Handelskammer Hamburg und Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) vereinbaren Zusammenarbeit bei internationalen Projekten.
Das Interesse aus dem Ausland am deutschen System der dualen Berufsausbildung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und für deutsche Auszubildende gibt es immer mehr Möglichkeiten, einen Teil ihrer Ausbildung oder ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Beides betrifft die berufsschulische und die betriebliche Ausbildung gleichermaßen. Handelskammer und HIBB haben deshalb vereinbart, in internationalen Projekten künftig enger zu kooperieren.
Die Zusammenarbeit umfasst die Förderung der internationalen Mobilität durch Praktika und Auslandsaufenthalte, Ausbildungsangebote in Hamburg für Jugendliche aus dem Ausland und die Beratung bei der Entwicklung dualer Ausbildungen im Ausland.
Ties Rabe, Senator für Schule und Berufsbildung: „Beide Partner verfügen in ihren jeweiligen Handlungsfeldern und Zuständigkeiten über hohe Kompetenz und langjährige Erfahrung in internationalen Belangen in der Berufsbildung. Indem wir diese Kompetenzen und Ressourcen in internationalen Projekten sinnvoll aufeinander abstimmen, schaffen wir wertvolle Synergien. Davon profitieren unsere Auszubildenden in Hamburg und die ausländischen Projektpartner gleichermaßen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt weiter zu verbessern und unsere Partnerländer dabei zu unterstützen, die Jugendarbeitslosigkeit deutlich zu senken. Die Hamburger Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schulen wollen wir optimal auf einen internationalen Arbeitsmarkt vorbereiten und den Bedarf an qualifizierten Fachkräften decken.“
Prof. Hans Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer: „Die Stärke der dualen Berufsausbildung ist die Kombination der beiden Lernorte Betrieb und Berufsschule. Für unsere ausländischen Gäste und Partner ist die Kooperation von staatlichen Schulen, Unternehmen und Kammern in der Organisation der Berufsbildung Neuland, das wir in der Zusammenarbeit mit dem HIBB sehr viel überzeugender vermitteln können.“
Das HIBB unterhält derzeit Kooperationen für internationale Mobilität mit 25 europäischen Ländern, mit Russland und elf außereuropäischen Partnerländern. Ausbildungsangebote für Jugendliche aus europäischen und außereuropäischen Ländern erfolgen im Rahmen des Bundesprogramms MobiPro derzeit mit Portugal, Spanien, Italien und Bulgarien. Seit August 2013 werden beispielsweise 15 junge Auszubildende aus Spanien und Portugal im Rahmen ihrer dualen Ausbildung in Hamburger Gastronomiebetrieben und an der Staatlichen Gewerbeschule Gastronomie und Ernährung ausgebildet. In einer Kooperation mit der Handelskammer Barcelona hat die Handelskammer Hamburg im vergangenen Herbst fünf jungen Katalanen zu Ausbildungsplätzen in Hamburger Unternehmen verholfen; eine zweite Gruppe wird für das neue Ausbildungsjahr ab Herbst 2014 erwartet.
Im vergangenen Jahr informierten sich beim HIBB und in der Handelskammer rund 30 ausländische Delegationen über die Funktionsweise der dualen Berufsausbildung. Sie wird zunehmend als geeignetes Instrument für die effektive Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt wahrgenommen. Daraus kann in den Nachfrageländern Interesse an der Einführung vergleichbarer, an die jeweiligen Länder angepasster Ausbildungssysteme oder an einzelnen Elementen des dualen Systems entstehen. Hier sollen die Aktivitäten künftig ebenso gebündelt werden.
Zur Umsetzung der Kooperation wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingesetzt, in der künftig die internationalen Aktivitäten des HIBB und der Handelskammer abgestimmt und gemeinsame Projektvorschläge erarbeitet werden sollen.
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