Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist stabil. Deutlicher Anstieg in Erziehungs- und Pflegeberufen.
Senator Rabe: „Besonders erfreulich ist, dass es in den letzten 5 Jahren gelungen ist, den Anteil der Schulabbrecher auf einen Rekordwert von nur noch 4,8% deutlich zu reduzieren. Vor 10 Jahren lag ihr Anteil noch bei 11.3%. Ein erheblicher Anteil der Schulabbrecher schafft den Schulabschluss später im zweiten Anlauf im berufsbildenden System.“
Die Zahlen im berufsbildenden Bereich
An den 44 staatlichen und 20 nicht-staatlichen berufsbildenden Schulen in Hamburg werden insgesamt 53.432 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. 15.721 Ausbildungsanfänger beginnen im Schuljahr 2014/15 in Hamburg ihre Berufsausbildung dual in Betrieb und Berufsschule oder schulisch an vollqualifizierenden Berufsfachschulen. Weitere 276 Jugendliche erhalten in der Berufsqualifizierung im Hamburger Ausbildungsmodell einen direkten Einstieg in die duale Ausbildung. Das sind 298 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge mehr als im Vorjahr, davon allein rund 200 in Pflegeberufen. Damit konnten die leicht rückläufigen neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Bereich der Handelskammer Hamburg mehr als kompensiert werden.
Höhere Bildungsabschlüsse erreichen
Viele Schülerinnen und Schüler erwerben an berufsbildenden Schulen nächst höhere Schulabschlüsse. Mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler erlangen an berufsbildenden Schulen jährlich ihre (Fach)Hochschulzugangsberechtigung. Im Schuljahr 2013/14 haben 18.239 Schülerinnen und Schüler die Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen absolviert und ein Abschlusszeugnis erworben.
Insgesamt erlangten an den berufsbildenden Schulen:
• 477 zusätzlich einen ersten allgemeinen Schulabschluss,
• 1.798 zusätzlich einen mittleren Schulabschluss,
• 393 zusätzlich den schulischen Teil der Fachhochschulreife,
• 1.407 zusätzlich eine Fachhochschulreife sowie
• 647 zusätzlich die allgemeine bzw. fachgebundene Hochschulreife.
Im Rahmen ihrer Berufsausbildung oder Weiterbildung erwarben davon 131 Schülerinnen und Schüler einen zusätzlichen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss, 1.122 einen zusätzlichen mittleren Schulabschluss, sowie 655 eine zusätzliche Fachhochschulreife erlangt.
Mehr Auszubildende mit Abitur
Der Hamburger Ausbildungsmarkt ist attraktiv für Abiturientinnen und Abiturienten und er bietet gleichermaßen gute Chancen für Jugendliche mit einem ersten allgemeinbildenden Abschluss. Der Anteil der Ausbildungsanfänger mit Abitur oder Fachhochschulreife (FHR) steigt seit dem Vorjahr um weitere 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 38,4 Prozent während deren Anteil mit einem mittleren Schulabschluss auf 32,9 Prozent (minus 1,5) sinkt. Erfreulicherweise steigt der Anteil der Ausbildungsanfänger mit einem ersten Schulabschluss leicht um 1 Prozentpunkt auf 24,6 Prozent (ohne Schulabschluss 2,8 Prozent, sonstige Abschlüsse 1,3 Prozent).
Das Durchschnittsalter der Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger in der Berufsschule liegt mit 20,6 Jahren leicht über dem Durchschnitt des letzten Jahres (20,4). Dabei beträgt der Anteil der 15 bis 17 Jährigen rund 17 Prozent, der 18 bis 20 Jährigen rund 43 Prozent und der 21 bis 24 Jährigen ca. 24 Prozent.
Der Ausbildungsmarkt ist insbesondere für junge Menschen aus umliegenden Bundesländern mit höheren Bildungsabschlüssen attraktiv: Rund 52 Prozent der Ausbildungsanfänger mit Abitur oder Fachhochschulreife kommen aus anderen Bundesländern, während 81 Prozent der Ausbildungsanfänger ohne Schulabschluss und 75 Prozent der Anfänger mit erstem Schulabschluss zuvor eine Hamburger Schule besucht haben.
Insgesamt haben 58 Prozent der Ausbildungsanfänger ihren Schulabschluss in Hamburg erworben und 42 Prozent kommen aus anderen Bundesländern, davon mehrheitlich ca. 17 Prozent aus Schleswig-Holstein und rund 15 Prozent aus Niedersachsen.
Mehr als 76 Prozent in beruflicher Ausbildung
Im Bundesvergleich verzeichnet Hamburg seit 2005 mit plus 18,4 Prozent die größte anteilige Steigerung der Schülerzahlen im Sektor „Berufsausbildung“ und damit verbunden den stärksten Abbau der Schülerzahlen im Übergangsbereich (minus 57,8 Prozent) aller westlicher Bundesländer (Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2014, BIBB). Im Einzelnen besuchen im Schuljahr 2014/15 76,1 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Berufsschule, vollqualifizierende Berufsfachschule oder die Berufsqualifizierung (38.976) und können auf diesem Weg eine Berufsausbildung erwerben. 7,6 Prozent (3.897) besuchen im Schuljahr 2014/15 eine Einrichtung zur Integration in Ausbildung (Zahlen im Detail siehe Tabelle)
In den vergangenen sieben Jahren stieg die Schülerzahl in den Bildungsangeboten für junge zugewanderte Migrantinnen und Migranten deutlich um mehr als das 4-fache von 255 in 2007/08 (davon 89 ohne gesicherten Aufenthaltsstatus) auf 840 im Schuljahr 2013/14 (davon 562 ohne gesicherten Aufenthaltsstatus) auf jetzt 1.120 (davon 768 ohne gesicherten Aufenthaltsstatus).
5,2 Prozent besuchen eine Schulform zum Erwerb einer (Fach-) Hochschulzugangsberechtigung (Höhere Handelsschule, Höhere Technikschule für Informations-, Metall- und Elektrotechnik, Berufliches Gymnasium). Die im Schuljahr 2014/15 neu gestartete Höhere Technikschule wurde gut angenommen und ist an zwei Schulstandorten mit jeweils zwei Klassen gestartet. 2,1 Prozent besuchen eine Schulform zum Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung nach einer Berufsausbildung (Berufsoberschule, Fachoberschule).
Weitere 8,9 Prozent (4.580) erwerben in einer Fachschule nach dem ersten Berufsabschluss eine höhere berufliche Qualifikation. Damit ist der Trend zur beruflichen Weiterbildung im Vorjahresvergleich nochmals leicht gestiegen (plus 0,5 Prozent).
Deutlicher Anstieg in Erziehungs- und Pflegeberufen
Die Zahl der Ausbildungsanfänger in der Pflege und im Erziehungs- und Kinderbetreuungsbereich ist abermals gestiegen. 1.110 zukünftige Erzieherinnen und Erzieher und 106 zukünftige Heilerzieherinnen und Heilerzieher beginnen ihre Ausbildung an den Hamburger Fachschulen. Gut angenommen wird insbesondere die berufsbegleitende Weiterbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher. Hier steigen die Anfängerzahlen um rund 40 auf jetzt 282. Unterstützt wird dies durch eine gemeinsame Initiative Sozialbehörde und Schulbehörde mit den Trägern der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen. Die Zahl der Ausbildungsanfänger für Sozialpädagogische Assistenz ist um knapp 30 auf jetzt 714 gestiegen. In den Pflegeberufen (Altenpflege, Gesundheits- und Pflegeassistenz sowie Haus und Familienpflege) steigt die Zahl der Ausbildungsanfänger deutlich um 36 Prozent auf jetzt 804 Anfängerinnen und Anfänger.
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