06.06.2023

Unfälle mit Lastkraftwagen, in denen auch Personen zu Schaden kamen, gab es 2021 deutschlandweit allein 23.100 mal (Quelle: Statista 2023). Das ist auch für Auszubildende zum Berufskraftfahrer oder zur Berufskraftfahrerin ein wichtiges Thema. Die Berufliche Schule Fahrzeugtechnik (BS16) möchte dem deswegen etwas entgegensetzen und hat bei einem „Safety Day“ Auszubildende und Grundschulkinder zusammengebracht.

An mehreren Stationen vermittelten die Auszubildenden den Kindern einer Grundschulklasse, worauf es im Straßenverkehr ankommt und welche Besonderheiten es bei LKW zu beachten gilt. Gleichzeitig konnten sie im Umgang mit den Kindern auch selber ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie Kinder sich auf der Straße verhalten und ein besseres Gefühl dafür bekommen, worauf sie als Fahrer Acht geben müssen.

Elisa Sulej, Lehrkraft an der BS 16, hat den Safety Day mit den Auszubildenden vorbereitet: „Was kann es für die Unfallprävention wichtigeres geben, als die Kinder, die besonderen Gefahren im Straßenverkehr ausgesetzt sind, mit denen zusammen zu bringen, die den Beruf des Berufskraftfahrers gerade erlernen. Ich hoffe, dass diese Idee Wellen schlägt und vielleicht auch anderswo Kooperationen für Verkehrssicherheitstrainings entstehen, beispielsweise zwischen Schulen und Speditionen, damit die zukünftigen Verkehrsteilnehmer achtsamer sind.“

Auf sechs Stationen durften die kleinen Gäste von den Auszubildenden lernen, warum überhaupt so viele LKW herumfahren und auf was die Fahrenden achten müssen. Sie lernten spielerisch, wie schwer es sein kann, solch ein Fahrzeug zu manövrieren. Auf einem kleinen Parkour, durch den die Kinder einen ferngesteuerten LKW manövrieren mussten, gab es heute alle paar Minuten einen Unfall. Gar nicht so einfach, um die Kurven zu kommen, ohne die Ampel, wartende Fußgänger oder das Ladengeschäft gegenüber mitzunehmen.

An einer anderen Station durfte jedes Kind einmal selbst im LKW sitzen und erleben, wie schnell man Füßgängerinnen und Radfahrer übersehen kann, wenn diese an der falschen Stelle stehen. Umso wichtiger ist es, aufzupassen und ganz sicher zu sein, dass der LKW anhält, bevor die Straße überquert wird. Eine Faustregel dabei lautet: Wenn ich den Fahrer nicht sehe, sieht er mich auch nicht. Zur Sicherheit lieber einmal freundlich winken und Blickkontakt aufnehmen.

Das Highlight vieler Kinder: Zusammen mit einem echten LKW-Fahrer wurde die Probe aufs Exempel gemacht. Der Motor wurde gestartet und der LKW bog an einer nachgestellten Kreuzung ab. Sehe ich meine Mitschülerinnen und Mitschüler? Wo stehen sie denn, wenn ich sie nicht sehe? Dass das räumliche Denken für einige Kinder gar nicht so einfach ist, war auch für die Auszubildenden ein wertvolles Learning.
Zu guter Letzt wurde natürlich auch die Hupe fleißig getestet – Sicher ist sicher.