Das Projekt entwickelt ein Qualitätsmanagement für die studienintegrierende Ausbildung, die zurzeit unter anderem an der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) in den Bildungsgängen Betriebswirtschaftslehre/kaufmännische Berufe und Informatik/Fachinformatik etabliert wird. Es verzahnt dabei die Lernorte Berufsschule, Betrieb und Hochschule qualitätsgesichert. Durchgeführt wird das Projekt im Verbund zwischen dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) mit der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH).

Mit der studienintegrierenden Ausbildung an der Beruflichen Hochschule Hamburg soll ein neuer Typ tertiärer Bildung entwickelt und etabliert werden. Das innovative Ausbildungsmodell verknüpft die Vorteile beruflicher und hochschulischer Bildungswege und die Lernorte Berufsschule, Betrieb und Hochschule. Solche hybriden Bildungsangebote bedürfen eines übergreifenden und alle Lernorte umfassenden Qualitätsmanagements, wenn sie ihre Potenziale ausschöpfen sollen. Mit den Lernorten Berufsschule, Betrieb und Hochschule treffen berufliche und akademische Bildung mit eigenen Gesetzen und Verordnungen, Funktionslogiken und Kulturen aufeinander. In jedem Bereich existieren verschiedene Instrumente und Verfahren zur Qualitätssicherung – jedoch weitgehend getrennt voneinander. Im Projekt sollen die jeweiligen Elemente und Verfahren sinnvoll kombiniert und auch konzeptionelle Innovationen zur Qualitätssicherung hybrider Bildungsmodelle entwickelt werden.

Das Projekt entwickelt daher Instrumente eines trialen Qualitätsmanagements [tQM]. Die Schwerpunkte liegen auf Lernortkooperation zwischen Betrieb, Hochschule und Berufsschule, Beratung der Lernenden und Prüfungen. Das triale Qualitätsmanagement soll dazu beitragen, die Produktivität hybrider Bildungsangebote zu erhöhen. Inhaltliche Doppelungen können durch curriculare Verzahnung reduziert und eine bereichsübergreifende Kompetenzentwicklung gefördert werden. Damit soll auch die Orientierung auf berufliche Kompetenzen als verbindendes Element der Lernorte etabliert werden. Das Projekt setzt dies beispielhaft für die Bildungsgänge Betriebswirtschaftslehre/kaufmännische Berufe und Informatik/Fachinformatik um.

Im Teilprojekt „tLOK (triale Lernortkooperation)“ erfolgt die gemeinsame Planung des Curriculums. Die Theorie- und Praxisphasen an den beteiligten Lernorten werden inhaltlich aufeinander bezogen und zeitlich aufeinander abgestimmt. Damit die Kooperation der Lernorte nicht beliebig, punktuell und auf Einzelpersonen beschränkt stattfindet, richtet das Projekt verschiedene Formate für den Austausch zwischen den Lehrenden an allen drei Lernorten ein. Mit Blick auf die personellen und zeitlichen Ressourcen soll dafür auch eine digitale Plattform eingerichtet werden.

Im Teilprojekt „tCB (triales Coaching und Beratung)“ entwickelt und erprobt das Projekt ein Bildungsweg- bzw. Laufbahn-Coaching für Lernende. Es geht über die vorhandenen Angebote in der dualen Ausbildung sowie im Studium hinaus. Gleichzeitig stellt es ein ergänzendes, lernortübergreifendes und zusammenhängendes Beratungs- und Begleitkonzept dar. Das Bildungsweg- und Laufbahn-Coaching soll in gemeinsamer Verantwortung der drei Lernorte koordiniert und miteinander abgestimmt werden.

Das Teilprojekt „tPM (triale Prüfungen und Monitoring)“ legt den Fokus auf Prüfungen. In hybriden Angeboten sollten Prüfungen unter Beachtung der Vorgaben von BBiG/HwO und der Hochschulgesetze curricular abgestimmt sein. Hierfür entwickelt das Projekt Verfahren zur zeitlichen Abstimmung von Prüfungen, zur inhaltlichen Abstimmung der berufsschulischen und hochschulischen Anforderungen, zur inhaltlichen Integration mit der wechselseitigen Anerkennung von Prüfungsleistungen und zur Durchführung inhaltlich und organisatorisch aufeinander bezogener Prüfungen.