Rund 120 Mio. Euro für Berufliche Hochschule Hamburg (BHH), zwei Berufsbildende Schulen, Sporthallen und Azubi-Wohnheim
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Schulsenatorin Ksenija Bekeris und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel feierten im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und Vertretungen der Hochschule und der Schulen nach nur sechs Monaten Bauzeit das Richtfest für den Bildungscampus Ausschläger Weg. Zwei berufsbildende Schulen sowie die Berufliche Hochschule Hamburg (BHH) erhalten auf dem Gelände im Stadtteil Borgfelde einen neuen Standort. Ebenso geplant sind zwei Sporthallen, ein Audimax, eine Bibliothek, eine Mensa sowie in einem weiteren Bauabschnitt ein Wohnheim für Auszubildende. Die Stadt Hamburg investiert rund 120 Millionen Euro in den Gebäudekomplex, die Fertigstellung der Gebäude ist für Mitte 2026 vorgesehen. Insgesamt werden am neuen Bildungscampus Ausschläger Weg rund 3.900 junge Menschen lernen. Im Auftrag des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung errichtet der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb SBH | Schulbau Hamburg die Campusanlage.
Aus der Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz: „Hamburg ist vorbildlich in der beruflichen Bildung, nirgendwo klappt der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung so gut wie hier, ganz besonders ausgeprägt durch die Jugendberufsagenturen. Mit diesem Campus aus Berufsschulen und Beruflicher Hochschule gelingt es, die Berufsausbildung als etwas Wertvolles und Wichtiges hochzuhalten. An welchen Orten in Deutschland findet man schon neu gebaute Berufsschulen, die architektonisch mit Hochschulen mithalten können? Denn hier findet etwas ganz Wichtiges statt, die Berufsausbildung. Dieses Bauprojekt ist ein Ausdruck der Wertschätzung gegenüber den Auszubildenden und Berufsschülern. Hamburg hat aus den berufsbildenden Schulen heraus und direkt verknüpft mit der Berufsausbildung eine eigene berufliche Hochschule weiterentwickelt. Das ist eine Innovation und beinhaltet wichtige Botschaften: Die Berufsausbildung spielt eine zentrale Rolle in Deutschland. Es gibt für die vielen, die lieber eine Berufsausbildung machen, die Möglichkeit zusätzlich zu studieren. Das Studium ist für sie eine ergänzende Perspektive, Berufsausbildung und verbundenes Studium profitieren voneinander. Mit dem Umzug in dieses neue Gebäude wird die Hochschule noch einen zusätzlichen Schwung bekommen, weil sie dann nach außen sichtbar ist. Die Architektur zeigt die Bedeutung der Institution.“
Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Seit 2011 hat der Senat fünf Milliarden Euro in den Schulbau investiert. Hamburg setzt damit eines der größten Schulbauprogramme in Deutschland um. Gute Bildung braucht gute Räume. Das gilt auch für die berufliche Bildung. Wir wollen allen Jugendlichen in Hamburg einen erfolgreichen Start ins Berufsleben ermöglichen. Der Campus am Ausschläger Weg bietet modernste Räume für den Berufsschulunterricht und das Studium. Die Gebäude erfüllen hohe Nachhaltigkeitsstandards und schaffen ein optimales Lernumfeld für fast 4.000 Auszubildende und Studierende.“
Bildungssenatorin Ksenija Bekeris: „Am 8. Juli 2024, vor gerade mal etwas mehr als 200 Tagen, haben fast alle, die auch heute hier sind, der feierlichen Grundsteinlegung für den Bildungscampus Ausschläger Weg beigewohnt. In erstaunlich kurzer Zeit ist dieser Rohbau entstanden, so dass wir heute Richtfest feiern können – und das mit einem besonderen Gast, mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Das hat auch einen besonderen Grund: Olaf Scholz hat am 6. März 2018, damals noch als Erster Bürgermeister Hamburgs, in seiner letzten Senatssitzung den Beschluss zur Gründung der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) herbeigeführt und direkt danach in der Landespressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt mit den Worten: ‚Es geht nun um die nächste ganz große Innovation, indem wir die Berufsausbildung attraktiv machen für die Zukunft.‘ Ich freue mich daher sehr den Bundeskanzler hier im Namen aller Beteiligten und Anwesenden begrüßen zur dürfen, um der BHH und den beiden Berufsbildenden Schulen eine dauerhafte Heimat geben zu können.“
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Der Hamburger Senat bekennt sich ohne Wenn und Aber zum Bildungsbau. Dafür ist der Bildungscampus Ausschläger Weg ein starkes Beispiel. Wir nehmen eine Menge Geld in die Hand und ermöglichen so überall in der Stadt neue Lernorte. Bis in die 2030er Jahre hinein wird sich das Hamburger Schulbauprogramm auf insgesamt rund zehn Milliarden Euro summieren. Die berufsbildenden Schulen sowie der Hochschulbau und die Sportimmobilien sind Teil dieses umfassenden Engagements. Diese Erfolgsgeschichte werden wir in den nächsten Jahren konsequent weiterschreiben. Mit Schulbau Hamburg haben wir dafür einen erfahrenen städtischen Partner an unserer Seite.“
Dr. Sandra Garbade, Geschäftsführerin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung: „Ich freue mich sehr, dass auf dem neuen Campus künftig zwei unserer berufsbildenden Schulen und die Berufliche Hochschule Hamburg einen gemeinsamen modernen Bildungsstandort finden. Die bisher auf mehrere Häuser verteilte Berufliche Schule für Logistik, Schifffahrt und Touristik kann hier räumlich zusammenwachsen. Zudem werden die Kapazitäten der Beruflichen Schule Burgstraße für die Generalistische Pflegeausbildung künftig unter den modernen Ausstattungsstandards mit Skillslab hier am Ausschläger Weg weiter ausgebaut. Der Campus stärkt wertvolle Kooperationen und schafft weitere Synergien für eine leistungsstarke berufliche Bildung, auch im Austausch mit den anderen Schulen in direkter Nachbarschaft! Dieser Campus wird zu einem Aushängeschild für kooperative Bildungsstandorte, die berufliche und akademische Bildung systematisch verbinden.“
Prof. Dr. Insa Sjurts, Präsidentin der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH): „Heute ist ein großer Tag für die Berufliche Hochschule Hamburg. Mit dem Richtefest des neuen Campus blicken wir in eine erfolgsversprechende Zukunft unserer noch jungen Hochschule. Viele Studierende werden hier eine akademische Ausbildung in modernsten Lehrräumen erhalten und sogar wohnen, essen und Sportangebote nutzen können. Ein Campus zusammen mit den berufsbildenden Schulen wird zu einem noch stärkeren Gemeinschaftsgefühl und Austausch zwischen den jungen Menschen führen. Wir freuen uns sehr auf die neuen Lehr- und Forschungsmöglichkeiten und danken der Stadt Hamburg für diese Investition in die Zukunft der Bildung.“
Mandy Herrmann, Sprecherin der Geschäftsführung von SBH | Schulbau Hamburg: „Der Bau von guten Räumen für die berufliche Bildung ist ein wichtiger Bestandteil des Hamburger Schulbauprogramms. Hier am Ausschläger Weg entsteht durch die gute Zusammenarbeit aller Partner ein besonderer Campus zum Lernen, Studieren und Wohnen mit einer gelungenen Architektur.“
Hintergrund
Zwei berufsbildende Schulen sowie die Berufliche Hochschule Hamburg (BHH) erhalten auf dem Gelände im Stadtteil Borgfelde eine neue Heimat. Ebenso geplant sind zwei Einfeld-Sporthallen, ein Audimax, eine Bibliothek, eine Mensa sowie in einem weiteren Bauabschnitt ein Wohnheim für Auszubildende. Die Stadt Hamburg investiert rund 120 Millionen Euro in den Standort, die Fertigstellung der Gebäude ist für 2026 in mehreren Bauabschnitten vorgesehen. Im Auftrag des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB) errichtet der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb SBH | Schulbau Hamburg den Campus.
Der 1. Bauabschnitt
Der gestalterisch hervorgehobene Sockelbereich bildet die Verbindung der Gebäudeteile und beinhaltet unter anderem ein Foyer, zwei Einfeld-Sporthallen, ein Audimax und eine Bibliothek. In den oberen Geschossen ermöglichen je 500 Quadratmeter große Kompartments in innovativen Räumen modernen und praxisnahen Unterricht. Der Schul- und Hochschulbetrieb erfolgt in offenen Lernwelten sowie in einem Selbstlernzentrum und mehreren Seminarräume. Die Verwaltungen und Bereiche für das Lehrpersonal der beiden Bildungseinrichtungen sind ebenfalls im Gebäude angesiedelt.
Der 2. Bauabschnitt
Im zweiten Bauabschnitt entsteht ein separates Gebäude (Mensa + Berufliche Schule BS 12) mit einer offenen Eingangshalle, einer Mensa mit Produktionsküche und Nebenräumen. Die Räumlichkeiten der BS 12 erstrecken sich über das 1. bis 4. Obergeschoss und werden über ein zentrales Treppenhaus erschlossen. Im 1. Obergeschoss sind die Verwaltungsräume der Berufsschule sowie ein Kompartment mit Praxisräumen und Simulationslaboren geplant. Die weiteren Obergeschosse bieten jeweils Platz für drei Kompartments verschiedener Größe. Die beiden Wohngebäude des Azubiwohnens im Nord-Westen sollen insgesamt rund 180 Auszubildenden Platz bieten. Die Eingänge der Azubiwohnungen werden über den Campus erreicht. Das Azubiwohnen ist über ein Erbpacht-Verfahren an einen Investor und Betreiber vergeben worden.
Die Außenanlagen
Die grünbelassenen Außenanlagen verbinden die einzelnen Gebäude miteinander und werden auch für die Nachbarschaft einen lebendigen Bildungsraum schaffen. Der Campus wird nach DGNB-Gold zertifiziert. Das Hauptgebäude hat die Vorzertifizierung bereits erhalten. In diesem Zusammenhang sind strenge Auflagen für den Klima- und Naturschutz und die Barrierefreiheit einzuhalten. Dadurch werden die Gebäude mit mindestens 30 Prozent Recyclingbeton ausgeführt. Durch eine besondere Gestaltung des Lebensraums im Außenbereich wird zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt beigetragen. Die begrünten Dachflächen tragen zur Verbesserung des Mikroklimas und der Luftqualität bei und werden mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Durch eine sorgfältige Pflanzenauswahl und Strukturelemente zur Herstellung vielfältiger Lebensräume wird eine langfristige Biodiversitätsstrategie umgesetzt. Zum Schutz der vorhandenen Baumstrukturen wurden Baumschutzzäune, sowie Sensoren im Boden zum Monitoring der Bodenfeuchte integriert. Regelmäßige Begehungen durch Fachpersonal begleiten die Prozesse.
Hintergrund
Zur Vorbereitung des Campus-Neubaus wurden die Bestandsgebäude 2022 zurückgebaut. Der Neubau des Hauptgebäudes startete im Herbst 2023, die Beteiligten haben im Sommer 2024 die Grundsteinlegung gefeiert. Die Realisierung der Neubauten erfolgt durch einen Generalunternehmer. Die Übergabe des 2. Bauabschnitts – der Mensa und der BS 12 – soll im Spätsommer 2026 erfolgen.
Berufliche Hochschule Hamburg (BHH): https://bhh.hamburg.de/
Berufliche Schule Logistik Schifffahrt Touristik (BS 09): https://bs09.hamburg.de/
Berufliche Schule Burgstraße (BS12): www.berufliche-schule-burgstrasse.de/
SBH | Schulbau Hamburg: www.schulbau.hamburg/
Fotos des Richtfests können bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden: pressestelle@bsb.hamburg.de
Rückfragen der Medien
Behörde für Schule und Berufsbildung
Peter Albrecht | Pressesprecher
Telefon: 040 428 63 2003
E-Mail: pressestelle@bsb.hamburg.de
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