07.11.2016

Mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler des Einzelhandels werden ab Herbst 2017 auf Campus an der Anckelmannstraße unterrichtet

Mit einem Richtfest für den modernen Gebäudekomplex des zukünftigen Hamburger „Berufsschulzentrums für Handel und Verwaltung“ wurde am 7. November ein weiterer Meilenstein im Bauprogramm der berufsbildenden Schulen gefeiert. Dort entsteht bis Herbst 2017 in einem Ensemble von drei Schulgebäuden ein gestalterisch und funktional hochwertiges Lernumfeld für vier bisher getrennte berufsbildende Schulen des Einzelhandels, die dort zu zwei großen Schulen zusammengefasst werden. Das Bauprojekt mit einem Umfang von rund 70,6 Mio. Euro ist das größte und wirtschaftlich bedeutendste im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg mit der HEOS Berufsschulen Hamburg GmbH, der sogenannten „HIBB-Tranche“.

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz in seinem Grußwort: „Wenige Berufsgruppen mussten sich in den vergangenen Jahren so massiv auf die Herausforderungen durch die Digitalisierung einstellen wie die Einzelhändler. Umso wichtiger, dass die zukünftigen Kauffrauen und Kaufmänner, Fachverkäuferinnen und -verkäufer, die im Einzelhandel ihren Beruf und manchmal auch ihre Berufung sehen, modern und vor allem qualitätsvoll ausgebildet sind. Ich bin sicher, dass das berufsschulische Zentrum für den Hamburger Einzelhandel hier in der Anckelmannstraße dafür die besten Voraussetzungen mitbringt. Eine der wichtigsten Wirtschaftsbranchen Hamburgs wird nun noch besser für die Zukunft gerüstet sein.“

Moderner Gebäudekomplex für zwei große Fusionsschulen
Zum Schuljahr 2017/18 fusionieren gemäß dem Schulentwicklungsplan vier bislang getrennte berufsbildende Schulen des Einzelhandels, so dass jeweils zwei Schulen zusammengeführt werden. Fusionieren werden die bisherige Berufliche Schule für Handel und Verwaltung (H01) und die Berufliche Schule an der Alster (H11) sowie die Staatliche Handelsschule Altona (H06) und die Berufliche Schule Eppendorf (H13). Voraussichtlich zum Herbst 2017 wird das berufsschulische Zentrum in der Anckelmannstraße für die beiden großen Fusionsschulen bezugsbereit sein. Dort konzentrieren sich dann alle rund 3.300 auszubildenden Kaufleute und Verkäufer im Einzelhandel sowie rund 900 Schülerinnen und Schüler in weiteren verwandten Bildungsangeboten (u.a. Höhere Handelsschule, dualisierte Ausbildungsvorbereitung, dualisierte Ausbildungsvorbereitung für Migranten, Berufsqualifizierung). Die Fusion am Standort Anckelmannstraße führt die Expertise in der Ausbildung aller Einzelhandelsberufe in einem modernen beruflichen Zentrum zusammen. Sie schafft Synergien für die Nutzung der modernen Infrastruktur, für die Schulentwicklung, die Weiterentwicklung von Curricula oder modernsten pädagogischen Methoden und sie eröffnet eine intensivere Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben im Hamburger Einzelhandel in der Lernortkooperation. Damit unterstützt die Fusion der Einzelhandelsschulen die gemeinsame Weiterentwicklung der Ausbildungsqualität von Berufsschule und Ausbildungsbetrieben im Hamburger Einzelhandel. Des Weiteren können am neuen gemeinsamen Standort auch einzelne Ausbildungsberufe mit geringeren Ausbildungsplatzzahlen gehalten werden.

Schulneubau entsteht aus Internationalem Architektenwettbewerb
Dem Bauvorhaben wurde im Jahr 2010 ein internationaler Architektenwettbewerb vorge-schaltet, den der dänische Architekt Karsten Lorenzen mit seinem Entwurf gewann. Er setzte die Idee eines großen berufsschulischen Campus überzeugend um und schuf ein gut sichtbares städtebauliches Ensemble für Borgfelde. Jede Fusionsschule wird ein individuelles Gebäude mit einem eigenen Innenhof, mit eigenem Verwaltungstrakt, Klassenräumen und Lehrerarbeitsplätzen erhalten. Das dritte Gebäude wird durch beide Schulen genutzt werden können. Somit wurden die Raumkonzepte der jeweiligen Einzelhandelsschulen mit angemessenem Platzangebot berücksichtigt. Insgesamt befinden sich mehr als 100 Lernfeldräume auf dem Areal, die Klassenräume sind großzügig mit mindestens 70 qm (z.T. auch 90 qm) bemessen und es gibt eine große Anzahl von Differenzierungsräumen für individualisierten Unterricht.

Beide Fusionsschulen teilen sich nicht nur die zentrale Piazza sondern auch zentrale Räume: Eine Mediothek mit Selbstlernzentrum, eine multifunktionale Versammlungsfläche/Mensa mit Produktionsküche/Cafeteria und Bühne sowie eine 2-Feld-Sporthalle werden zukünftig von beiden Schulen gemeinsam genutzt. Das berufsschulische Zentrum für den Hamburger Einzelhandel wird die erste Hamburger Schule sein, die flächendeckend über neueste Präsentations- und Kommunikationstechnologie mit interaktiven Displays und einem leistungsstarken WLAN verfügt.

Das dreiteilige viergeschossige Gebäudeensemble mit zentraler Piazza umfasst eine Nettonutzfläche von rund 22.700 qm. Die Projektkosten betragen rund 70,7 Mio. Euro. Auftragnehmer im Rahmen des ÖPP-Projekts ist die HEOS Berufsschulen Hamburg GmbH & Co. KG mit den Generalübernehmern Ed. Züblin AG und Otto Wulff Bauunternehmung GmbH. Basierend auf dem Siegerentwurf des Architekten Lorenzen wurde der Bau durch die APB Architekten GmbH geplant.

Rückfragen der Medien
Informationen
Dr. Angela Homfeld | Hamburger Institut für Berufliche Bildung
Telefon: (040) 428 63-2842
E-Mail: angela.homfeld@hibb.hamburg.de