 1.023), weitere 9,1 Prozent gingen in Beschäftigung über. Von den insgesamt 4.672 Abgängerinnen und Abgängern nach Klasse 10 im Jahr 2022 begannen damit spätestens nach einem Jahr rund zwei Drittel aller Schulabgänger ihre Berufsausbildung.

Frühe berufliche Orientierung für einen reibungslosen Start in den Traumberuf
Im Schulfach „Berufsorientierung“ lernen die Jugendlichen an den Stadtteilschulen zwischen Klasse 8 und 10 ihre Interessen und Stärken kennen, Bewerbungen zu schreiben, sich auf dem Ausbildungsmarkt zu orientieren und sich in Berufspraktika auszuprobieren. Zusätzliche Beratungen in Kooperation mit der Jugendberufsagentur (JBA) an den Schulen sind dabei eine wichtige Unterstützung. So entwickeln die jungen Menschen bereits frühzeitig berufliche Perspektiven, reflektieren betriebliche Praktika, schreiben Bewerbungen und planen ihre nächsten Schritte. Zusätzlich gibt es seit dem Schuljahr 2020/2021 Praxisklassen in der Jahrgangsstufe 10 in denen die Schülerinnen und Schüler berufliche Erfahrungen durch das Lernen in Schule und Betrieb sammeln und dabei durch Mentoren der Berufseinstiegsbegleitung unterstützt werden.

Lückenlose Begleitung nach Klasse 10
Die Schulen und die Mitarbeitenden der Jugendberufsagentur begleiten Schulabgängerinnen und -abgänger eng und analysieren den Verbleib aller Jugendlichen nach Klasse 10 sorgfältig. So kann niemand durch das soziale Netz fallen, es wird zudem niemand allein gelassen. Angesichts der knapp 10.000 jungen Menschen in der Klassenstufe 10 an Stadtteilschulen, ReBBZ (ehemals Förderschulen) sowie privaten Schulen ist es eine große Leistung der Behörden, den weiteren Weg aller Schülerinnen und Schüler zu prüfen und in ungeklärten Fällen genau nachzufragen. In diesem Jahr blieben lediglich drei Verbleibe, davon zwei Verbleibe aus den Stadtteilschulen bis zum Stichtag 30. September 2023 ungeklärt. Hier wurde ein Absentismusverfahren eingeleitet. Bis 2012 war in der Regel der Verbleib von über 1.500 jungen Menschen unbekannt.

 

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