Das Hamburger Erfolgsmodell wird weiterentwickelt.
Zwölf erfolgreiche Jahre arbeiten die Partner der Hamburger Jugendberufsagentur (JBA) – die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Hamburg, die Behörde für Schule und Berufsbildung, die Sozialbehörde und die Bezirksämter – unter einem Dach zusammen, um junge Menschen beim Übergang in Ausbildung und Beschäftigung zu begleiten. Um diese gute Arbeit weiter zu stärken, haben die Partner eine Weiterentwicklung der JBA eingeleitet. Die Beratungsangebote werden ausgebaut und sie werden noch stärker an den aktuellen Bedarfen der Jugendlichen ausgerichtet.
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Arbeit und Beruf sind entscheidende Faktoren für die Integration junger Menschen und ihre Teilhabe an unserer Gesellschaft. Der Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung oder ins Studium kann dabei eine große Herausforderung darstellen. Die Jugendberufsagentur unterstützt hierbei seit zwölf Jahren sehr erfolgreich und wird nun bedarfsgerecht weiterentwickelt. Sie wird mobiler und spricht die jungen Menschen noch stärker dort an, wo sie sich aufhalten, ob in Schulen, Jugendzentren oder direkt im Stadtteil. Sie wird inklusiver, das heißt sie denkt bei ihren Angeboten die Bedarfe von jungen Menschen mit Beeinträchtigen noch stärker mit. Und sie wird noch zielgruppenorientierter: durch angepasste Öffnungszeiten, Sofortberatungsangebote, die Entstehung eines gemeinsamen Kompetenzzentrums und die Stärkung der Filialen in jedem Bezirk. So stellen wir sicher, dass die Jugendberufsagentur weiterhin ein starker Partner für alle Jugendlichen in unserer Stadt bleibt.“
Rainer Schulz, Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung: „Niemand soll verloren gehen, und alle werden gebraucht! Diese Leitlinie gilt nach wie vor und ist die Maßgabe für unsere Arbeit, um möglichst allen jungen Menschen die Chance auf Beruf und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ich begrüße diesen Prozess für eine strukturelle Weiterentwicklung der JBA sehr. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit einer noch früheren Ansprache in den Schulen, mit den mobilen und inklusiven Angeboten und mit der Leistungserweiterung unter einem Dach gelingt, mehr Jugendliche mit besonderen Beratungs- und Betreuungsbedarfen wirksam zu erreichen.“
Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg: „Die JBA 2.0 ist das Ergebnis der beteiligten Partnerinnen und Partner nach zwölf Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit – und eine Weiterentwicklung der bisherigen Organisation, welche noch besser an die heutigen Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst ist. Mit der neuen Aufbaustruktur des zentralen Kompetenzcenters und der dezentralen Filialen erwarten wir eine noch engere Kundennähe als durch die bisherige Struktur. Eine hierfür eingesetzte fachliche Leitung wird die Aussteuerung der festgesetzten Ziele übernehmen und diese nachhalten. Interne Abstimmungsverfahren werden dadurch effizienter und pragmatischer. Das ist nicht nur für die rechtskreisübergreifenden Partnerinnen und Partner von Vorteil, sondern natürlich auch für die Kundinnen und Kunden: die Unterstützungsleistungen bleiben koordiniert, einheitlich und übersichtlich für alle, und das wortwörtlich unter einem Dach. Unsere multiprofessionellen Fallbesprechungen unterstützen die jungen Menschen weiterhin beim Übergang Schule in den Beruf. Die Jugendlichen engmaschig bis zu ihrem Ziel zu begleiten, das ist der wichtigste Auftrag.“
Dirk Heyden, Geschäftsführer Jobcenter team.arbeit.hamburg: „Ziel der Weiterentwicklung ist es, die jungen Menschen noch frühzeitiger, präventiver und umfassender zu erreichen. In modernen Filialen, die den Bedürfnissen der Jugendlichen angepasst sind, bieten wir zukünftig attraktive Komm- und Gehangebote an. Dabei setzen wir ganz neu auch auf mobile Angebote direkt an Orten, wo sich Jugendliche aufhalten, um vor Ort zu beraten und zu unterstützen und gewährleisten damit einen leichteren Zugang zu unserer Beratung. Mit der Integration zusätzlicher Dienstleistungen unserer Partner im Kompetenzcentrum, wie z. B. der aufenthaltsrechtlichen Beratung und Leistungsberatung, wollen wir sicherstellen, dass kein junger Mensch in unserer Stadt zurückgelassen wird. Mit einer noch stärkeren Verknüpfung der Integrationsarbeit mit der finanziellen Existenzsicherung als bisher unterstützen wir die jungen Menschen dabei, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und einen erfolgreichen Start in das Berufsleben zu schaffen.“
Um die Jugendberufsagentur noch leistungsstärker zu machen, haben die Partner der JBA eine strukturelle Weiterentwicklung mit folgenden Kernelementen eingeleitet:
- Die JBA wird verstärkt präventiv und proaktiv bereits in den Vorabgangsklassen der Schulen agieren.
- Die JBA wird ihr Standortkonzept mit verbindlichen dezentralen Filialen in jedem Bezirk und einem gemeinsamen Kompetenzcenter mit mehr Leistungen weiterentwickeln, um so die Attraktivität und Wirksamkeit der JBA zu erhöhen.
- Die JBA wird mobiler und spricht die jungen Menschen dort an, wo sie sich aufhalten – in Schulen oder Jugendzentren oder gezielt auch im Stadtteil. Die Angebote werden bedarfsbezogen schwerpunktmäßig an hoch frequentierten Aufenthaltsorten der Jugendlichen oder auch wohnortnah erbracht.
- Zielgruppenorientierte Öffnungszeiten und schnellere Dienstleistungsangebote wie eine Sofortberatung in der Filiale erleichtern es Jugendlichen, die Angebote der JBA in Anspruch zu nehmen.
- Die Angebote und Strukturen der JBA werden konsequent auf die Bedarfe von jungen Menschen mit Beeinträchtigungen und aus deren Perspektive ausgerichtet. Das heißt: barrierefrei sowohl in baulicher Sicht, als auch in Hinblick auf die Kommunikation und Informationen. Erprobt wird zudem der Einsatz von Inklusionslotsen.
- Die JBA erhält eine fachliche Leitung, die die rechtskreisübergreifende Aufgabenwahrnehmung steuert, um Unterstützungsleistungen für junge Menschen gut zu koordinieren und sie durch den Prozess zu leiten.
- Die JBA wird verbindliche Personalentwicklungsmaßnahmen und gezielte Qualifizierungsangebote für die Beschäftigten der JBA einleiten, um sie damit für ihre rechtskreisübergreifende Arbeit fit zu machen.
- Damit erhält die JBA noch mehr Kompetenz und noch mehr (Dienst-) Leistungen unter einem Dach. Der Zugang zu den Angeboten wird noch attraktiver, unmittelbarer und niedrigschwelliger gestaltet.
Hintergrund
Mit der Jugendberufsagentur Hamburg hat die Freie- und Hansestadt bundesweit eine viel beachtete Vorreiterrolle eingenommen. Das Konzept der Hamburger JBA dient als Blaupause für Jugendberufsagenturen in ganz Deutschland. Durch die Arbeit der JBA Hamburg ist es gelungen, eine nahezu vollständige Transparenz über den Verbleib der Jugendlichen nach Ende der Schulpflicht sicherzustellen. Niemand geht verloren und alle erhalten gute Beratungs- und Unterstützungsangebote von der JBA. Mit Erfolg: Im Jahr 2012 gingen nur 25,2 Prozent der Schulabgängerinnen und Schulabgänger nach Klasse 9 oder 10 direkt in Ausbildung über. Inzwischen hat sich der direkte Übergang der Schulabgängerinnen und -abgänger der Stadtteilschulen in Ausbildung deutlich auf 44,3 Prozent verbessert. Spätestens nach einem Jahr haben sogar bereits zweidrittel der Jugendlichen eine Ausbildung begonnen, während dies im Bundesdurchschnitt rund vier Jahre dauert. Durch die Einbindung von AzubiPlus der Agentur für Arbeit konnte zudem die Vermittlung in Ausbildung gestärkt werden.
Dennoch gelingt weiterhin nicht allen Jugendlichen direkt nach ihrer Schulzeit der Übergang in Ausbildung, Beschäftigung oder weiterführende Qualifizierung. Es bedarf also weiterer Anstrengungen und gut koordinierter Maßnahmen und Angebote, um möglichst vielen von ihnen den erfolgreichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Mit der Verbesserung und dem bedarfsgerechten Ausbau ihres Leistungsangebots wird die JBA dies aufgreifen und damit ihren zentralen Beitrag für eine gute Begleitung von Jugendlichen in Beruf und Beschäftigung leisten.
Jugendberufsagentur Hamburg Website JBA
Rückfragen der Medien
Behörde für Schule und Berufsbildung
Peter Albrecht, Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2003
E-Mail: pressestelle@bsb.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bsb
Sozialbehörde
Wolfgang Arnhold, Pressesprecher
Telefon: 040 428 63 2889
E-Mail: pressestelle@soziales.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/sozialbehoerde
Agentur für Arbeit Hamburg
Vanessa Schwarz, Pressesprecherin
Telefon: 040 42852230
E-Mail: hamburg.pressemarketin@arbeitsagentur.de
Jobcenter team.arbeit.hamburg
Heike Böttger, Pressesprecherin
Telefon: 040 60098104
E-Mail: Jobcenter-team-arbeit-hamburg.Presse@jobcenter-ge.de
Internet: www.team-arbeit-hamburg.de
Hamburger Institut für Berufliche Bildung
Stephanie Hellenbrand
Telefon: 040 428 63 2314
E-Mail: stephanie.hellenbrand@hibb.hamburg.de
Internet: www.hibb.hamburg.de