Gute Qualifikation von Kita-Fachkräften, eine neue Schule und mehr: Die berufsbildenden Schulen starten mit Neuerungen ins Schuljahr 2025/26.
Rund 45.570 Schülerinnen und Schüler und 2.380 Lehrkräfte (Planstellen) sind an den 29 staatlichen berufsbildenden Schulen in das neue Schuljahr gestartet. Mit dabei: mehr als 1.300 angehende Fachkräfte in der Aus- und Fortbildung zu sozialpädagogischen Berufen. Sie profitieren von neuen praxisnahen und handlungsorientierten Bildungsplänen für die sozialpädagogischen Schulen, denn schon in den Kitas sollen Kinder möglichst vielfältige Anregungen für ihre Entwicklung erhalten. Bildungssenatorin Ksenija Bekeris, deren Behörde im Sommer um das Ressort Familie erweitert wurde, präsentierte heute die neue, deutlich praxisnähere Ausbildung in der Staatlichen Fachschule für Sozialpädagogik – Fröbelseminar – in Barmbek-Süd. Das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) entwickelt sein leistungsstarkes Angebot auch in anderen Bereichen ständig weiter: Zum neuen Schuljahr entsteht die neue Berufliche Schule für Wirtschaft und Internationales Hamburg (BS 05) aus den bisherigen Schulen BS 31 und BS 32 für die Groß- und Außenhandelsberufe. Damit bündelt das HIBB die Expertise an einem modernen Berufsschulstandort mit optimierter Größe.
Bildungssenatorin Ksenija Bekeris sagt: „‘Bildung beginnt nicht erst in der Schule.‘ Dieser nur auf den ersten Blick simple und mir so wichtige Satz ist unser Leitgedanke für eine gute personelle, räumliche und technische Ausstattung der Kitas. Denn in den Kitas legen wir den Grundstein für die Lern- und Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder. Die sozialpädagogischen Schulen in Hamburg sorgen zuverlässig und mit hoher Qualität für gut ausgebildete Fachkräfte. Sehr herzlich begrüße ich die rund 1.330 jungen Menschen, die sich zu diesem Schuljahr an den staatlichen berufsbildenden Schulen für eine Aus- und Weiterbildung in den erfüllenden sozialpädagogischen Berufen angemeldet haben. Die Qualität und Wirksamkeit unserer Aus- und Weiterbildung haben wir verbessert und gezielt weiterentwickelt, um unsere Auszubildenden gut bei der Erreichung ihres Berufsabschlusses zu unterstützen.“
Dr. Sandra Garbade, Geschäftsführerin des HIBB, ergänzt: „Mit unseren beruflichen Bildungsangeboten machen wir junge Menschen fit für eine lebenslange Teilhabe an Beruf und Gesellschaft. Deswegen entwickeln wir die Angebote der Berufsausbildung fortwährend weiter, machen sie noch attraktiver und passen sie beständig an die dynamischen Veränderungen des Arbeitsmarktes und Herausforderungen, wie die Digitalisierung oder den demografischen Wandel, an. Für Abiturientinnen und Abiturienten startet 2025/26 beispielsweise ein Pilotprojekt im Bildungsgang Kaufleute im Einzelhandel an der Beruflichen Schule für Wirtschaft und Handel Hamburg-Mitte, der BS 02, der eng mit der Fortbildung zum Handelsfachwirt und der Fort- und Weiterbildungsakademie der Handelskammer verzahnt wird. Außerdem fusionieren zwei Schulen zur Beruflichen Schule für Wirtschaft und Internationales Hamburg. Mit dieser neuen berufsbildenden Schule entsteht zukünftig gemeinsam in der Hinrichsenstraße ein leistungsstarker, moderner Berufsschulstandort mit optimierter Größe für die Berufe im Bereich des Groß- und Außenhandels und E-Commerce mit Beruflichem Gymnasium, Berufsvorbereitungsschule sowie Berufsoberschule (BS 05).“
Weiterentwicklung der Bildungspläne zum Schuljahr 2025/26
Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Bildungsplans in der Fachschule für Sozialpädagogik für die Ausbildung zur/zum Erzieher:in wurde nun auch der Bildungsplan für die Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz (SPA) von der HIBB-Zentrale in enger Abstimmung mit den sozialpädagogischen Schulen weiterentwickelt. Im Zentrum steht dabei weiterhin die professionelle Gestaltung sozialpädagogischer Bildungsarbeit, basierend auf den Hamburger Bildungsleitlinien für die pädagogische Arbeit in Kitas. Schülerinnen und Schüler, die die SPA-Ausbildung mit dem erweiterten Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss (eESA) anstreben, unterstützt ein sozialpädagogisches Orientierungssemester, um das Berufsfeld und die Anforderungen der Sozialpädagogischen Assistenz besser erfassen und die Ausbildung erfolgreich absolvieren zu können. Komplexe Szenarien, die reale Anforderungen aus dem beruflichen Alltag aufgreifen, bilden dabei den Rahmen für die unterrichtliche Zusammenarbeit.
Auch der Bildungsplan für die Fachschule Heilerziehungspflege ist grundlegend überarbeitet. Er ist handlungsorientiert und fördert gezielt die Entwicklung vielfältiger Kompetenzen, die weit über reines Fachwissen hinausgehen.
Birga Wendland, Schulleiterin der Fachschule für Sozialpädagogik – Fröbelseminar -, sagt:
„Die neuen Bildungspläne sind eine ausdrücklich positive Entwicklung im schulischen Teil der Ausbildung – sowohl für unsere Lehrkräfte als auch für die Schülerinnen und Schüler. Aus Sicht unserer Lernenden bedeutet das konkret, dass sie den Unterricht als aktive Auseinandersetzung mit realen beruflichen Herausforderungen erleben. Ein besonderer Gewinn zeigt sich auch in unserer erfolgreichen Kooperation mit den Praxiseinrichtungen. Durch die stärkere Einbindung der Ausbildungsbetriebe gelingt eine vertiefte Verzahnung von Theorie und Praxis, die die Qualität der Ausbildung zusätzlich stärkt.“
An den vier staatlichen sozialpädagogischen Schulen in Hamburg haben sich für das Schuljahr 2025/26 1.328 junge Menschen für eine Aus- oder Weiterbildung in sozialpädagogischen Berufen angemeldet. Mehr als 300 Anfängerinnen und Anfänger starten zusätzlich an den nicht-staatlichen sozialpädagogischen Schulen (Prognose). Insgesamt lernen an den sozialpädagogischen Schulen 2024/25 rund 4.500 angehende Fachkräfte. Mit den reformierten Bildungsplänen, hohen Standards in der Aus- und Weiterbildung sowie Kampagnen, mit denen sozialpädagogische Berufe bekannter gemacht werden, sichert Hamburg auch weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe.
Neu: Pflegeausbildung für Schülerinnen und Schüler aus Kirgistan und Indien
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Pflege haben das HIBB und die Diakonie Alten Eichen in Zusammenarbeit mit Alfa Personnel Care GmbH und der Handelskammer ein Pilotprojekt zur Gewinnung von Schulabsolventen aus Kirgistan und Indien für die Pflegeausbildung in Hamburg entwickelt. Die Ausbildung erfolgt praxisorientiert auf Grundlage der Rahmenbedingungen im Pflegeberufsgesetz. Nach der erfolgreichen Rekrutierung der Schulabsolventen, ihrer Qualifizierung im Heimatland auf das Deutschniveau B 1 und organisatorischen Vorbereitungen (Anerkennungsverfahren, Visa etc.) begann die Pflegeausbildung für 25 Jugendliche ab dem 1. September 2025 an der Beruflichen Schule Burgstraße (BS 12) sowie der Diakonie Alten Eichen.
45.569 Schülerinnen und Schüler an den staatlichen berufsbildenden Schulen
Von dem starken Einbruch während der Corona-Pandemie hat sich der Ausbildungsmarkt in Hamburg nicht vollständig erholt. Zum neuen Schuljahr besuchen 45.569 Schülerinnen und Schüler die 29 staatlichen berufsbildenden Schulen in Hamburg – vor der Corona-Pandemie waren es noch rund 52.000. Rund 78 Prozent befinden sich aktuell in einer Berufsausbildung (2024/25: ebenfalls 78). Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in Berufsvorbereitung wächst seit 2022 und liegt bei 11,7 Prozent (2024/25: 11,3), weil die Zahl neu zugewanderter Jugendlicher, die regelhaft in der Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten beschult werden, stieg und die Stadtteilschulen aktuell größere Abgangsjahrgänge nach Klasse 10 verzeichnen. 10,3 Prozent (2024/25: 10,6) besuchen einen Bildungsgang zum Erwerb höherer Bildungsabschlüsse vor oder nach einer Berufsausbildung oder sind in einer beruflichen Weiterbildung an einer Fachschule.
Vielfältige Abschlüsse an berufsbildenden Schulen
Die berufsbildenden Schulen bieten jungen Menschen vielfältige Abschlüsse. Dazu gehören Abschlusszeugnisse der dualen oder schulischen Ausbildung in mehr als 250 Berufen sowie nächsthöhere allgemeinbildende Schulabschlüsse, die sie vor, während oder nach ihrer Berufsausbildung erwerben können. So haben in diesem Jahr rund 700 Schülerinnen und Schüler an Berufsfachschulen, an den Höheren Handels- und Höheren Technikschulen, Berufsoberschulen, Fachoberschulen und an Fachschulen ihre schriftlichen Prüfungen zum Erwerb der Fachhochschulreife und 74 Schülerinnen und Schüler zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife abgelegt. Insgesamt haben im Sommer 2025 wieder mehr als 14.000 Schülerinnen und Schüler an den staatlichen und nicht-staatlichen berufsbildenden Schulen ihre Abschlüsse erworben (Näherungswert, vorbehaltlich der Schuljahresstatistik 2025), im Sommer 2024 waren dies 14.295.
Neu: HIBB-Jahresbericht 2024 ist erschienen
Unter diesem Link ist der HIBB-Jahresbericht 2024 – inkl. bildungspolitischer Schwerpunkte, Jahresabschluss mit uneingeschränktem Testat, Schlussbilanz sowie Informationen zur Neustrukturierung der HIBB-Zentrale – als PDF abrufbar:
https://hibb.hamburg.de/document/jahresbericht-hibb-2024/
Rückfragen
Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung
Peter Albrecht, Pressesprecher
Tel: (040) 4 28 63 – 2003
E-Mail: peter.albrecht@bsfb.hamburg.de
www.hamburg.de/bsfb
Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB)
Olaf Dittmann, Öffentlichkeitsarbeit
Tel. (040) 428 63 – 2314
E-Mail: olaf.dittmann@hibb.hamburg.de